Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_02_27_gr_protokoll.pdf

- S.53

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_02_27_gr_protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 135 -

nachhaltig bleiben. Über solche nachhaltigen Veränderungen habe ich im Abstimmungstext nichts gefunden. Ehrlicherweise
muss man sagen, dass das eine ganz andere Kostenfrage wäre. Es wird sehr wohl
auf Seite 23 der Machbarkeitsstudie bzw.
auf Seite 43 und fortlaufend im Gesamttext
darauf hingewiesen, dass es wichtig wäre
und man es machen könnte. Es bleibt im
Konjunktiv und die Machbarkeitsstudie ist
nicht mehr als eine Absichtserklärung.
Ich habe ein wenig Sorge, dass Großveranstaltungen nach dem Prinzip Brot und
Spiele behandelt werden. Vielleicht auch ein
wenig, um kritische Geister zu besänftigen,
um zu sagen, dass wir ja eh diese Spiele
bekommen haben und keine weiteren Inklusionsmaßnahmen setzen müssen. Diese
Sorge kann aber auch unbegründet sein.
Leider stellt der Monitoring-Ausschuss zur
Überwachung der Einhaltung der Rechte
von Menschen mit Behinderungen seit
17 Jahren, da wurde er in Österreich ratifiziert, immer noch Missstände fest. Vor allem im Bereich der Sonderschulen für Kinder werden zum Teil Rückschritte festgestellt. Deshalb ist ein kritisches Nachfragen
durchaus angebracht.
Ich persönlich hatte während meiner Lehrzeit einen schweren Arbeitsunfall und habe
zwei Finger der rechten Hand verloren. Vielleicht ist das schon jemandem aufgefallen.
Das ist im Verhältnis zu dem, womit gehörlose Menschen umgehen müssen, eine
kleine Einschränkung im Alltag. Sie hat den
"Vorteil", dass sie sichtbar ist. Ich kann davon ausgehen, dass mein Gegenüber, wenn
es eine halbwegs einfühlsame Person ist,
sich dementsprechend verhalten wird.
Die Einschränkung von gehörlosen Menschen ist unsichtbar. Man nimmt ihre Einschränkung nicht wahr und deshalb ist es
auch schwieriger, in der Gesellschaft Bewusstsein zu schaffen. Ich kann den
Wunsch der Gehörlosengemeinschaft, die
Deaflympics nach Innsbruck zu bringen,
sehr gut nachvollziehen.
Mir fehlt allerdings im Text und in der Absichtserklärung ein Bekenntnis dazu, dass
Inklusion Realität wird und wir Politik nicht
an Großveranstaltungen messen, sondern
sie sie einsetzt, um diese Welt inklusiv zu

GR-Sitzung 27.02.2025

verändern. Das wäre wichtig und schön gewesen. Ich melde für die KPÖ deshalb
Stimmenthaltung zu diesem Antrag an.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Mayr: GRin Dengg, Du
hast eine Frage an mich über einen Akt von
Bgm. Mag. Anzengruber, BSc gerichtet. Sie
betrifft die Aufteilung der Jahre. Alle GemeinderätInnen können dem Akt entnehmen, dass die Deaflympics im Jahr 2027
stattfinden und es eine Aufteilung der Mittel
auch auf dieses bzw. die Folgejahre benötigt.
Es ist durchaus üblich, dass vor der Veranstaltung bereits Subventionsmittel fließen
und eine Aufteilung gemacht wird. Jetzt ist
Bgm. Mag. Anzengruber, BSc für den Sport
zuständig und deshalb ist im Jahr 2025 dieser Vorgriff bereits enthalten und so im Beschlusstext wiedergegeben. So ist es mir
zugetragen worden bzw. das ist mein Informationsstand.
Das Ganze hat eine längere Vorgeschichte.
Großveranstaltungen müssen immer vorbereitet sein. Hier fällt die Vorgeschichte in die
Nullerjahre. Damals war der Gehörlosenverband das erste Mal bei der Politik vorstellig.
Es ist nicht ganz leicht, einen Verband zu
unterstützen, etwas zu machen. Es war
wichtig, dass wir mit GebärdensprachdolmetscherInnen von Anfang an bei diesen
Gesprächen zur Seite gestanden sind.
Dieser Beitrag wird jetzt auch zeitgleich von
unseren GebärdensprachdolmetscherInnen
synchronisiert und es gibt Untertitel. Genauso kann man sich jede einzelne Vorbesprechung vorstellen. Gebärdensprache ist
das Eine, aber sobald man gehörlose Personen aus anderen Ländern dabei hat,
braucht es noch Übersetzungen zwischen
den unterschiedlichen Gebärdensprachen.
Das habe ich bei diesen Vorverhandlungen
zum ersten Mal erlebt, weil der Vorsitzende
des Weltverbandes aus Brasilien stammt.
Es war also schnell klar, dass es eine Unterstützung braucht, um bei den verschiedenen Ebenen, auf denen Förderungen stattfinden, eine kompetente, professionelle Begleitung zu ermöglichen. Deshalb hat es bei
der Machbarkeitsstudie den ersten Schritt
gebraucht. Gerade weil wir als Stadt Innsbruck sehr betont auf Inklusion setzen und
nicht nur auf Spitzensport, sondern auch auf
Breitensport, weil wir das auch als Gesundheitsfaktor sehen. Es ist motivierend, wenn