Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_23_gr_protokoll.pdf
- S.75
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alles braucht und welche rechtlichen Herausforderungen es gibt. Aber nun scheint
alles anders zu sein.
Für mich ist es sehr verwunderlich, wenn
Herr Bürgermeister und Bgm.-Stellv. Willi,
als Ressortzuständiger für den Bereich Kultur, plötzlich sagen, dass sie aufgrund der
zu erwartenden Sanierungskosten, der
schwierigen Budgetsituation und der rechtlichen Problemstellungen nichts mehr davon
wissen wollen. Die gerade genannten
Gründe habe ich übrigens aus einer Presseaussendung entnommen.
Es ist zwar von Alternativen die Rede, aber
mir kann kein Mensch weismachen, dass
die angespannte Budgetsituation nicht bereits vor dem Ausformulieren des Zukunftsvertrages bekannt war. Die Gemeinderatsmitglieder, die auch schon in der vergangenen Periode als solche tätig waren, können
sich vielleicht noch an den Dienstpostenplan 2024 erinnern. Dafür wurden bereits im
Jahr 2023 Priorisierungen vorgenommen.
Warum wurde das gemacht? Weil das
Budget so knapp ist.
Für mich ist das eine faule Ausrede. Es
kann mir doch niemand erzählen, dass man
keine grobe Schätzung von Sanierungskosten vorliegen hat. Es mag schon sein, dass
die rechtlichen Herausforderungen groß
sind, aber das war vorher bereits bekannt.
Wenn ich weiß, dass ich etwas nicht umsetzen möchte, dann schreibe ich das doch
nicht in einen Zukunftsvertrag hinein!
Außerdem heißt es immer, dass das Grundstück so teuer sei. Das Grundstück befindet
sich aber ohnehin schon mehrheitlich in den
Händen einer städtischen Tochtergesellschaft. Mit ein klein wenig Verhandlungsgeschick und gutem Willen eine tragbare Lösung zu finden, dürfte schon möglich sein.
Aber genau darin steckt die Krux - man
muss es eben auch tatsächlich wollen! Man
kann hier durchaus etwas kreativer sein,
denn woanders ist das offenbar auch kein
Problem!
Für uns stellt die junge Talstation einen großen Mehrwert dar und ist als Teil einer urbanen Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Es geht uns in diesem gemeinsamen
Antrag nicht einfach nur darum, dass man
politische Versprechen einhält, sondern es
geht um die Unterstützung von jungen Men-
GR-Sitzung 23.01.2025
schen und der jungen Kulturszene in unserer Stadt. Mit einem gemeinsamen Beschluss können wir heute ein Signal senden! Mir ist natürlich bewusst, dass man
nicht immer alles prompt umsetzen kann.
Es ist auch nicht immer sofort die ganze
Summe da - aber wo ein Wille da ein Weg.
Mit einer Zustimmung zu diesem Antrag,
den Ankauf und die Sanierung der Talstation zu realisieren, haben heute alle die Gelegenheit zu zeigen, dass das Engagement
der jungen Leute wertvoll ist. Außerdem
würde es signalisieren, dass Versprechen
und Aussagen, die von politischer Seite getätigt wurden, Glauben geschenkt werden
kann.
Ich ersuche, den
beiliegenden Antrag dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zuzuweisen.
StR Lassenberger: Ich habe den Klubobleuten vor Beginn der heutigen Sitzung unseren Ergänzungsantrag übermittelt und
hoffe, dass ihn alle erhalten haben. Ich
bringe nun folgenden Ergänzungsantrag
ein:
Der Beschlusstext wird um folgenden Satz
ergänzt:
Zusätzlich soll ein Nutzungskonzept (Buchungssystem usw.) erarbeitet werden, welches allen Vereinen (Tradition, Kultur usw.)
im Stadtgebiet von Innsbruck ermöglicht,
die Räumlichkeiten zu nützen.
Dengg, Federspiel, Happ, Lassenberger,
Linde, Trinkl und Walch, BA MA, alle eigenhändig
Uns geht es darum, dass es nicht von Anfang an eine Einschränkung gibt und nur
maximal drei Vereine diese Räumlichkeiten
nutzen können. Da ein solcher Sanierungsfall etwas kostet, wollen wir, dass die
Räume alle Vereinen zur Verfügung stehen.
Man könnte es ähnlich handhaben wie in
anderen Veranstaltungssälen auch, dass
man sich dort als Verein einbuchen muss.
Nachdem das Gebäude nicht wirklich groß
ist, ist es vielleicht sogar aufgrund der räumlichen Situation möglich, dass man Mietpreise einführt, die sich auch kleine Vereine
leisten können.