Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_23_gr_protokoll.pdf
- S.77
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hat dann im Gemeinderat lauter lobende
Worte, eine Riesenmehrheit und ein Grundbekenntnis gegeben, dass sie ihre Arbeit
wirklich gut machen und die Probe- und
Kreativräume gut genutzt werden. Die
Junge Talstation hat ihren Platz in der Innsbrucker Kulturszene durch harte Arbeit erreicht. Wie gesagt, damals gab es noch
eine Riesenzustimmung.
Nach den besagten sieben Jahren war es
dann an der Zeit für die Umwidmung. Als es
darum ging, den Platz nachhaltig zu sichern, gab es in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und
Projekte vom 25.11.2021 einen einstimmigen Beschluss mit einer Stimmenthaltung
vom jetzigen Bgm. Mag. Anzengruber, BSc.
Nachdem hier im Gemeinderat viel gelesen
wird und weniger Reden gehalten werden,
darf ich - das, was wir damals in einer Sitzung des oben genannten Ausschusses beschlossen haben -, wie folgt zitieren:
"Anlass für den Entwurf des Flächenwidmungsplanes ist die nun angestrebte langfristige Nutzung des Bereichs Rennweg 41
als Kultur-, Veranstaltungs-, Büro- und Vereinsräumlichkeit."
Der Akt ist daraufhin in den Gemeinderat
gekommen und wurde dort in dessen Sitzung vom 09.12.2021 beschlossen. Den
Antrag auf Umwidmung hat die Grundstückseigentümerin Innsbrucker Nordkettenbahn Betriebs GmbH selbst am 29.10.2021
eingebracht. Das Ganze hat natürlich Geschichte und ihren Platz in der Szene.
Schließlich wurde dann das Grundstück umgewidmet. Es war ja bekannt - und stand
auch im Akt drinnen -, dass Sanierungskosten anfallen werden. Daraufhin hat die
Junge Talstation auf Eigeninitiative eine
Schätzung durchgeführt, bei der Kosten in
Höhe von € 550.000,-- herausgekommen
sind.
Ein Jahr später, im November des Jahres
2023, hat dann die IIG eine Schätzung in
Auftrag gegeben. Hier sei angemerkt, dass
die IIG natürlich andere Kriterien hat. Jedenfalls belief sich das Ergebnis ihrer
Schätzung auf rund € 1 Mio. Wir kennen
das Ergebnis dieser Schätzung seit
Ende 2023 - der Wahlkampf hat aber erst
im Frühjahr 2024 stattgefunden. Damals hat
es noch von allen Fraktionen geheißen,
GR-Sitzung 23.01.2025
dass sie hinter der Jungen Talstation stehen
und diese super Arbeit leisten würden. Ende
April vergangenes Jahr war die Wahl dann
geschlagen. Alle freuten sich dann, weil das
Projekt sogar einen Platz im Arbeitsübereinkommen gefunden hat.
Man muss in der Politik vorausschauen können - zumindest ein paar Monate. Wir haben gewusst, wie sich die finanzielle Situation entwickelt, sprich, dass die Konjunktur
sinken wird. Es war nichts Neues, dass wir
weniger Budget zur Verfügung haben. Dennoch hat die Innsbrucker Stadtregierung
dem aber zugestimmt.
Ganze sieben Jahre - mittlerweile sind es
sogar zehn - wurde das Projekt vom Jugendressort finanziert. Diese Diskussion
gibt es jetzt seit Oktober und soll ich Euch
sagen, was Bgm.-Stellv.in Mag.a Mayr als
Ressortzuständige für den Bereich Jugend
dazu sagt? Kein Wort! Sie hat nichts dazu
gesagt!
Ist Euch wirklich so gleichgültig, was mit der
Jugend passiert? Ihr habt die Verantwortung und Du, Bgm.-Stellv.in Mag.a Mayr, das
Ressort übernommen. Jahrelang wurde das
von Deinem Ressort bezahlt. Wo bleibt die
Erklärung, warum das jetzt nicht mehr bezahlt wird? Auch vom Zuständigen für den
Bereich Kultur, Bgm.-Stellv. Willi, gab es
kein Wort dazu.
Vielleicht kann zumindest Herr Bürgermeister erklären, warum er sich damals enthalten hat, als es darum ging, ob es dieses
Projekt weiterhin geben soll. Die hohen Sanierungskosten können es jedenfalls nicht
sein. Diese waren nämlich schon vorher bekannt. Es handelt sich hierbei um politischen Wortbruch! Es wurde versprochen
und gebrochen! Und es ist nicht nur Bgm.Stellv. Willi als Ressortführender für den Bereich Kultur dafür zuständig, sondern die
gesamte Koalition. Naja, eigentlich liegt der
Fall bei der SPÖ - immerhin spielt sich alles
in ihrem Jugendressort ab. Ihr betont immer
den Jugendbeirat - was ist jetzt mit einem
bestehenden Projekt?
Im November des vergangenen Jahres sind
junge Menschen auf die Straße gegangen
und haben protestiert. Es war wirklich schön
zu sehen, wie sich dort die ganze Szene getroffen hat. Es gab so viel Vielfalt. Alle Menschen, die ehren- und hauptamtlich in allen
Genres im Kulturbereich tätig sind, waren