Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_23_gr_protokoll.pdf
- S.49
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dings steht da nur drinnen, dass sich der Tiroler Landtag zu diesem Projekt bekennt.
Was heißt das?
Dem Beschluss lässt sich leider nicht entnehmen, ob der Landtag es gut findet oder
er eine bestimmte Summe hineinzahlt.
Nichtsdestotrotz war der Beschluss wichtig
für uns. Wir haben daraufhin nämlich gesagt, dass wir einmal schauen, wie viel das
Land bereit ist, zu zahlen.
Wir haben sogar ein sogenanntes Sponsorenessen organisiert. Dazu haben wir alle
Betriebe eingeladen, die, nach unseren Aufzeichnungen in der Mag.-Abt. V, Stadtarchiv/Stadtmuseum, NutznießerInnen dieser
Zwangsarbeiter waren. Es war Krieg, weshalb wenige Männer zur Verfügung standen. Deshalb hat man sich dann der
Zwangsarbeiter bedient, die im Arbeitserziehungslager Reichenau und sonst in der
Stadt waren.
Damals federführend dabei waren beispielsweise die ehemaligen Stadtwerke, die Verkehrsbetriebe, die Reichspost, die Reichsbahn usw. Zudem waren auch private Firmen beteiligt. Wir haben die dann alle eingeladen und zu ihnen gesagt, dass wir aus
dem Ganzen gerne ein gemeinsames Projekt machen wollen. Wir möchten damit ein
Zeichen setzen, um diesen Menschen, die
zum Teil umgekommen sind, aber jedenfalls
große Qualen erleiden mussten, in würdiger
Weise Respekt zu zollen. Das Arbeitserziehungslager war teilweise auch ein Durchgangslager zu den Vernichtungslagern in
Deutschland.
Die Verhandlungen mit dem Land Tirol waren nicht immer einfach und trotzdem ist es
erfreulich, dass es über die Abteilung Kultur
des Landes € 200.000,-- auf zwei Jahre aufgeteilt beisteuert. Das steht übrigens so in
der Unterlage.
Danke an Alt-Bgm. DDr. Van Staa und
DDr. Morscher, dass die Landesgedächtnisstiftung € 100.000,-- zahlt. Die Eigentümervertreter der Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT) - in Person
sind das Bgm. Mag. Anzengruber, BSc und
LR Gerber - verwenden ihre Dividende für
zwei Jahre für dieses Projekt.
Wer wirklich ausgelassen hat und das sage
ich ganz offen, war der Bund. Der Zukunfts-
GR-Sitzung 23.01.2025
fonds und der Nationalfonds zahlen zwar einen Teil, aber das sind unheimlich bescheidene Summen. Da fließt in andere Projekte
wesentlich mehr Geld. Deshalb war unsere
Antwort auch, dass wir mehr wollen.
Die anderen Zuzahlungen sind dadurch gelungen, dass wir geschaut haben, wen wir
noch bitten könnten, bei diesem Projekt mitzumachen. Es steuert jetzt beispielsweise
die IKB etwas bei, während die IVB baulich
etwas macht usw. Die Aufstellung dazu findet Ihr in der Unterlage. Aber ja, es stimmt,
dass manche Zusagen erst mündlich und
noch nicht schriftlich vorliegen.
Wir bewegen uns am Ende in Richtung
€ 1,4 Mio. Es stellt sich nur die Frage, ob
wir mit dem das alles bauen können?
Ich habe gelernt, vorsichtig zu sein. Deshalb
haben wir gesagt, dass wir in der Phase 1
sind, um sicher zu gehen, dass wir die Kosten einhalten und jenen Teil des Projektes
umsetzen, der in die Fläche passt - also alles, bis auf diesen Pavillon. Den halte ich
persönlich für unheimlich wichtig, weil er ein
richtiger Eyecatcher ist.
Kostensteigerungen hat es bei diesem Projekt bisher übrigens keine gegeben, da ja
noch gar nichts gebaut wurde. Wir wissen ja
erst nachdem die Ausschreibung öffentlich
ist, wie die Vorschläge sind. In letzter Zeit
gab es Offerte für die Stadt, die günstiger
waren als unsere Kostenschätzungen, und
dann gab es aber auch wieder Angebote,
die teurer waren. Da sind einfach Variablen
drinnen.
Um sicherzugehen, dass wir den Kostenrahmen einhalten, und nicht mehr, als wir
zur Verfügung haben, ausgeben, haben wir
das Projekt in zwei Phasen geteilt. Ich
möchte, dass wir mit dem Geld, das wir zur
Verfügung haben, auskommen. Das sind
garantiert die Zahlen, die in der Unterlage
der Mag.-Abt. V, Kulturentwicklungen und
Förderungen, vom 15.01.2025 auf Seite 8
aufgelistet sind. Und das ist der einzige
Grund.
Dinge, die in dem Projekt umgesetzt werden, sind Unikate. Die Betonstelen müssen
voraussichtlich von einer spezialisierten Betonbaufirma gegossen werden. Da wissen
wir beispielsweise erst, wenn die Ausschreibung hereinkommt, was es tatsächlich kostet. Und daher auch die Vorsicht!