Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 01-Protokoll_25.01.2018.pdf

- S.12

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-9-

Kinder weggeben, damit sie keinen Hunger
leiden müssen. So schaut es aus in Europa!
Wir sind in der Stadt Innsbruck, Gott sei
Dank, in der Situation, dass wir noch eine
glänzende Bonität genießen, dass wir noch
- obwohl wir Monumentalprojekte kosmischen Ausmaßes finanzieren können - die
Bonität haben und uns die Dinge leisten
können! Gott sei Dank! Deshalb bin ich
dankbar, dass ich hier als Innviertler - sozusagen als Zugereister - bei Euch sein darf
und diese Wohltaten, die auf der Bonität der
Stadt Innsbruck, unserer Heimatstadt beruhen - nicht auf der Leistung dieser Regierung ... (Unruhe im Saal)
Das schreit nach Rache und Abrechnung.
Die Zeit ist nah!
GR Onay: Danke vielmals für dieses Thema der Aktuellen Stunde. Pflege ist eine
Sache - das kann ich als Versicherungsexperte sagen -, auf die in der Bevölkerung oft
erst sehr spät geschaut wird.
Ich möchte heute hier die Gelegenheit nützen und mich bei allen PflegerInnen, bei allen Menschen, die in der Pflege aktiv sind sowohl bei den Angehörigen als auch bei
den ProfessionistInnen - bedanken. Was sie
leisten, ist wirklich großartige Arbeit, die ich
selbst nicht machen könnte. Ich habe
Freunde im Pflegebereich und weiß daher,
was diese Aufgabe von ihnen fordert, gerade beispielsweise im Hospiz-Dienst. (Beifall)
Was sie erzählen, womit sie tagtäglich konfrontiert sind, das fordert von ihnen viel
Respekt und Achtsamkeit für die zu Pflegenden. Einen herzlichen Dank dafür an alle MitarbeiterInnen, die in diesem Bereich
beruflich, aber auch privat tätig sind!
Ich möchte nun zur politischen Ebene
wechseln. In der Altenpflege hatten wir ewig
das Thema Wohnheim Olympisches Dorf.
Ich persönlich war eigentlich immer für dieses Wohnheim. Darüber haben wir schon
im Wahlkampf 2012 gesprochen. Dankenswerterweise hatte GR Grünbacher vor zehn
oder fünfzehn Jahren dazu einen Antrag
eingebracht.
Es gab immer wieder die ideologische Debatte, ob es ein Wohnheim sein sollte oder
mobile Betreuung. Ich persönlich denke,
dass es ein Sowohl-als-auch sein muss. Es
braucht beides. Die Qualität der Betreuung
ist nicht daran festzumachen, wie viele BetGR-Sitzung 25.01.2018

ten und Häuser wir haben. Sie hängt davon
ab, wie viel Achtsamkeit wir im Pflegebereich zeigen. Da stellt sich für mich die Frage, wo Pflege überhaupt beginnt?
Wenn man im Olympischen Dorf - mitten im
Leben - mit den Menschen spricht, kommt
man schnell drauf, dass man mit den Einheimischen über die vermeintlichen AusländerInnen im Olympischen Dorf reden muss,
mit den Jugendlichen über die alten Menschen und mit den alten über die jungen.
Sprechen wir mit den NutzerInnen des
DDr.-Alois-Lugger-Platzes! Man sieht, es
leben im Olympischen Dorf Menschen aus
vielen verschiedenen Kulturen und im Endeffekt ist es oft so, dass schon der/die
NachbarIn als eine Bedrohung empfunden
wird. Schauen wir uns z. B. auch den sogenannten Olympiapark an, wie leer der ist!
Ich denke, die Betreuung muss mitten im
Leben beginnen, also früh genug. Die Betreuungs- bzw. Pflegeprävention ist etwas,
das in die Politik einziehen muss. Wir müssen uns viel mehr über Prävention unterhalten und wenn wir uns darüber unterhalten,
müssen wir das auch über das Gemeinwesen in den einzelnen Stadtteilen tun, denn
da beginnt alles!
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, die irgendwann einmal in eine Pflegesituation kommen, wirklich sagen können,
ich habe meine Angehörigen, ich habe meine Nachbarn, ich habe hier mein Umfeld.
Da möchte ich nicht weggerissen werden,
da möchte ich bleiben.
Diese Achtsamkeit ist es, in die wir als Politik mehr investieren können. Nicht nur in
Häuser, nicht nur in Betten, sondern in Gemeinwesenarbeit, in die Bewegung der
Stadtteile, also darin, dass Pflege nicht privatisiert wird, sondern sozialisiert:
-

Menschen durch GemeinwesenEntwicklung so lange wie möglich im
sozialen Leben halten und

-

generationenübergreifendes Wohnen nicht nur mit Angehörigen -, um
dadurch Pflege, Betreuung und Achtsamkeit zu sozialisieren. (Beifall)

GR Kritzinger: Die Pflege kostet die Stadt
Innsbruck ja sehr viel und das Land Tirol
noch viel mehr. Es ist also richtig und recht,
dass der Gemeinderat sich mit diesem