Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf
- S.39
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Welche Ausrichtung, Pflege, Pflanzkonzepte sind notwendig? Fassadenbegrünung
ist ein schnelles Schlagwort, aber, wenn
man dies ohne Kompetenz umsetzt, sind
die Pflanzen nach einem Jahr kaputt und
alle sagen, dass sie immer gewusst haben,
dass das nicht funktioniert. Daher will ich
das Thema gesamthaft auf einer ExpertInnenbasis angehen. Ich bekomme Anfang
August 2019 einen ersten Zwischenbericht.
Sobald der Gemeinderat wieder tagt, wird
es einen Endbericht und entsprechende
Vorschläge an den Gemeinderat geben.
Vor vierzehn Tagen wurde im Stadtsenat
die Erarbeitung der Klimawandelanpassungsstrategie beschlossen. Mit allen Ämtern der Stadt Innsbruck sowie darüber hinaus mit der Wildbach- und Lawinenverbauung und dem Katastrophenschutz des Landes Tirol haben wir über Monate in WorkShops die Risikoanalysen und die Klimawandelfolgen für die Stadt Innsbruck analysiert. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Work-Shops wird jetzt eine Klimawandelanpassungsstrategie erarbeitet.
Klimawandel erfordert nicht nur in erster Linie Klimaschutz, sondern dieser findet statt,
auch wenn wir heute schlagartig überhaupt
keine Fossilien mehr verwenden würden.
Das Klima ist ein träges System. Bis sich
eine Veränderung zeigt, wandelt sich das
Klima noch in die falsche Richtung und wir
benötigen daher noch Anpassungsstrategien. Das heißt, wie können wir Risiken minimieren? Stichwort Hochwasser, Schutzwald, Auftauen des Permafrosts und daher
einhergehende Instabilität von Hängen. Sie
wissen alle, wovon die Rede ist.
Klimawandelanpassung bedeutet auch
Chancen zu ergreifen. Es wird in Tirol Regionen geben, wo in Zukunft Weinbau möglich sein wird. Auch sollten für die Wirtschaft
die Chancen dieser künftigen Entwicklungen ergriffen werden.
Wir haben die Fuß- und Radkoordination
neu aufgestellt. Ende des Jahres 2019 wird
es einen Masterplan Rad geben, der nicht
nur Radwege, sondern auch andere Radinfrastruktur usw. umfasst. Der öffentliche
Verkehr wird weiter ausgebaut, die Verlängerung der Linie "F" steht an. Massive
Überlegungen bestehen, die Linie "J" zeitlich und von der Linienführung zu verbessern. Es gibt dazu unzählige Vorschläge.
Es steht das große Projekt Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs an. DI Baltes
hat dies vor zwei Sitzungen beim IststandBericht der Innsbrucker Verkehrsbetriebe
und Stubaitalbahn GmbH (IVB) erklärt.
Ich bin gerade dabei, in einem ersten Feldversuch betriebliches Mobilitätsmanagement einzuführen. Ein öffentliches Unternehmen ist an mich herangetreten, um zusätzliche Parkplätze von der Stadt Innsbruck anzumieten. Wir sind auf einem guten
Weg diese Anmietung mit der Vorlage eines
betrieblichen Mobilitätskonzepts umzusetzen. Das könnte ein Pilotprojekt für andere
Betriebe werden.
Nächste Woche wird im Stadtsenat - die
FPÖ wird dies auch sehen - die Ausschreibung der Wärmepotentialanalyse für den
Umstieg von fossilen auf nicht-fossile Energieträger behandelt. Im Wärmebereich ist
es vor allen Dingen notwendig, die Stadtregionen und kleinteilig die Quartiere auf die
Wärmepotentiale, sprich Luftwärme- sowie
Wasserwärmepumpen, Solar- und Fernwärme zu untersuchen.
Wie wir alle wissen, ist die Energieversorgung der Zukunft keine zentrale, sondern
eine dezentrale. Zentral weder aus SaudiArabien, noch aus reiner Wasserkraft, weil
der Klimawandel auch Auswirkungen auf
die Verfügbarkeit der Wasserkraft hat. Ich
denke dabei nur an die Gletscherschmelze,
weil wenn die Gletscher nicht mehr vorhanden sind, dann sehen wir mit den Pumpspeicherkraftwerken und in Folge mit den
Laufkraftwerken relativ schlecht aus.
Zudem werden im Stadtsenat nächste Woche auch noch die energetischen Vorgaben
für Wettbewerb behandelt. Wir haben ein
neues System entwickelt, wie die Energiefrage in den Wettbewerben künftig bis zum
Ende mitverfolgt werden kann. Zuerst soll
dies bei der Innsbrucker Immobilien GmbH
& Co KG (IIG) und der Neue Heimat Tirol,
Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT)
ausprobiert werden. Bei jenen Gesellschaften, bei denen wir selber etwas mitzureden
haben. Nach einer Evaluierung sollte darauf
geachtet werden, dass dies auch mittels
Projektsicherungsverträgen den Privaten
überbunden werden kann.
Eines ist sicher - dieses Wissen fehlt hier im
Gemeinderat offensichtlich auch - dass IIG
GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)