Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf
- S.21
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Man muss kein/e Mathematiker/in sein, um
noch auf die Verkehrsdebatte einzugehen.
Das geht sich nicht mehr aus. Es gibt einen
Ansturm auf die Stadt. Die Menschen wollen in den Städten leben, das ist ein internationaler Trend. Gleichzeitig ist das aber
schlecht, da die Täler entvölkert werden.
Das Problem ist, dass wir immer mehr Menschen hier haben und es sich mathematisch
einfach nicht ausgeht, wenn jede/r mit dem
Auto fährt. Die Zukunft der Mobilität ist auf
zwei Rädern, ob wir das wollen oder nicht.
Wenn jemand ein Auto haben will, soll das
so sein. Es kann aber nicht das primäre Ziel
sein, dass jede/r sein/ihr eigenes Auto haben muss. Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer hat auch schon gesagt, dass wir für die
Räder Platz haben werden.
Das Beispiel vor dem Kaufhaus Tyrol teile
ich völlig. Das ist wirklich eine Katastrophe.
Man kommt teilweise gar nicht mehr über
die Straße ohne große Umwege zu machen. Hier kann man sich an anderen Städten ein Vorbild nehmen. Bgm. Willi hat immer von der Stadt Utrecht gesprochen, die
Stadt Amsterdam hat das auch. Es gibt mitten in der Stadt Radgaragen, die durchaus
Sinn machen.
GR Mag. Fritz sagt, dass die Gesprächsbereitschaft für eine Radgarage bei der UNI
besteht, was mich etwas wundert. Im Ausschuss gab es das Argument, dass man auf
einer Garage nicht mehr so schön begrünen
kann wie auf einer reinen Wiese. Das passt
nicht ganz zusammen. GR Appler meinte,
dass wir doch etwas ideologisch sind, was
in dieser Sache schade ist.
Viele Sachen waren vor 30 Jahren unvorstellbar, das teile ich. Für mich ist es aber
auch unvorstellbar, dass der Raum in der
Stadt Innsbruck größer wird. Ich glaube
nicht, dass jemand anfängt, die Nordkette
abzutragen, damit wir dann mehr Platz haben. Diese Einschränkung ist gegeben, auf
das können wir uns einigen. Die Fläche wird
in der Stadt Innsbruck nicht mehr werden,
also wird das Platzproblem auch in 30 Jahren nicht besser.
Deswegen gibt es ja viele Sachen, die in
Richtung Verdichtung und Mobilitätsausbau
gehen, damit man diese Plätze zurückgewinnt. Wir müssen auf alle Fälle viel größer
in Regionen denken und die Stadtgrenzen
sollten verschoben werden.
Die Almen und das Parken sind die großen
Themen in der Stadt Innsbruck, das ist richtig. Ich möchte nur sagen, dass das ein
Thema ist, das jede/n betrifft, wo jede/r mitreden kann und jede/r ein/e Expert/in ist.
Wenn wir diese Garage bauen würden,
wäre sie ja nicht für die UNI gedacht, denn
diese will keine, sonst würden sie sie selbst
bauen. Sie wäre ein Versuch, zumindest für
die BesucherInnen des LKH, vielleicht auch
für die Studierenden oder UNI-Angehörigen,
die nur einmal in der Woche einen Parkplatz
brauchen. Später könnte man diese Garage
für Räder oder etwas Besseres hernehmen.
Der Raum in der Stadt wird nicht mehr und
man wird alle Möglichkeiten nutzen müssen.
Ich würde darum bitten, diesem Entwurf
trotzdem zuzustimmen, weil unter dem Gebäude wird es seitens der BIG nie eine Zustimmung geben. Ich habe mir im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und
Projekte und von ExpertInnen versichern
lassen, dass die Garage unabhängig vom
Gebäude gebaut werden kann.
Da wir sowieso die Zustimmung der BIG
brauchen würden, ist es durchaus in Ordnung, den Bebauungsplan zu beschließen,
damit wir dieses Projekt starten können. Ich
bedanke mich für die gute Diskussion und
vor allem dafür, dass der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte
diese Bedeutung in Verkehrsfragen hat.
GRin Mag.a Seidl: Wir begrüßen es sehr,
wenn man bei dieser Parkgarage eine andere Lösung findet, um eine Quartiersgarage zu entwickeln. Das ist natürlich nicht
die Aufgabe der UNI. Die UNI hat ein Gutachten vorgelegt, dass sie die Garage als
solches nicht braucht.
In diesem Fall können wir nur verhandeln
und ich hoffe, dass da etwas Positives herauskommt. Ich bin der Meinung, dass wir an
diesem Standtort Parkflächen wegen dem
LKH, der UNI, dem Ausbildungszentrum
West für Gesundheitsberufe der TILAK
GesmbH (AZW) usw. benötigen.
Wenn sich die Situation im Bereich "Hafen"
verändert, haben wir in diesem Gebiet einen
Bedarf. Etwas ist mir aber noch wichtig, was
ich sagen möchte: Die Täler entvölkern mei-
GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)