Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf
- S.14
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 117 -
Menschen sind davon betroffen. So eine
Entwicklung gibt es in jeder Stadt und nicht
nur bei uns.
Aus unserer Sicht wurden die Probleme mit
den Randgruppen viel zu lange vernachlässigt. Einige Dinge wurden bereits umgesetzt, denn ich höre schon die Worte von
Bgm.-Stellv. Gruber dazu. Aus unserer
Sicht hat man in der Sache deutlich zu wenig bzw. zu langsam agiert. Jetzt stehen wir
vor dem massiven Problem. Wir wissen
nicht, wo wir diese Leute unterbringen sollen.
Sobald man größere Gruppen von Suchtkranken und obdachlosen Menschen an einigen, wenigen Orten unterbringen will,
kommt es natürlich zu Problemen mit AnrainerInnen. Das sind teilweise auch berechtigte Bedenken, die die Anwohnenden vorbringen. Diese fühlen sich zum Teil im Stich
gelassen. Nicht umsonst gibt es zahlreiche
Hilferufe von AnwohnerInnen an uns und
auch an die Medien.
Daher ist es extrem schade, dass die Unterbringung dieses Personenkreises wieder
einmal am Geld zu scheitern droht. Es gibt
den Vorschlag des Bürgermeisters, der
letztendlich auf Grund fehlender Mittel nicht
umgesetzt werden konnte.
Der Innsbrucker Weg der letzten Jahre war
einer, bei dem mit Geld relativ "locker" umgegangen wurde. Große Projekte, wie die
Straßen- und Regionalbahn sowie der Neubau der Patscherkofelbahn, sind umgesetzt
worden. Auch die tollste Stadtbibliothek und
wahrscheinlich die schönste Alm in ganz
Österreich sind in diesem Zusammenhang
zu nennen. Bei diesen Objekten schien
Geld keine Rolle zu spielen. Bei Unterbringungseinrichtungen für Randgruppen will
man dann plötzlich sparen. Das soll mir hier
keiner mehr erzählen.
Es müssen daher viel mehr Mittel für SozialarbeiterInnen eingesetzt werden. Eine Entzerrung ist notwendig - mehrere Standorte
mit kleineren Gruppen sind anzustreben.
Jetzt haben wir ein oder zwei Standorte mit
vielen Leute, die einfach diese angesprochenen Probleme erzeugen.
Zum Thema Sicherheit muss man ganz
deutlich sagen, dass das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt Innsbruck in den
letzten Jahren natürlich massiv gesunken
GR-Sitzung 28.02.2019
ist. Ich bin hier der gleichen Meinung wie
GR Appler, dass Panikmache nicht hilft,
aber ebenso wenig eine rosarote Brille oder
das Ignorieren des Problems. Wenn ich mit
BürgerInnen spreche, höre ich, dass manche teilweise massive Ängste haben.
Ich muss hier auch GR Lukovic, BA in die
Pflicht nehmen, denn die Polizei vorzuverurteilen, hat sich diese nicht verdient.
StRin Dengg hat bereits ausgeführt, dass die
Einsatzkräfte eine wirklich nicht beneidenswerte Arbeit "auf der Straße" verrichten
müssen. Das möchte ich hier deutlich festhalten.
Lieber Bgm.-Stellv. Gruber, Du hast auch im
Bereich Sicherheit bereits einige Maßnahmen gesetzt, aber offensichtlich zu wenige.
Wir haben letztes Jahr schon auf das Problem der viel zu dunklen und verschmutzten
Unterführungen in der Stadt Innsbruck hingewiesen. Vor allem Frauen und Kinder haben Angst, diese zu nutzen. Das wäre ein
Bereich, in dem wir relativ einfach Lösungen
finden können, aber offensichtlich gibt es
keinen politischen Willen dazu. Man müsste
die Unterführungen nur ausmalen und neue
Beleuchtungen anbringen, dann wäre zumindest dieses Problem gelöst.
GR Mag. Falch: Ich bin eigentlich auch der
Meinung von GR Appler, dass Innsbruck
nach wie vor eine sehr lebenswerte Stadt
mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität
ist. Klarerweise gibt es mittlerweile sehr
viele Störfaktoren, die das Zusammenleben
in dieser Stadt erschweren. Die Stadt Innsbruck wird in Fragen der Sicherheit und der
Ordnung vor neue Herausforderungen gestellt.
Was wollen die InnsbruckerInnen? Sie wollen eine sichere und saubere Stadt sowie
sich im öffentlichen Raum angstfrei aufhalten. Nachdem das leider Gottes nicht immer
der Fall ist, kommt natürlich der Ruf nach
mehr Sicherheit besonders von älteren
Menschen. Wir werden immer wieder damit
konfrontiert. Auch Frauen sprechen bei uns
vor, um die mangelnde Sicherheit zu beklagen.
Viele Leute haben Angst, wenn sie am
Abend oder in der Nacht eine Tiefgarage
benützen oder zu dieser Uhrzeit den Heimweg antreten müssen. Wir alle wissen, dass
es nicht nur die Aufgabe der Polizei ist, Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch