Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2013

/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf

- S.54

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den, sondern in die dafür vorgesehenen
Behälter wirft.
GR Onay: Master of Desaster klingt irgendwie total … - er wird es auch noch lernen.
Ich möchte vorab einige Kolleginnen und
Kollegen der FPÖ loben. Ihr habt mich vorhin auch gelobt und jetzt gebe ich es zurück. Ich finde super, dass wir wissen, wofür
die FPÖ steht. Wenn es auf der Straße ein
Problem gibt, machen wir es zu und verbieten es. Gibt es da und dort Probleme, machen wir big brother daraus und installieren
irgendwelche Kameras. Das ist eine Haltung. Es ist genau das, was wir früher in der
Medizin gemacht haben. Sobald wir krank
waren, haben wir Antibiotikum eingenommen und dadurch alles kaputt gemacht. Sie
können sich noch daran erinnern.
In der heutigen Zeit macht man das nicht
mehr. Man gibt nicht automatisch überall
Antibiotikum und sagt, dass man dadurch
alle Keime und Krankheitserreger zerstört.
Heute denkt man weiter und überlegt sich,
ob es andere Möglichkeiten gibt, wie zum
Beispiel Homöopathie.
Dasselbe gilt beim Verkehr. Entweder stehe
ich für Antibiotikum, gleich wie viele Leute
der FPÖ. Entweder stehe ich für Law & Order, wo es Schwierigkeiten gibt. Natürlich
gibt es im Verkehr Schwierigkeiten und
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, die
irgendwann einmal eine Fußgängerin bzw.
einen Fußgänger niedergefahren haben.
Das gilt auch für Skateboardfahrerinnen und
Skateboardfahrer und Rollerfahrerinnen und
Rollerfahrer. Es kann auch sein, dass Fußgängerinnen und Fußgänger eine Frau mit
einem Kinderwagen niedergerannt haben,
da sie sie nicht gesehen haben. Das kann
alles passieren.
Es geht hier um etwas ganz anderes. Es
geht nicht darum, ob man Bürgerinnen- und
Bürgerbeteiligung macht oder nicht oder
Bürgerinnenrechte und Bürgerrechte, sondern es geht um Demokratie. Demokratie ist
keine Sache, die sich alleine im Fingerzeigen spiegelt, sondern Demokratie ist etwas,
das man im Herzen lebt. Das sage ich als
Mensch, der, wie meine Kolleginnen und
Kollegen, darauf setzt, dass Menschen einen Raum erhalten, um sich zu entwickeln.

GR-Sitzung 21.3.2013

Als Innsbrucker Grüner und bekennender
Sozialist sage ich, dass wir eine Gesellschaft wollen, die dynamisch ist und wo sich
die Menschen entwickeln können und nicht
alles mit Verboten kaputt machen. Wir setzen auf gemeinsame Verantwortung. Das
ist für mich Querschnittsmaterie. Wir setzen
darauf, dass Menschen auch einmal langsamer fahren können. Die Frage ist, ob wir
alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben,
bevor wir sagen, dass dort etwas passiert
ist und wir es jetzt verbieten. Haben wir das
gemacht? Wir haben das nicht gemacht.
Deshalb ist es für mich keine Frage, ob wir
den Hans oder die Aishe fragen, sondern es
geht genau darum, dass man auf eine mündige Bevölkerung setzt. Diese Verantwortung haben wir alle. Wir müssen darauf setzen, dass sich Menschen entwickeln und
gemeinsam Verantwortung tragen können.
Das ist für mich Querschnittsmaterie und
Demokratie. Das sind die Werte für die ich
als Innsbrucker Grüner, als Zuständiger für
Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, als
Sozialist und als Mensch stehe, der für diese Stadt und für die Entwicklung der Menschen Verantwortung übernommen hat und
weiterhin übernimmt. Ich stehe für eine dynamische Gesellschaft, die sich entwickeln
kann und auf gemeinsame Verantwortung.
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Mag. Wiesinger
{Zuhörer}, ich bitte Sie, die Würde dieses
Hauses zu respektieren. Werden Sie nicht
tätlich gegenüber den Gemeinderatsmedien. Ich lasse sie ansonsten abführen. Sie
bleiben jetzt im Besucherraum, ansonsten
lasse ich Sie aus dem Sitzungsraum entfernen.)
Ich stehe für eine gelebte Solidarität innerhalb der Bevölkerung. Das ist für mich nicht
nur auf der Maria-Theresien-Straße wichtig,
sondern in der ganzen Stadt. Nach dem
Motto politikbetreibend sage ich: Leben einzeln und frei und geschwisterlich wie ein
Wald. Das ist unsere Sehnsucht. Nach diesem Motto kann ich nicht für ein Verbot stehen. Ich gratuliere Euch zu Eurer Haltung.
Ich habe meine Haltung mit meinen Werten
und wir haben unsere Haltung. Ich denke,
dass es ein wichtiges Zeichen für die Entwicklung der Menschen in der Stadt Innsbruck ist und wir ein wichtiges Zeichen für
die Demokratie - nicht mit Handzeichen,
sondern mit dem Herzen gelebt - leisten
können. (Beifall)