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Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_02_27_gr_protokoll.pdf

- S.74

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- 156 -

wir die Nachbargemeinden und das Land
Tirol dazu bringen, uns bei den Housing
First-Prozessen zu unterstützen.
Das ist uns in den nächsten Monaten überantwortet. Ich habe mit LH-Stellv. Wohlgemuth, der für den sozialen Wohnbau im
Land Tirol zuständig ist, als auch mit der für
Soziales zuständigen LRin Mag.a Pawlata
bereits gesprochen, wie wir das Housing
First so breit aufstellen können, dass es
nicht nur in Innsbruck, sondern im Großraum stattfindet. Es kann nicht nur die Stadt
Innsbruck allein diese ganzen Aufgaben
schultern. Daher bitte ich um Verständnis,
dass wir diesen Prozess bevorzugen und
den beiden Anträgen nicht nähertreten.
GR Mag. Plach: Ich möchte mich den Worten meines Vorredners noch ganz kurz anschließen und einen Punkt ergänzen.
GRin Dengg, Du hast das Thema selbst erwähnt. Wenn Du mit den BewohnerInnen in
der Hunoldstraße gesprochen hast und ihren Wunsch auf eine eigene, selbstständige
Wohnung vernommen hast, dann weißt Du,
was wir tun müssen. Es zeigen alle Rückmeldungen, die wir bisher haben, auch mit
Blick auf den Workshop-Prozess, den Bgm.Stellv. Willi angesprochen hat, dass wir die
bestehenden Wohnungslosenunterkünfte
entlasten, indem wir langfristige Wohnversorgung herstellen. Dies für ein Klientel, das
auch im Sinne des Housing First-Gedankens, das Angebot in Anspruch nehmen
kann und langfristig wohnversorgt ist.

GRin Dengg: Bgm.-Stellv. Willi, ich kann
Ihre Worte nicht ganz nachvollziehen, denn
es wird uns immer wieder gesagt, dass alles
im Zukunftsvertrag geregelt ist. Diese Maßnahme ist im Zukunftsvertrag enthalten,
wird aber von der Koalition abgelehnt. Das
müsst Ihr selber wissen.
Der Ausbau der Einrichtung in der Hunoldstraße ist nicht mein Wunsch, sondern der
Wunsch der Betreuer vor Ort. Diese machen wie alle anderen in unseren Betreuungseinrichtungen, eine sehr gute Arbeit.
Wir müssen hier schon in die Gänge kommen und nicht nur darüber reden. Die Frage
der Finanzen ist sicher zu berücksichtigen.
Bgm.-Stellv. Willi ,wir waren uns immer einig, dass wir das Land Tirol mehr einbeziehen müssen. Wir haben vorgestern das
KOMFÜDRO der Caritas besucht. Auch dort
wurde uns mitgeteilt, dass sich das Land Tirol ein wenig bewegen sollte. Innsbruck allein - das haben wir vor Jahren schon gesagt - kann das Problem nicht stemmen.
Vor allem gibt es viele Leute, die aus unterschiedlichsten Gründen gar nicht in der
Stadt Innsbruck bleiben wollen. Diese wären viel lieber in Zams oder Kufstein untergebracht.
Das Land Tirol wird im Bereich des Sozialen
einen großen Beitrag leisten müssen. Ich
weiß, dass alle Kassen knapp sind, aber
manche Dinge sollte man sich unbedingt
leisten wollen.

Ich darf in diesem Zusammenhang nochmals erwähnen, dass wir nicht darum herumkommen werden, das Thema der Wohnungslosigkeit auch mit der gesamten Wohnungs- und Raumordnungspolitik in diesem
Haus gemeinsam zu betrachten. Ich darf
dazu auch GRin Dengg einladen, sich bei
der einen oder anderen raumordnungspolitischen Maßnahme, wenn es darum geht,
Grund und Boden für leistbaren Wohnraum
in dieser Stadt zu schaffen, einen Ruck auf
Unterstützung zu geben. Genau darum geht
es.

GRin Mag.a Oppitz-Plörer: In Folge der
Wortmeldung von GRin Dengg darf ich anregen, dass man nicht nur zwischen Land Tirol und Stadt Innsbruck eine Linie ziehen
sollte. Nachdem der Tiroler Gemeindeverband am Implodieren ist und sich die Städte
sammeln werden, hat es vor einiger Zeit
schon die Initiative mit den Städten der Inntalfurche gegeben, einen Ausgleich zu finden. Das liegt auch in der Initiative des
Herrn Bürgermeisters, dass die Städte hier
ein stärkeres Gewicht bekommen. Das ist
natürlich ein ganz besonders dickes Brett zu
bohren.

Wenn wir es schaffen, leistbare Grundstücke und damit auch Flächen für dauerhaftes
günstiges Wohnen in dieser Stadt zu mobilisieren, dann ist das der beste Beitrag, den
wir leisten können, um die Situation für derzeit Wohnungslose zu mildern.

Klarerweise hat man im Gemeindeverband
immer gehört, dass das Problem der Wohnungs- und Obdachlosigkeit nur die Stadt
hat. In Imst, Telfs und Kufstein gibt es das
nicht. Das ist nachvollziehbar, denn der Tiroler Gemeindeverband ist uns mit der Rü-

GR-Sitzung 27.02.2025