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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 02-Feber-Fortsetzung.pdf

- S.3

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1.

Behandlung eingebrachter
Anträge

1.1

I-OEF 112/2006
Stadtmagistrat Innsbruck, Mag.Abt. III, Grünanlagen, und Innsbrucker Immobilien GesmbH &
Co KEG (IIG), Verzicht auf den
Einsatz von Laubbläsern (StR
Mag. Schwarzl)

StR Mag. Schwarzl: Das ist schon ein
wenig anachronistisch: Wir alle reden vom
Klimaschutz, von Einhausungen der
Autobahn und von Lärmschutzwänden,
und was sehen wir in der Stadt?
Männer, die mit Zweitaktmotoren bewaffnet in Parks, auf den Straßen usw. einen
unerträglichen Lärm erzeugen, um Laub
von A nach B zu blasen. Dann kommt der
nächste Windstoß, und alles wird wieder
von B nach A geblasen.
Man hätte ja nichts dagegen, dass das
Laub dort entfernt wird, wo es gefährlich
sein kann: auf Geh- und Radwegen, wo
eine Rutschgefahr bei Nässe entstehen
kann. Das heißt aber nicht, dass jedes
Blättchen durch die Gegend geblasen
werden muss.
Der alljährlich ausbrechende gärtnerische
Ordnungswahn, wo jede Tulpe in Reih und
Glied stehen muss, und jedes Gänseblümchen zum Unkraut mutiert, ist zu
hinterfragen.
Das Laub hat über den Winter auf
Grünflächen eine sehr wichtige ökologische Funktion, weil darunter Kleintiere und
auch Igel überwintern können. Igel, die im
Herbst ihren Winterschlaf beginnen
wollen, werden durch die Laubbläser
gleich mit verwachtelt.
Im städtischen Gartenamt haben wir 10
bis 12 Laubbläser, bei der Innsbrucker
Immobilien GesmbH & Co KEG (IIG) noch
mal 5 bis 7. Dazu kommen die unzähligen
privaten Hausverwaltungen.
Wir können natürlich nur für unser Amt
und unsere Betriebe entscheiden, und
deshalb mein Wunsch sie zu entfernen.
Aufgetaucht sind sie vor ca 5 Jahren,
vorher ging es auch ohne. In Wien hat
man den Einsatz der Laubbläser auf

Großflächen beschränkt, bei denen zu
viele Leute notwendig wären um das Laub
zusammenzurechen. Überdies wird das
Laub nur an den Randbereichen von
Wegen entfernt und nicht in der Mitte von
Grünflächen.
Der österreichische Städtebund beschäftigt sich in der Sitzung seines Umweltausschusses im Juni 2007 mit dem Thema
Lärmentwicklung, und dabei werden auch
die Laubbläser behandelt.
Ich beantrage die
Zuweisung an den Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Wenn
StR Mag. Schwarzl in ihren Äußerungen
zu den Laubbläsern einen Kontakt zur
Klimaerwärmung herstellt, dann ist das
schon sehr spekulativ und dramatisch
überzogen.
Man kann immer die Meinung vertreten,
man solle Geräte, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden, möglichst
reduzieren, um es auf eine allgemeine
Formel zu bringen.
Es hat schon öfters Beschwerden wegen
der Laubbläser gegeben, und ich habe
darüber auch schon mit dem Leiter des
Gartenamtes gesprochen. Sie sind
seinerzeit ohne mein Wissen als politisch
zuständiger Referent angekauft worden,
um auch das zu sagen. (Gelächter)
Es ist auch nicht meine Aufgabe, die
Wohlmeinung zur Anschaffung von
Geräten abzugeben. Ich sage das nur zu
meiner Rechtfertigung, denn ich habe
auch keine besondere Freude mit diesen
Geräten. Die Zweitakter sind laut, und sie
produzieren ordentlich Abgase.
Sie wirbeln möglicherweise auch ein
wenig Staub auf, aber einen wesentlichen
Beitrag zur Feinstaubbelastung liefern sie
nicht, das sind die Dieselfahrzeuge.
Zur ökologischen Funktion des Laubes
muss ich als gelernter Forstmann sagen,
dass auch alle schädlichen Borkenkäfer im
Laub überwintern. Es sind aber auch viele
andere nützliche Tiere dabei, und das
Laub soll durchaus zwischen den Sträuchern und Bäumen liegen bleiben können.

GR-Sitzung 22.3.2007 (Fortsetzung der am 22.2.2007 unterbrochenen Sitzung)