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Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_03_27_protokoll_ges.pdf

- S.123

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auch noch eine andere Implikation, bei der
ich mich nun auf die Anfragebeantwortung
beziehen möchte. Von insgesamt 26 Fragen
wurden, glaube ich, fünf beantwortet. Die
Beantwortung gibt auch ein Zeugnis ab, wie
in den Ressorts verfahren wird und welche
Stellung Stadtsenatsmitglieder haben.
Für den Bereich Kunst und Kultur, und vor
allem für dieses eine Kunstwerk, ist nicht
nur Herr Bürgermeister - wenn er dafür ein
Herz hätte - zuständig, sondern zuallererst
Bgm.-Stellv. Willi, als Ressortzuständiger
für Kultur. Die Vorgangsweise sagt aber
auch etwas über den Behindertenbeirat aus,
wenn das einzige Kunstwerk eines behinderten Künstlers - das genau auf diese Bevölkerungsgruppe abzielt - verschwindet
und in einem Archiv eingelagert wird.
Aus der Anfragebeantwortung geht klar hervor, wer die Abhängung veranlasst hat. Das
waren keine externen FachexpertInnen,
sondern Herr Bürgermeister selbst. Ich
habe dann auch nachgefragt, wie Bgm.Stellv. Willi seine politische Arbeit bewertet,
wenn er bei so einer Entscheidung weder
gefragt noch zu Rate gezogen wurde. Die
Antwort darauf finde ich wirklich vielsagend,
denn sie lautet wie folgt: "Der Vorgang liegt
im Entscheidungsbereich des Bürgermeisters".
Die nächste Frage war, ob es Bgm.Stellv. Willi zumindest Leid tut. Ich könnte
mir nämlich vorstellen, dass man es als
Ressortzuständiger bedauern könnte, wenn
die Arbeit einer Fachjury und von ausgewiesenen KünstlerInnen einfach sang- und
klanglos verschwindet. Die Antwort darauf
war, dass Herr Bürgermeister keine Kenntnis davon hat, ob Bgm.-Stellv. Willi das bedauert.
Für mich lässt das den Schluss zu, dass Ihr
nicht einmal darüber geredet habt. Es ist
schon erwähnenswert, wenn Ressortführende nicht einmal gefragt werden. Das bekommen wir bei verschiedenen Projekten
und Themen auch mit. Aber vor allem in
diesem Bereich finde ich das ganze Vorgehen mehr als traurig. Kunst und Kultur sollte
vom Ressortzuständigen eigentlich verteidigt werden und Rückgrat sowie Haltung
vorhanden sein.
Ich hätte mir erwartet, dass man dieses
Kunstwerk vielleicht einfach an einem anderen würdevollen Ort aufhängt. Denn, was ist
GR-Sitzung 27.03.2025

wichtig bei Kunst und Kultur im öffentlichen
Raum? Die Kunstwerke sollen dort ausgestellt und aufgehängt werden, wo viele Menschen vorbeikommen, sich aufhalten und
auch die entsprechenden Ämter zu finden
sind. In diesem Fall würde ich mir wünschen, dass Kunst und Kultur wieder den
Wert bekommt, den es unter der ehemaligen Kulturreferentin, StRin Mag.a Schwarzl
gehabt hat. Sie war eine vehemente Verfechterin der Fachjury.
Alt-StRin Mag.a Schwarzl wollte mit der Einführung der Jury verhindern, dass Alt-Bürgermeisterin KRin Zach die Auswahl der
Kunstankäufe etc. selbst trifft. Alt-Bürgermeisterin KRin Zach kann man nämlich
durchaus Fachverstand zugestehen, immerhin war sie eng mit einer Galerie verbunden.
Trotzdem wurde die Jury eingesetzt und
man ist davon weggekommen, dass einzelne Elemente nach persönlichem Geschmack gekauft werden.
Vielleicht nehmen wir das Angebot von
Herrn Bürgermeister an und schreiben ihm
eine E-Mail mit den 26 Fragen. Wir können
nur hoffen, dass diese dann auch ankommt.
GR Onay meinte nämlich, dass es schon
vorgekommen sei, dass Mails angeblich
nicht einlangen.
Kunst und Kultur bekommt gerade den
Wert, dass man Werke aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten weggibt. Ich wünsche mir, dass diese Bereiche wieder den
Stellenwert bekommen, den sie viele Jahre
gehabt haben und dass Bgm.-Stellv. Willi
sein Wort erhebt und auch dafür eintritt,
ohne dezidiert darauf hingewiesen zu werden.
GRin Dengg: Für mich ist es Neuland, dass
Herr Bürgermeister Bilder aussucht und die
Mag.-Abt. V, Kultur, dafür zahlt. Ich denke,
das hat es nicht einmal bei seinem Vorgänger gegeben. Ich glaube wirklich nicht, dass
Bgm.-Stellv. Willi etwas gekauft hat, weil es
ihm gefallen hat.
Außerdem muss man dazusagen, dass die
Stadt Innsbruck nicht einmal die Lizenz für
die Fotos hat, sondern diese beim Fotografen liegt. Wisst Ihr, was ich bis jetzt nicht
verstehe? Warum hat man die Bilder nicht
mit denen, die im alten historischen Rathaus hängen, ausgetauscht? Mir wäre das
beispielsweise sehr willkommen gewesen.