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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf

- S.42

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Ich möchte einfach mitteilen, dass ich noch
nie von einem "Scheiß PKW" gesprochen
habe. Ich habe auch noch nie das Auto an
sich verteufelt, sondern ich möchte den
Menschen einiges klarmachen.
Ich werde vor allem zu Baustellen befragt.
Das suche ich mir nicht aus. Ich gehe auch
nicht freiwillig zu einer Baustelle und sage,
dass ich schon wieder schuld daran bin. Ich
sage dort meine Meinung und sage das
auch hier im Raum klipp und klar: Nicht die
Baustelle ist alleine verantwortlich für einen
Stau, sondern jede/r muss sich selbst an
der Nase nehmen. Jede/r, die/der im Stau
steht, ist Teil des Staus und verursacht ihn
mit.
(Bgm. Willi: Darf ich bitte um die tatsächliche Berichtigung bitten!)
Daher immer mein Appell: Wenn alle, die
nicht unbedingt fahren müssen, nicht fahren, können die, die unbedingt fahren müssen, besser vorankommen.
Ich habe in den Medien unzählige Interviews zur Fassadenbegrünung usw. gegeben und es wird in den nächsten Tagen
dazu noch etwas kommen. Soviel zur selektiven Sichtweise. Ich bitte einfach darum,
die Wortwahl weiter so zu führen, wie wir
sie auch im Ausschuss für Umwelt, Energie
und Mobilität pflegen.
GRin Ringler: Ich bin aus ganzem Herzen
davon überzeugt, dass wir dafür verantwortlich sind, in Sachen Klimaschutz zu handeln. Wir müssen zwar bestimmt und bewusst und vor allem mit Dringlichkeit vorgehen, dürfen aber nie Panik verbreiten.
Hier möchte ich GR Kurz recht geben. Ja,
wir brauchen auf Landes-, Bundes- und vor
allem auf EU-Ebene strengere Richtlinien.
Ich bin aber nicht der Meinung, dass man in
der Stadt aufhören, sondern in der Stadt anfangen muss. Der einzige Bereich, wo wir
aktiv handeln können, ist eben die Stadt.
Ich sehe ohne Frage auch den zeitlichen
Handlungsbedarf. Aufgrund meines Alters
wäre es einfach eine Ignoranz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, die es derzeit
gibt, wenn ich sagen würde, dass mich das
Jahr 2030, das immer ein sehr markantes
Jahr bei der Klimaschutzdebatte ist und ich
dann erst 33 Jahre bin, nicht interessiert.

Ich glaube, dass es allen anderen jüngeren
und älteren KollegInnen genauso geht. Deshalb finde ich es schade und kontraproduktiv auf Ebene der Stadtpolitik, wo alle Maßnahmen eigentlich extrem greifbar und direkt umsetzbar sind, wie auch StRin
Mag.a Schwarzl in vielen Details erklärt hat,
auf diese Symbolik einzugehen.
Ich meine jetzt nicht hier in diesem Raum,
sondern vor allem in sozialen Medien und in
sozialen Netzwerken. Das finde ich nicht
notwendig. GR Mag. Krackl ist darauf auch
schon eingegangen. Für mich macht es einen Unterschied, ob man von Klimawandel,
Klimakrise oder Klimanotstand redet.
Zum Klimawandel werden wir uns heute alle
bekennen. Das ist ein Fakt, denn die Erderwärmung werden wir nicht aufhalten können. Das haben wir heute auch schon gehört. Wir können aber gegenwirken und versuchen, dies so gut wie möglich einzugrenzen.
Klimakrise bedeutet aber, dass trotz der viel
zu langen Kenntnis aller Fakten, politisch zu
wenig getan worden ist. Ich stehe auch
dazu zu sagen, dass wir das als Krise anerkennen und aktiv dagegen arbeiten müssen.
Der Begriff Klimanotstand bringt uns überhaupt nichts. Vor allem, wenn es darum
geht, Maßnahmen zu verschärfen, ist der
Begriff eher kontraproduktiv.
Es geht mir hier um zwei konkrete Punkte.
Zum einen geht es mir beim Thema Klimaschutz um Aufmerksamkeit und zum anderen um Akzeptanz. Wenn wir jetzt vor zehn
Jahren hier gestanden wären, hätte ich
auch gesagt, dass man vielleicht so polarisierende Begriffe wie Klimanotstand
braucht, damit die Leute überhaupt einmal
aufwachen und begreifen, dass es diesen
gibt.
Diese Arbeit haben uns aber schon sehr
viele junge Menschen abgenommen. Egal,
was man von den Maßnahmen, die da ergriffen werden, halten will - die Aufmerksamkeit für dieses Thema ist jetzt vorhanden. Das haben wir ganz sicher auch in Tirol und in der Stadt Innsbruck in den Medien
sehr stark vernommen.
Es ist jetzt nicht unsere Aufgabe, und das
verlangen die vielen jungen Menschen, die

GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)