Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf
- S.48
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können wir nur stoppen, wenn wir nach Intergovernmental Panel on Climate Change
(IPCC) "schnelle, weitreichende und nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft" setzen. Bevor wir auf
Autos verzichten, müssen wir dafür die Infrastruktur und die Angebote schaffen. Verbote sind der falsche Weg bei der Klimakrise.
Wie hat Tallinn Gratis-Öffis möglich gemacht und so Teilhabe am öffentlichen Verkehr für alle sozialen Schichten umgesetzt?
2013 hatte der damalige Bürgermeister Edgar Savisaar ein Schema für die Freifahrt im
öffentlichen Verkehr vorgelegt. Seither haben die dortigen Verkehrsbetriebe € 20 Mio.
plus jährlich geschrieben.
Die Tallinner Stadtregierung hatte das mit
einer geschickten Umlage der Kommunalsteuer gelöst. Jede Person, die den Verkehr
gratis nutzen wollte, musste sich registrieren lassen und € 2,-- für diese Registrierung
bezahlen. Als Person mit Erstwohnsitz
konnten Tallinner dann die Gratis-Öffis nutzen. TouristInnen bezahlen mehr für die Tickets, diese Preise hat man nicht gesenkt.
Mein achter Zusatzantrag "Fassadenbegrünung forcieren" kommt jetzt:
20.12.8
GfGR/201/2019
Enquete "Klimaschutz akut Ziele und Maßnahmen für Innsbruck", Fassadenbegrünung
forcieren (GR Onay)
Der Gemeinderat möge beschließen,
dass die Stadt Innsbruck sich umgehend an
den bereits erarbeiteten Standards der Bundeshauptstadt Wien orientiert und künftig
möglichst viele öffentliche Gebäude mit Vertikalbegrünungen ausstattet. Darüber hinaus sollen private HausbesitzerInnen bei
der Begrünung ihrer Hausfassaden größtmögliche Unterstützung seitens der Stadt
erfahren und zwar durch Information und
auch durch Fördermaßnahmen.
Onay, eigenhändig
Begründung: Begrünte Vertikalflächen binden CO2 und produzieren Sauerstoff, darüber hinaus vermindern sie die sommerliche
Aufheizung von Gebäudefassaden, was zur
Kühlung des Gebäudes und seiner gesamten Umgebung beiträgt. Sie wirken sich also
positiv auf das Mikroklima aus und bieten
Siedlungsraum für Lebewesen verschiedenster Art.
Eine Grünwand mit 850 m2 Fläche kühlt an
einem heißen Sommertag in etwa so viel
wie 75 Klimageräte mit 3.000 Watt Leistung
und acht Stunden Betriebsdauer! Die Stadt
Wien hat bereits einen umfangreichen Leitfaden für Fassadenbegrünungen erarbeitet,
der unter anderem Best-Practice-Beispiele
aus aller Welt enthält.
Die Bundeshauptstadt ist federführend in
Sachen Fassadenbegrünung und sie vergibt
im heurigen Hitzesommer 2019 sogar
50 kostenlose Fassadenbegrünungen in
Modultechnik an interessierte HauseigentümerInnen. Innsbruck hat hier dringenden
Nachholbedarf.
Ich stelle folgenden neunten Zusatzantrag
"Evaluation klimafreundlicher Unternehmen":
20.12.9
GfGR/202/2019
Enquete "Klimaschutz akut Ziele und Maßnahmen für Innsbruck", Evaluation klimafreundlicher Unternehmen (GR Onay)
Der Gemeinderat möge beschließen:
Der Gemeinderat wird beauftragt zu evaluieren, welchen Beitrag an den Umweltschutz in Innsbruck angesiedelte Betriebe
gegenwärtig leisten.
Onay, eigenhändig
Begründung: Klimaschutz zahlt sich aus,
Abwarten und Nichtstun kostet - dies zeigen
namhafte internationale Studien. Die Stadt
Innsbruck muss daher alle Vorbereitungen
treffen, um CO2-neutral zu werden. Dies fordert die Gesellschaft ebenso wie einzelne
Betriebe und ganze Branchen. Denn es gilt,
Anlagen zu optimieren, Effizienzpotenziale
zu nutzen und noch klimafreundlicher zu
produzieren.
Für Innsbruck ist es daher wesentlich zu
evaluieren, welchen Beitrag an den Umweltschutz in der Stadt angesiedelte Betriebe
gegenwärtig leisten.
GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)