Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf

- S.41

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es nie verlorene Mühe ist, da das Ende des
Stromkabels nicht der Parkautomat ist. Uns
geht es um das Prinzip. Über die Vorarbeiten haben wir immer Bescheid gewusst.
Das war die Anmerkung bezüglich des Vorgehens.
GRin Mag.a Schwarzl: Die Parkraumbewirtschaftung für alternativbetriebene ist ähnlich
wie für normale PKWs - eine Tonne Blech,
in der ein Mensch sitzt und im Durchschnitt
1,5 km täglich fährt.
(GR Buchacher: Es geht um den Schadstoffausstoß!)
GR Buchacher, darf ich bitte ausreden? Du
hast dazu schon relativ viel gesagt. Ökologie hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun
und sie besteht aus einem Gleichgewicht,
nämlich aus Ökologie, Sozialem und Wirtschaft. Es ist sozial nicht besonders treffsicher, wenn man Menschen aus dem Umland unterstützt, die sich den Luxus leisten
können, sich neben einem Diesel- bzw.
Benzinfahrzeug vielleicht noch ein Hybridauto oder einen Lexus als Zweit- bzw. Drittauto zusätzlich zu kaufen. Dieses Geld, das
die Stadt Innsbruck aus der Parkraumbewirtschaftung erhält, investiere ich lieber in
den Öffentlichen Verkehr (ÖV), nämlich in
das größte E-Mobility-Projekt der Stadt Innsbruck, die Straßen- und Regionalbahn,
die die Leute von A nach B bringt.
Städte leiden nicht nur unter schlechter Luft,
sondern sie leiden ebenso unter Platzmangel. Ich möchte die Stadt den Menschen zurückgeben. Vor einigen Monaten gab es im
"aut. architektur und tirol" einen sehr interessanten Vortrag eines schon recht alten
dänischen Städteplaners. Sein Name ist
Jan Gehl.
Autos, egal wie sie betrieben sind, nehmen
den Menschen Platz weg, egal ob sie elektrobetrieben sind oder nicht. Ich bin ein Fan
folgender weitergedachter Maßnahme: "Autofahren, egal wie angetrieben, nur dann,
wenn es unbedingt notwendig ist und es
keine andere Möglichkeit gibt." In der Stadt
Innsbruck sind alle öffentlichen Verkehrsmittel wunderbar, schnell und bestens nutzbar.
Umstellen und Fördern von E-Mobility, da
würde ich lieber das Geld in die Flotten investieren. Taxis bzw. Verkehrsbetriebe auch die eigenen. Flotten, die rasch zwischen fahren und laden wechseln können,
um noch schneller unterwegs zu sein.
GR-Sitzung 22.02.2018

Aber dieses "schaumschlägerische" Fördern von Einzelnen, die sich das leisten
können, um sie sogar für das Autofahren zu
belohnen, halte ich, mit reinem Gewissen,
für eine unökologische und nicht weitblickende Maßnahme. (Beifall im Saal). Nur
um dies klarzustellen. Hierzu haben wir eine
unterschiedliche Auffassung von Ökologie.
Beide sind vielleicht zulässig, aber ich behaupte, dass unsere etwas weiter gedacht
wurde.
GR Grünbacher: GRin Mag.a Schwarzl, ich
danke für Deine Worte. Es gibt anscheinend
nichts Positives an einem Auto. Ich kenne
eure Sichtweise und dabei unterscheiden
wir uns. Allerdings jedem/r zu unterstellen,
dass er/sie ein Zweit- bzw. Drittauto besitzt,
ist genau die gleiche fast polemische Art
und Weise. Es gibt auch Menschen, die ihr
kleines Elektroauto als Erstauto ihr Eigen
nennen.
Wir unterscheiden uns ganz massiv in unserer Ansichtsweise, weil Ihr diesen Menschen einfach generalisierend vorwerft alles
zu besitzen, inklusive einem Zweit- sowie
Drittauto. Eurer Meinung nach sollten sie
damit aus der Stadt Innsbruck verschwinden. Da wird der/die WählerIn irgendwann
entscheiden, was er/sie möchte und dabei
hoffe ich, dass die Mehrheit in dieser Frage
nicht der Meinung der GRÜNEN folgt. Weil
über Jahrzehnte war es immer so, dass das
Auto nur dann genutzt wurde, wenn man es
gebraucht hat. Es gibt natürlich Menschen,
die nur zum Spaß herumfahren. Es gibt
aber gleichzeitig Menschen, die ganz andere Dinge nur zum Spaß unternehmen.
(Unruhe im Saal)
Grundsätzlich haben Autos etwas Individuelles. Zu behaupten, dass nur "alte Säcke",
aber keine jungen BürgerInnen mit dem
Auto fahren, ist genauso falsch, wie wenn
ich behaupte, es gäbe keine alten Menschen, die mit dem Rad fahren. Das ist die
Königin der Polemik! GRin Mag.a Schwarzl,
diese Ausnahme ist leider nicht so wie von
dir beschrieben, denn der angesprochene
Lexus ist ein reines Hybrid- und kein Wasserstofffahrzeug. Und über diese Hybridvehikel beschließen wir heute ohnehin nicht.
Es ist grundsätzlich zu sagen, dass es legitim ist, wenn wir es nicht fördern.
(GRin Mag.a Schwarzl: Ich habe nie gesagt
dass es nicht legitim ist.)