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Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_03_27_protokoll_ges.pdf

- S.50

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Er/Sie wird die Wohnung 15 Jahre lang behalten, da die Frist besteht. Im 16. Jahr verkauft er/sie sie um € 7.000,-- pro Quadratmeter und erzielt einen Gewinn in Höhe von
300.000,--! Ist das sozial?
Durch dieses Projekt wird die Spekulation,
sofern es überhaupt eine gibt, lediglich verschoben! Es werden somit nicht mehr die
GrundstückseigentümerInnen spekulieren,
sondern die neuen WohnungsbesitzerInnen!
Das ist ein Fakt! Wenn jemand eine 100 m2
große Sozialwohnung kauft und damit einen
Nettogewinn in Höhe von € 300.000,-- erzielt, ist das laut Euch also keine Spekulation!
Ihr verschiebt das angebliche Spekulieren
lediglich von Grundbesitzenden auf WohnungseingentümerInnen! Wenn ich mir Eure
Wortmeldungen und Taten ansehe, komme
ich zum Schluss, dass ihr die Wohnungsnot
in der Stadt antreibt!
Ich glaube, dass dieses gesamte Vorhaben
zum Scheitern verurteilt ist. Ihr habt keine
Gespräche mit GrundbesitzerInnen geführt.
Heute soll die Bausperre beschlossen werden und dann wollt Ihr mit ihnen reden. Wie
kommt man auf die Idee, erst danach mit
den Betroffenen zu sprechen? Jede/jeder
normale EinzelhändlerIn weiß, dass man
mit KundInnen zuerst das Gespräch sucht,
bevor Verkaufsangebote gelegt werden!
Das wäre klüger gewesen. Aber für Gespräche muss man sich natürlich Zeit nehmen,
Argumente finden und sich mit den Menschen auseinandersetzen. Das wäre Eure
zu erledigende Hausaufgabe gewesen!
Nun komme ich zum letzten Punkt. Jetzt
wird vehement darauf hingewiesen, dass
auf diesen Flächen Wohnungen entstehen
sollen. Ich betone noch einmal, dass heute
lediglich die Bausperre beschlossen wird.
Bis die Grundstücke zu Vorbehaltsflächen
werden und dort Wohnungen entstehen ist
es noch ein unglaublich weiter Weg.
Sollten dort wirklich überall Wohnungen errichtet werden, muss ich Euch fragen, ob Ihr
die VersiegelungsweltmeisterInnen seid.
Das muss auch einmal klar gesagt werden.
Auf diesen Flächen soll neu gebaut werden.
Statt diese Flächen zu versiegeln, könnte
man sich Gedanken machen, ob in anderen
Bereichen verdichtet und höher gebaut werden sollte. Darüber sprecht Ihr aber nicht,
GR-Sitzung 27.03.2025

denn Ihr seid der Meinung, die Vorbehaltsflächen werden Euer großer Wurf sein, der
bei der Bevölkerung gut ankommen wird.
Ihr werdet Euch noch wundern! Der Tag X
wird kommen und hoffentlich erlebe ich ihn
noch. Bis auf einem dieser Grundstücke die
erste Wohnung steht, wird eine unglaublich
lange Zeit vergehen. Ich wünsche Euch viel
Vergnügen! Ich glaube nicht, dass dort
Wohnungen stehen werden. (Beifall)
GRin Knappe, BA BSc MSc: Es geht mir
langsam wirklich auf die Nerven. Das ist genau der eingeschlagene Kurs, von dem wir
heute Morgen gesprochen haben. In der
Stadt Innsbruck haben wir eine etwas andere Situation, aber ich denke, man muss
auch einmal beachten, was genau in diesem größeren gesellschaftlichen Diskurs
gerade passiert. Solche Wortmeldungen tragen zu den Problemen bei.
Man wirft uns vor, Tür und Tor zu öffnen.
Die Frage sollte lauten, wer öffnet Tür und
Tor und für wen? Es wird ständig behauptet,
nur die FPÖ spricht das Thema Zuzug an.
Das stimmt einfach nicht! Im Örtlichen
Raumordnungskonzept (ÖROKO) wird das
Thema hoch offiziell angesprochen!
Der Begriff, welchen ich nicht wiederholen
möchte, der jedoch von der FPÖ immer wieder in den Raum geworfen wird, bis man ihn
normalisiert, ist nicht richtig! Es ist eine falsche Behauptung!
(GR Federspiel: Bevölkerungsaustausch!)
Migration hat es immer gegeben! (Unruhe
im Saal)
(GR Federspiel: Es gibt einen Bevölkerungsaustausch.)
Welchen Tendenzen öffnen wir Tür und
Tor? Wir erleben einen Trend, bei dem Anstand, Haltung und Ehrlichkeit durch Show,
Arroganz und Hassbotschaften ersetzt werden. Einzufordern, mit dem Land, das man
besitzt, das zu tun, für das es erworben
wurde - es geht nämlich um Bauland -, ist
keine Enteignung, sondern die Wahrnehmung der Verantwortung. Durch den Besitz
von Bauland hat man eine Verpflichtung.
Wir öffnen Tür und Tor für leistbaren Wohnraum! Ja, das stimmt! Ich öffne meine Tür
meistens sehr herzlich, aber manchmal