Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf
- S.33
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und kommt irgendwann zu einem Punkt, an
dem man sagen kann, dass ein Inhalt gemeinsam getragen und unterstützt werden
kann.
Ihr kennt alle den Antrag, der auch von uns
unterfertigt wurde und dem wir gerne heute
die Zustimmung erteilen werden. Es ist
auch in der Diskussion im Ausschuss für
Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte
klar hervorgekommen, dass wir viel ändern
werden müssen. Eine Änderung der Einstellung wird bei vielen Menschen notwendig
sein.
Wir wissen auch, dass mit Klimaschutz leider auch sehr viel Marketing betrieben wird,
vor allem Eigenmarketing. Der Klimanotstand ist von den Ansätzen und Grundgedanken her sicher eine sehr wichtige und
gute Bewegung.
Wir finden und hier darf ich auch für die "Die
Volkspartei" (ÖVP) sprechen, dass das
Wort an sich zu viel Verwirrung und Verunsicherung stiftet. Wobei Verunsicherung
prinzipiell nicht ganz schlecht wäre, um zu
sensibilisieren. Dadurch wird etwas symbolisiert, was in der Politik derzeit sehr aktuell
ist.
Da geht es um Schlagworte und irgendwo
eine Schlagzeile zu bekommen. Kaum haben wir uns geeinigt, steht in der Zeitung:
"Innsbruck ruft den Klimanotstand aus!"
Der/m Leser/in wird aber auffallen, dass das
nicht der Fall ist, wenn sie/er den Antrag
liest.
Wenn man der deutschen Sprache ein wenig mächtig ist, weiß man, dass wir keinen
Notstand ausrufen wollen, aber wir wollen
Punkte aus dieser Klimanotstandsbewegung für die Stadt Innsbruck übernehmen.
Ich halte es auch für sehr wichtig, dass wir
alle Entscheidungen hinsichtlich des Klimaschutzes hinterfragen müssen. GRin Ringler
wird das als unsere Expertin in diesem Bereich später noch weiter ausführen.
Ich würde um Annahme dieses Antrages
bitten und möchte aber noch einmal darauf
hinweisen, dass wir keinen Klimanotstand
ausrufen, sehr wohl orientieren wir uns an
einzelnen Maßnahmen. So, wie die Sache
vorliegt, müssen wir gemeinsam weiterarbeiten.
Es ist auch wichtig, dass wir eine breite
Mehrheit haben, und deswegen wurde der
Text geändert. Wenn nur zehn oder elf
MandatarInnen dem Antrag zustimmen, haben wir keinen Beschluss und bringen in
dieser Richtung wenig weiter.
GR Appler: GR Mag. Krackl hat schon einiges vorweggenommen, was ich ohnehin
medial kundgetan habe. Ja, auch wir haben
diesen Antrag unterfertigt und unterstützen
ihn, weil er vom Inhalt her richtig ist.
Ich glaube, dass es wenige in diesem Raum
gibt, bei denen die Familie seit Jahrzehnten
so viel für den Naturschutz und für die positive Klimaentwicklung des gesamten Landes getan hat wie meine Familie.
Immerhin waren wir die Gründer des biologischen Anbaus im gesamten Land und die
Begründer der biologischen Entwicklung in
Österreich. Wir treiben dieses Projekt seit
40 Jahren voran und sind maßgeblich an
der Spitze.
Deswegen ist es für mich bei so einem
Thema sehr schwer, nur auf Populismus zu
setzen. Das ist aber passiert. Mir geht es
aber um den Inhalt, da wir seit 40 Jahren
daran arbeiten.
Ja, die Klimakrise ist angekommen. Sie ist
in der Mitte der Gesellschaft, das ist richtig.
Dazu bekennen wir uns auch alle. Wir wissen, dass wir Wege dorthin finden müssen.
Ich bin aber der absoluten Überzeugung,
dass unser Weg der sein muss, der den
Menschen nicht Angst oder Verunsicherung
bringt, sondern mit Anreizen und neuen
technischen Lösungen die Menschen mitnimmt.
Es wird nur ein Miteinander geben. Dazu
nützen uns keine rigide Verbotspolitik und
keine populistischen Schlagworte, sondern
Sensibilisierung, Technologisierung und
Diskurs sind wichtig. Deswegen ist der Weg
der Enquete hier der richtige, denn niemand
kann heute irgendetwas herauszücken und
sagen: "So machen wir es, denn dann wird
es besser! Das ist für die Stadt Innsbruck
das Richtige, weil es überall das Beste ist!"
Wir haben heute schon von der besonderen
topographischen Lage der Landeshauptstadt Innsbruck gesprochen. Dazu gehört,
dass wir die Nordkette nicht abtragen können, der Föhn, die Zersiedlung im Umfeld
GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)