Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf
- S.51
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Die Stadtregierung und Bgm. Willi sollen sich daher nicht nur in ihrem eigenen Wirkungsbereich für eine Reduzierung der künstlichen Beschneiung einsetzen - sie sollen sich darüber hinaus
auch auf Landesebene dafür einsetzen,
dass künstliche Beschneiung und der
Pistenausbau eingedämmt werden, so
wie es auch die Überlegungen der Landesumweltanwaltschaft nahelegen.
Die Entnahme von Wasser aus Fließgewässern muss drastisch reduziert
und in sensiblen Gebieten ganz gestoppt werden. Darüber hinaus sollen
Speicherteiche in Trockenjahren vorrangig der Wasserversorgung von Almen dienen statt der Beschneiung von
Schipisten.
Onay, eigenhändig
Begründung: Innsbruck hat das Glück, dass
die Trinkwasserversorgung der Stadt dank
ihrer geographischen Lage am Fuße des
Karwendelgebirges über die Maßen gut
funktioniert.
Durch den Klimawandel könnten sich jedoch auch hier Problemstellungen ergeben,
die es bereits zum jetzigen Zeitpunkt dringend zu lösen gilt. Die Klimabeobachtungen
der vergangenen hundert Jahre bezeugen,
dass es in Innsbruck zunehmend weniger
Eistage (unter 0 Grad Celsius), dafür immer
mehr Tropentage (über 30 Grad Celsius)
gibt.
Eine solche Klimaveränderung steht freilich
auch in direktem Zusammenhang mit dem
Schmelzen der Gletscher und dadurch auch
mit der Wasserversorgung des gesamten
Alpenraumes. In den vergangenen Jahren
gab es wiederholt längere Trockenperioden,
sowohl in der kalten als auch in der warmen
Jahreszeit, was speziell in Höhenlagen zu
großer Trockenheit führt.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur
Geschäftsordnung! Ich stelle den Antrag
auf Schluss dieser Debatte.
Gestern hat GR Onay die Vertagung der
Sitzung gewünscht, weil er zu müde war, zu
Mittag geht es dann wahrscheinlich wieder
besser. Das wird seine Gründe haben.
Bgm. Willi: Über einen Antrag auf Ende der
Debatte ist sofort abzustimmen.
Beschluss (einstimmig):
Der Antrag auf Ende der Debatte wird angenommen.
Bgm. Willi: Damit kommen jetzt noch die
zehn RednerInnen, die vorgemerkt sind.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: GR Onay,
Du hast uns jetzt gerade gezeigt, wie Information nicht gehen sollte. Wenn die Hälfte
der GemeinderätInnen auch noch dabei den
Saal verlässt, ist das der falsche Weg.
Weiters fand ich es sehr interessant, dass
Du uns Populismus vorwirfst, aber am Anfang Deiner Wortmeldung Wahlwerbung
machst.
Jetzt komme ich aber zu meiner Rede. Ich
würde GR Appler und GRin Ringler zustimmen. Ich finde es auch wichtig, den Menschen keine Angst zu machen und lieber
Anreize zu bieten und Akzeptanz zu schaffen. Dafür sind wir aber 50 Jahre zu spät.
Die Klimaberichte, die uns tagtäglich erreichen, zeigen uns nicht Maßnahmen, wie
man die Klimakatastrophe vermeiden kann denn diese kann man nicht mehr vermeiden. Es geht jetzt nur noch darum, mit Maßnahmen die Zahl von hunderten Millionen
von Opfern auf wenige Millionen Opfer zu
bringen. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung.
Selbst, wenn wir heute die drastischsten
Umweltmaßnahmen schaffen würden, würden wir trotzdem nur erreichen, ein Fünftel
der Gletscher in Österreich zu retten. Weiters gibt es Studien, die belegen, dass es
einen Zusammenhang zwischen Hitzeperioden und Todesfällen gibt.
GR Onay hat schon gesagt, dass momentan weltweit täglich 1.000 Menschen wegen
der Hitzeperioden sterben. Bis zum
Jahr 2030 wird die Zahl 6.000 bis
9.000 Menschen pro Jahr steigen.
Hiervon werden besonders ältere und chronisch kranke Menschen betroffen sein. StRin
Mag.a Schwarzl hat schon gesagt, dass Umweltschutz eine Querschnittsmaterie ist. Es
ist auch ein soziales Problem.
Heute wurde schon beschlossen, dass es
Maßnahmen für Menschen braucht, die in
Hitzeperioden draußen arbeiten müssen.
Waren es am Anfang dieses Jahrhunderts
noch 20 Hitzetage pro Jahr, werden es bis
GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)