Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 08-Protokoll-19-07-2019-Tag2.pdf

- S.59

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jede/r seine/ihre guten Gründe findet und es
jedem/r überlassen ist, wie er/sie was
macht. Die Verhaltensänderung muss bei
einem selber beginnen.
StRin Dengg, wenn Du sagst, dass Du Deinen Sohn, der eine Größe von 1,85 m hat,
mit dem Auto in die Schule fährst, damit er
die schwere Schultasche nicht tragen muss,
ist das DEIN gutes Recht.
(StRin Dengg: Danke!)
Jede/r kann auch hinfliegen, wohin sie/er
will. Ich finde, dass es einem Buben mit der
Größe von 1,85 m zuzumuten ist, eine
schwere Schultasche zu tragen. Aber, das
ist Eure Entscheidung.
(StRin Dengg: Ich frage Dich nicht!)
Was ich aber damit sagen will, wenn alle so
weitertun, dann wird sich auch nichts ändern und wir landen in einer Klimakatastrophe.
Jetzt geht es um die Frage, was jede/r Einzelne für sich uns allen zumuten kann, um
eine Veränderung herbeizuführen. Dabei
spreche ich die vielen vorliegenden Zusatzanträge an.
GR Onay, darunter sind viele gute Ideen.
Das sind aber nicht nur Deine, sondern
diese Vorschläge haben auch andere gemacht. Ich bitte aber schon ein wenig präziser zu sein. Wenn ich mir zum Beispiel den
Antrag hinsichtlich der Planzung von Bäumen in Innsbruck ansehe, wird dazu jede/r
ja sagen. Aber wo? Ich kenne in Innsbruck
zwanzig Straßen, in denen wir Bäume setzen können. Nur, wer muss weichen? Genau die Autoabstellplätze. Dann höre ich
schon GR Depaoli, der fragt, ob wir nicht
ganz richtig im Kopf sind, denn Autoabstellplätze werden dringend gebraucht.
Es geht um den Interessenskonflikt, nämlich
die Möglichkeit sein Auto im öffentlichen
Raum abzustellen und den berechtigten Anspruch Bäume zu pflanzen. Genau diese Interessenskonflikte müssen wir hier im Gemeinderat lösen. Schnell ist gesagt, dass
wir Bäume pflanzen sollen. Ich gehe mit
Euch durch die Straßen und dann sehen
wir, dass Autoabstellplätze weichen müssen.
StR Dengg, Du hast gesagt, dass es am
Franziskanerplatz und am Martin-LutherPlatz keine Bäume gibt. Wir pflanzen dann
in

auf allen Plätzen Bäume. Wo feiern wir die
Feste wie Silvester? Eine Stadt hat auch
Plätze und das ist auch gut so. Dort können
Konzerte und Versammlungen stattfinden.
Also stehen wir in einem Interessenskonflikt, denn eine Stadt wird wohl noch Plätze
haben dürfen?
Plätze haben das Wesen, um dort große
Versammlungen und Veranstaltungen abzuhalten. Wenn ich auf dem Platz vor der Hofburg Bäume setze, dann sehen die Leute
nicht mehr auf eine Bühne, weil dort nur
Wald ist. Wenn Du, StRin Dengg, das haben
willst, dann stell bitte den Antrag, dass wir
den Vorplatz bepflanzen sollen, dann ist es
zwar grün dort, aber andere Dinge können
nicht abgehalten werden. Ich treibe meine
Vorstellungen jetzt extra auf die Spitze, damit ich klarmachen kann, dass es um einen
Interessensausgleich geht zwischen dem
Anspruch, dass eine Stadt Plätze und auch
Bäume haben soll.
Jetzt komme ich auf den Punkt der Preissteigerungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. dass diese sogar gratis sein
sollen. Das ist ein netter Vorschlag zu dem
jede/r bravo sagt. Aber wer bezahlt das?
Das Geld fehlt in der Stadtkassa. Das zu
fordern ist super und man wird auch viele
finden, die diesem Vorschlag zustimmen.
Ich bin aber für die Finanzen verantwortlich.
Wenn wir so eine Maßnahme setzen, dann
kostet dies Geld, das woanders fehlt.
(GR Onay: Hallo, wir haben Klimanotstand!)
Wo soll ich sparen?
(GR Onay: Das können wir uns gemeinsam
ausmachen.)
Genau um diesen Interessensausgleich
geht es.
Ein Schlagwort in der Diskussion war auch
das Trinkwasser. Die Stadt Innsbruck setzt
extrem viele Maßnahmen für eine solide
Trinkwasserversorgung. Wir haben derzeit
eine jahresdurchgängige Schüttung von
1.200 Liter pro Sekunden bei den Mühlauer
Quellen. Wir brauchen jahresdurchgängig
nur ein Drittel dieser Menge für unsere gesamte Wasserversorgung.
Trotzdem baut die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) einen neuen Stollen, weil
wir manchmal ein wenig an die Grenze
kommen. Das ist gut so. Dieser wird, wenn

GR-Sitzung 19.07.2019 (Fortsetzung der am 18.07.2019 vertagten Sitzung)