Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_27_gr_protokoll.pdf
- S.20
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Nur in einer aktiven Gemeinschaft sind BürgerInnen bereit, sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Unterstützung findet in Form
von Nachbarschaftshilfen, oder in gemeinsamen kleinen Veranstaltungen oder der
Organisation von Ressourcen statt. Zeit, die
man sich füreinander nimmt, kann ebenfalls
eine wertvolle Ressource sein.
Deshalb braucht es Stadtteile und auch
Stadtteilfeste mit ihren Vereinen. Eine lebendige Nachbarschaft kann sogar mehr Sicherheit bringen. Wenn BürgerInnen sich
besser kennen, sind sie eher bereit, auf verdächtige Aktivitäten zu schauen und sogar
zu melden. Sonst bleibt das Leben in einer
Stadt anonym und unpersönlich. Für viele
BewohnerInnen größerer Häuser hört die
Welt bei der Wohnungseingangstür auf.
Auch hier braucht es wieder Stadtteilfeste
und das Stadtteilleben.
Nicht zu unterschätzen, ist das Wohlbefinden der Menschen, das sich unweigerlich
auf die Gesundheit auswirkt. Wenn BürgerInnen nach Hause kommen und sich
wohl und heimisch fühlen, ist das unglaublich positiv. Dieser Umstand wirkt sich auch
auf die psychische Verfassung aus. Dazu
braucht es ein gutes Stadtteilleben.
Durch die Mitgestaltung können BewohnerInnen besser auf lokale Ressourcen zugreifen. Selbst seltene Nutzungen von gemeinschaftlichen Einrichtungen vor Ort bieten enorme Vorteile. Genau solche Vereine
gehören unterstützt. Wenn sie nicht vorhanden sind müssen sie initiiert werden. All
diese Punkte zählen zur Wertehaltung des
Wohlbefindens in den Stadtteilen.
Die "Caprese-Koalition" stellt sich gerne als
Hüterin der Vereine der Stadt Innsbruck dar.
Medial wird verkündet, dass keine Subventionen gekürzt werden. Schaut man aber
genauer hin, so enttarnt sich die Aussage
als Plattitüde. Es entspricht einfach nicht
den Tatsachen.
Warum werden die Subventionen für die
Mädchenarbeit in weiblichen Mittelschulverbindungen ersatzlos gestrichen? Warum
werden die Subventionen bei der katholischen Mittelschulverbindung Ch.Ö.M.M.V.
Veldidena Innsbruck gestrichen? Auch der
Aktion Leben Tirol hat man die Förderungen
genommen. Erfreulich ist, dass es wieder
Gespräche gibt.
GR-Sitzung 27.02.2025
Man behauptet immer wieder die Wichtigkeit des Miteinanders. Aber es hört beim
Narzissmus sofort wieder auf. Denn wer
lässt sein Konterfei teuer auf öffentliche
Busse drucken? Würden Wahlen anstehen,
könnte ich dieses Verhalten noch irgendwie
nachvollziehen. Aber es wäre nur tragbar,
wenn die Parteien selbst die Kosten übernehmen würden! Hier wurde öffentliches
Geld, Steuergeld, hart verdientes Geld eingesetzt.
Um den Stadtteilen die richtige Gewichtung
zu geben, werden wir von TURSKY im Gemeinderat Anträge und Anfragen stellen.
Das mag unbequem sein, aber das ist unsere Aufgabe als Opposition und das gehört
zur Demokratie. Stadtteile und Vereine prägen die Stadt Innsbruck und das nicht nur
zu Wahlzeiten.
Bgm.-Stellv. Willi: Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen den Kontakt untereinander und den Austausch miteinander. Ich bin, wie viele andere von uns, auch
in Vereinen groß geworden.
Für mich sind Vereine eigentlich Schulen
der Demokratie, des Miteinanders und der
Kooperation. Jeder Verein - wer in einem
solchen ist, weiß es -, hat einen Obmann
bzw. eine Obfrau, KassiererInnen, SchriftführerInnen und RechnungsprüferInnen.
Vereine haben also eine "Mini-Struktur".
Darüber hinaus gibt es je nach Art viele andere Funktionen. Das Schöne daran ist,
dass schon Kinder in dieser Vereinsstruktur
aufwachsen und lernen, es gibt verschiedene Funktionen, die von irgendjemandem
bekleidet werden müssen.
Als Kulturstadtrat nehme ich nun eine Musikkapelle als Beispiel. Es gibt den Obmann/die Obfrau, aber das Ensemble darf
den Kapellmeister, die Kapellmeisterin wählen. Die Mitglieder könnten sich nach zehn
Jahren etwas Neues wünschen. Sollte sich
nun jemand der Wahl stellen, könnte es zu
einem Führungswechsel kommen. Unter
Umständen braucht es eine neue Obfrau
bzw. einen neuen Obmann.
Kurzum, in einem Verein kann man mitbestimmen. Oftmals ist das bereits in einem
sehr jungen Alter möglich. Junge Menschen
können in Vereinen Funktionen und somit
Verantwortung übernehmen. Sie lernen, wie
ein gutes Miteinander funktioniert. Daher
sind Vereine für eine Stadt wie Innsbruck