Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 01-Jaenner-Sonder.pdf
- S.10
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Eigentlich passen dieser Satz bzw. dieses
Wort sehr gut zu Hilde Zach. In der
Dramatik dieser Situation, in der Endlichkeit und in der Brutalität ihres Ablebens,
aber letztendlich auch in dem, was sie
war. "Es gilt und des hat"s"! Fiducit Hilde!
GR Federspiel:
Sehr geschätzte Trauerfamilie, lieber Kurt,
meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich darf heute im Namen der GemeinderätInnen Dengg, Haager, Kunst, Mag. Kogler
und Volderauer sprechen. Natürlich habe
ich, wie viele andere auch, darüber nachgedacht, was man an einem solchen Tag
sagen kann.
Nachdem ich schon seit 1989 Mitglied des
Gemeinderates bin, habe ich mir gedacht,
dass man vielleicht ein paar persönliche
Erlebnisse bringen sollte, da im Großen
und Ganzen bereits von den VorrednerInnen die Vorzüge unserer Bürgermeisterin
Hilde Zach geschildert wurden. Ich kenne
Hilde Zach seit den 70er-Jahren. Damals
war es nicht so einfach, ein Geschäft zu
eröffnen, besonders wenn man in der
Stadt nicht bekannt war.
Hilde Zach war bekannt und hat am Marktgraben bzw. bei der Markthalle ihr Geschäft und ich habe meines in der Altstadt
eröffnet. Sie war sozusagen meine erste
PR-Managerin. Hilde Zach hat das ganz
ausgezeichnet und clever gemacht. Wenn
jemand bei ihr eingekauft und dort über
Reisen gesprochen hat, hat sie diese
Kundschaft gleich zu mir geschickt. Sie
hätte das nicht tun müssen, aber wir
waren ein junges Team und sie hat auf
uns geschaut und uns sehr geholfen.
Wir waren dann in den Jahren 1994 bis
2000 gemeinsam Mitglieder des Stadtsenates. Ich als Tourismusstadtrat und Hilde
Zach als Stadträtin für Kultur und Wirtschaftsförderung. Wir haben natürlich sehr
gut unter unserem Bürgermeister DDr. van
Staa zusammengearbeitet, der uns auch
arbeiten ließ. Das ist ein wichtiger Punkt.
Wir haben hinsichtlich Kultur und Tourismus gemeinsam viele Entscheidungen
getroffen und es ist in dieser Zeit sehr viel
geschehen.
Sonder-GR-Sitzung 19.1.2011
Ich bin heute noch stolz, dass wir das
gemeinsam geschafft haben. Wenn wir
uns auch des Öfteren sehr heftig gestritten
haben, dann haben wir das jedoch immer
dort getan, wo uns niemand gehört hat.
Nach diesem Streit - die PolitikerInnen
nennen das Auseinandersetzung - hat es
im Endeffekt wieder gepasst und wir sind
unseren Weg weitermarschiert.
Ein Erlebnis möchte ich noch schildern:
Wenn man versucht hat, mit Hilde Zach in
der Altstadt ein Gespräch zu führen, so
war das denkbar unmöglich, denn sie ist
schnellen Schrittes um die Ecke gebogen
und hat zu mir gesagt: "Komm, geh weiter,
denn wir müssen jetzt etwas ausmachen."
Ich bin dann neben ihr hergelaufen und
habe zu ihr gesagt, ob man nicht in ein
Kaffeehaus einkehren sollte, damit man
das Ganze vielleicht in Ruhe in fünf
Minuten - das war für sie schon eine
Ewigkeit - besprechen könne. Es ist mir
öfters gelungen, sie in ein Kaffeehaus zu
entführen, aber nach kurzer Zeit war sie
bereits wieder schnellen Schrittes in
Richtung Rathaus unterwegs.
Man könnte viele Geschichten erzählen.
Sie war ein Mensch, der Handschlagsqualität hatte. Sie musste sich von der politischen Seite her durchsetzen, denn sie
war in den Jahren 1994 bis 2000 die
einzige Dame im Stadtsenat. Sie hat im
Stadtsenat oft "Gas gegeben" und hat das,
was sie durchsetzen wollte, auch durchgesetzt und dementsprechend verbal, oft
sehr charmant, dargelegt.
Das Zitat von Albert Schweitzer auf der
Parte
"Das schönste Denkmal, das ein Mensch
bekommen kann, steht in den Herzen der
Mitmenschen",
sagt im Prinzip eigentlich alles über Hilde
Zach aus. Unsere Fraktion kann das
bestätigen. Wir möchten uns von Hilde,
unserer Frau Bürgermeisterin, verabschieden und sie dementsprechend in
Erinnerung behalten.
GR Kritzinger:
Liebe Trauerfamilie, hoch geschätzte
Trauergäste, Landtagspräsident a. D.