Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_27_protokoll_ges.pdf
- S.68
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Da geht es nicht nur zum Beispiel um HandwerkerInnen, sondern auch um MitarbeiterInnen von sozialen Diensten, wie die Pflegekräfte. Ich habe selbst in der letzten Periode einen Antrag für Hebammen eingebracht, eine Erleichterung in diesem Bereich
anzubieten. Da kann man offiziell bei der
Stadt Innsbruck ansuchen, um direkt zu den
KundInnen, zu PatientInnen hinzufahren.
Das Angebot wollen wir auch weiterhin zur
Verfügung stellen. Diese Ausnahmen, die
wir auch laufend nachjustieren, sollten bitte
nicht vergessen werden.
Jetzt komme ich zur leichten Anhebung. Die
Anhebung nutzt den gesetzlich möglichen
Spielraum, um finanzielle Handlungsmöglichkeiten auch in herausfordernden budgetären Zeiten zu erweitern. Wir richten uns
nach dem Tiroler Parkabgabengesetz, das
eine maximale Höhe der Parkgebühr von
€ 1,10 pro halber Stunde festlegt. In diesem
Bereich bewegen wir uns.
Ich möchte auch in Erinnerung rufen, dass
wir natürlich die Stärkung der bei vielen
InnsbruckerInnen beliebten Innenstadtkarte
setzen. Es ist unsere Aufgabe als Stadtpolitik, auch wirtschaftsfördernde Maßnahmen
zu beschließen. Dazu zählt die Gestaltung
des Bozner Platz, bei dem wir sicherlich in
ein paar Jahren aus einer Kaufkraftstudie
sehen würden, welche positiven Entwicklungen sich da auch für die Wirtschaft ergeben
würden.
Das kann man ja an der Maria-TheresienStraße sehen, welche Entwicklung in den
letzten Jahrzehnten aufgrund der Aufwertung dieses Lebens- und Wirtschaftsraums
für alle passiert ist.
Ich möchte nun noch auf die Kaufkraftstudie
der Stadt Innsbruck eingehen. Sie ist auch
online abrufbar, aber leider nicht allen bekannt. Ich finde die Daten sehr interessant
und würde uns alle einladen, aus der Polarisierung herauszukommen, dass quasi nur
die AutofahrerInnen eine Geldtasche haben
und damit das Geld in die Stadt bringen!
Die Studie zeigt ganz klar, dass 68 % der
aus dem Umland kommenden und 62 % der
mit dem Auto in die Innenstadt fahrenden
Personen keine Einkäufe tätigen, weder für
den täglichen noch für den nicht alltäglichen
Bedarf. Dagegen sind Radfahrende die
kaufkräftigste Gruppe. Nur 31 % von ihnen
verlassen die Innenstadt ohne Einkauf. Ich
GR-Sitzung 27.03.2025
möchte das einfach auch in dieser Deutlichkeit betonen.
Die InnsbruckerInnen bewegen sich bereits
vorbildlich überwiegend im Umweltverbund.
Ich glaube, genau darin liegt die Kraft, das
auch weiterzuentwickeln.
Bei fast einer Viertelmillion BesucherInnen
in der Innsbrucker Innenstadt geben etwa
65.000 Menschen rund € 2,65 Mio. im Handel und € 760.000,-- in der Gastronomie pro
Woche aus. Dabei stammt der Großteil der
Umsätze, zwei Drittel im Handel, von Menschen die mit dem öffentlichen Verkehr, zu
Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.
Ich glaube, darin liegt auch unsere Aufgabe,
mehr und mehr die Gelder, die wir durch
diese leichte Anhebung zur Verfügung gestellt bekommen, in solche Wirtschaftsaufwertungsprojekte, sei es in der Innenstadt,
aber auch in den Stadtteilen, zu investieren.
Als Raumplanerin ist es mir wirklich sehr
wichtig, dass die Menschen weiterhin in der
Innenstadt einkaufen. Ich möchte auch in
Erinnerung rufen, dass wir noch in dieser
Periode das Gewerbeparken in der Roßau
einführen und, wenn möglich, mit Mühlau
und Arzl nachziehen, wo ein gebührenfreies
Parken ermöglicht wird.
Damit soll ja auch der Wirtschaftsstandort in
unserem größten Wirtschaftsgebiet gestärkt, aber natürlich auch die Flächen für
andere Nutzungen zukünftig mobilisiert werden. Ich freue mich, wenn wir im Sinne der
Budgetverantwortung dieser Erhöhung zustimmen.
Bgm.-Stellv. Willi übernimmt den Vorsitz
von Bgm.-Stellv.in Mag.a Mayr.
GR Jirka: GR Happ hat jetzt eigentlich
schon alles vorweggenommen und auch
aus der Wirtschaftskammer-Stellungnahme
zitiert.
Es ist sehr löblich, dass die Hebammen im
Einsatz von der Gebührenabgabe ausgenommen werden. Ich kann mich erinnern,
vor Jahren, als ich Spartenobmann geworden war, galt mein erster Kontakt zur Stadtregierung, den Bestattungsunternehmen im
Einsatz ein Gratisparken zu ermöglichen.
Das ist bis heute nicht gelungen.