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GRin Tomedi: Ja, das ist mir bewusst. Lassen Sie mich bitte ausreden. Statt leistbaren
Wohnungen gibt es ein millionenteures
Prestigeprojekt nach dem anderen. Die
Wohnkosten schießen für BürgerInnen der
Stadt jedes Jahr noch höher, vorausgesetzt,
sie finden überhaupt noch Wohnungen.
Die Stadtregierung hat den Kontakt zu den
Menschen mit ihren realen Problemen und
Alltagssorgen scheinbar verloren. Nun setzt
sie auf die falschen Prioritäten. Die Sanierung der Bob- und Rodelbahn in Igls ist ein
weiteres Beispiel dafür.
Für die KPÖ wäre es wichtig, dass die Stadt
beim Thema leistbares Wohnen endlich vorankommt, anstatt Steuergeld …
Bgm. Mag. Anzengruber, BSc: Sprechen
Sie zur Sache! Heute ist zwar Unsinniger
Donnerstag, aber ich bitte Sie nun bereits
zum dritten Mal über das aktuelle Thema zu
sprechen. Wir behandeln gerade die Sanierung der Bob- und Rodelbahn, damit sie
wieder für Rennen verwendet werden kann.
GRin Tomedi: Ich wiederhole noch einmal
meinen letzten Satz. Für die KPÖ wäre es
wichtig, dass die Stadt beim Thema leistbares Wohnen endlich vorankommt, anstatt
Steuergeld für ein Haus am Ziel der Bobbahn zu verwenden.
Bgm.-Stellv. Willi übergibt den Vorsitz an
Bgm.-Stellv.in Mag.a Mayr.
Bgm.-Stellv. Willi: Ich melde mich zu Wort,
weil das Thema im Jahr 2022 mit einem Beschluss im Mai seinen Anfang genommen
hat. Seitdem wurden viele weitere Beschlüsse gefasst und auch heute steht einer
an.
Ich gebe offen zu, dass es sich hierbei um
einen sehr schwierigen Akt für mich, die
GRÜNEN und den gesamten Gemeinderat
handelt. Die Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH (OSVI) hat
uns mitgeteilt, dass die Homologierung der
Bob- und Rodelbahn in Igls nicht mehr erfolgen kann, wenn wir nicht investieren. Dies
ist so, weil der Zielauslauf den heutigen
Standards nicht mehr entspricht. Wenn wir
nichts unternehmen, sind in Folge die Bob-,
Rodel- und Skeletonwettbewerbe Geschichte.
GR-Sitzung 27.02.2025

Jetzt kann man sich zurücklehnen und sagen, das ist völlig egal, denn wie viele Menschen gehen diesen Sportarten nach. Auf
der anderen Seite handelt es sich hierbei
um traditionelle Wintersportarten, in deren
Disziplinen Österreich herausragende
SportlerInnen beheimatet. In Igls befindet
sich außerdem der einzige Eiskanal Österreichs!
Wenn man die Investition in dieses Projekt
als zu hoch betrachtet und sich die Stadt
Innsbruck finanziell nicht an der Sanierung
beteiligt, wird die Bob- und Rodelbahn zugesperrt. In ganz Österreich wird es ab diesem Tage keine Bob- und Rodelbahn mehr
geben. Diese Position könnte man einnehmen.
Nun komme ich zu einer Aussage unseres
Bundespräsidenten. Politik heißt, Kompromisse zu suchen. Kompromisse sollen in
Abwägung verschiedener durchaus berechtigter und nachvollziehbarer Standpunkte
gefunden werden. Denke ich an diese Aussage, ist für mich eines klar.
In Igls befindet sich die einzige Bob- und
Rodelbahn Österreichs und wir haben herausragende SportlerInnen in diesen Disziplinen. Jährlich verbuchen wir aufgrund des
Eiskanals 15.000 Nächtigungen in der
Stadt. Das entspricht einer Wertschöpfung
von ca. € 3 Mio.! Wenn man diese Punkte
bedenkt, muss man sich ernsthaft die Frage
stellen, ob die Bob- und Rodelbahn weiter
betrieben werden soll. In Abwägung aller
Punkte habe ich und die Mehrheit des Gemeinderates gesagt, ja, wir stehen zu dieser
Bahn! Man kann alle Beschlüsse des Gemeinderates nachlesen.
Ich nenne Euch ein Land, in dem man sich
nicht um die Bob- und Rodelbahn gekümmert hat und welche Folgen sich daraus ergeben haben. In der italienischen Stadt
Turin haben einmal die Olympischen Winterspiele stattgefunden. Man hat dafür eine
neue Bob- und Rodelbahn errichtet. Danach
hat man sich entschlossen, die Bahn nicht
erhalten zu wollen. Heute steht dort eine
Ruine in der Landschaft.
Für einen Aspekt bin ich der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol besonders dankbar. Das Geniale an der Konstruktion der
Bob- und Rodelbahn der Olympia Sportund Veranstaltungszentrum Innsbruck