Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_03_27_protokoll_ges.pdf

- S.32

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sein. Ich bezweifle stark, dass dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird!
GRin Knappe, BA BSc MSc: Ich glaube, wir
gehen heute ein sehr wichtiges Thema an.
Es ist richtig, dass hier Fragen gestellt werden. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass
in der heutigen Sitzung des Ausschusses
für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte gesagt wurde, dass es noch eine Informationsveranstaltung geben wird.
Im Ausschuss wurde allen Mitgliedern bereits klargemacht, dass es diese Informationsveranstaltung auch für alle GemeinderätInnen noch geben soll. Wenn diese Information an Eure Klubs noch nicht weitergegeben wurde, möchte ich das nun tun.
Es wurden gerade wieder die Leerstände in
der Stadt Innsbruck angesprochen und in
der heutigen Aktuellen Stunde haben wir
über Versiegelung gesprochen. Manchmal
stehen Versiegelung bzw. der Wunsch leistbaren Wohnraum zu schaffen und Naturschutz im Widerspruch. Natürlich muss ich
als GRÜNE schwierige Abwägungen vornehmen und harte Entscheidungen treffen.
Ich glaube aber, dass wir aus diesem Grund
im Gemeinderat sind. Wir müssen dieses
Dilemma aushalten. Dafür wurden wir gewählt.
Es ist ein komplexes Thema und viele komplizierte Begriffe werden in den Raum geworfen. Als normale/normaler BürgerIn kann
man hier schnell den Überblick verlieren. Es
wird von Baudichte, Verdichtung, Bauland
und vielem mehr gesprochen. Als einfache
Bürgerin habe ich mich selbst stets gefreut,
beim Gehen durch die Stadt eine freie Wiesenfläche zu sehen. Ich dachte mir, das sei
etwas Gutes, denn von solchen Wiesen profitieren z. B. Insekten.
Wenn man anfängt, die rechtlichen Hintergründe solcher Flächen zu verstehen, sieht
die Sache etwas anders aus. Bereits gewidmetes Bauland gibt jemanden das Recht,
auf dieser Fläche zu bauen. Gleichzeitig hat
die Gemeinde auch die berechtigte Erwartung an den/die EigentümerIn, dass dort
wirklich gebaut wird, denn die Stadt hat einen Flächenwidmungsplan. In diesem wird
gezielt darauf geachtet, wo neue Gebäude
entstehen sollen und in welchen Bereichen
Freiflächen erhalten bleiben.

GR-Sitzung 27.03.2025

Wir sprechen heute über Flächen, auf denen seit vielen Jahren nichts gebaut wurde,
obwohl es sich um Bauland handelt. Das ist
sogar öffentlich einsehbar. Es ist enorm
wichtig, dass in diesem Fall von uns Schritte
ergriffen werden. (Beifall)
Was bedeutet Baudichte eigentlich? Warum
finden wir es gut, wenn eine hohe Dichte
entsteht? Im Endeffekt heißt eine hohe
Dichte nichts anderes, als das Entstehen eines großen Hauses. Das ist natürlich eine
etwas vereinfachte Ausdrucksform. Warum
benötigen wir diese Entwicklung? Weil wir
die Versiegelung gering halten wollen!
Wenn mehr Wohnraum auf weniger Platz
geschaffen wird, dann hat das gewisse Vorteile.
Wir haben heute schon über das Thema
Leerstandsmobilisierung gesprochen. Die
Bausperre im Bereich der Vorbehaltsflächen
für geförderten Wohnbau ersetzt nicht die
Mobilisierung von Leerstand! Der jetzt zu
beschließende Akt ist nicht die Antwort auf
alle Fragen. Wie viel Wohnraum brauchen
wir eigentlich in der Stadt? Wie begegnet
man dem Trend, dass anscheinend mehr
Wohnraum pro Person benötigt wird?
Ich glaube, all diese Fragen, genauso wie
die Frage nach Müllreduktion, müssen wir
uns hier im Gemeinderat stellen. Der Recyclinghof wurde auch wieder angesprochen. Natürlich ist es problematisch, wenn
Menschen einen langen Anfahrtsweg haben
und diesen mit dem Auto bewältigen. Auf
der anderen Seite würde die Errichtung eines neuen Recyclinghofes wieder eine
große Fläche versiegeln. Auch bei dieser
Frage steht man vor einem Dilemma.
Darauf wollte ich alle noch einmal hinweisen. Wir befinden uns in Spannungsfeldern.
Als GRÜNE befinde ich mich ebenfalls in einem Spannungsfeld und es freut mich, andere PartnerInnen zu haben, mit denen ich
mich austauschen kann. Durch unsere Gespräche und der gemeinsamen Arbeit kommen wir in diesem Gemeinderat zu sehr guten Lösungen. Dafür möchte ich Euch danken.
Eine letzte Anmerkung habe ich noch. Von
welchen Gebieten sprechen wir heute? Es
gäbe weitaus mehr Flächen, die eigentlich
als gewidmetes Bauland zur Verfügung stehen, als jene, die wir heute ausweisen. Es