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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 03_Maerz_2014_gsw.pdf

- S.19

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Sonntag: Auf Grund Ihrer Fragen sehe ich,
dass Sie sich gut auskennen. Mountainbike
spielt bei uns eine wichtige Rolle. Bei meiner Präsentation habe ich den Teil BesucherInnenlenkung ausgespart. In diesem
Bereich wird viel getan. Unsere Ranger machen regelmäßig BesucherInnenzählungen.
Deshalb wissen wir, dass auf der Strecke
der klassischen Karwendeldurchquerung,
die sie hier ansprechen, an einem Wochenende bis zu 800 MountainbikerInnen unterwegs sind. Es ist auch gut, dass diese Strecken beworben werden. Da die Natur auch
ihre freien Räume braucht, haben wir aber
auch Bereiche im Alpenpark Karwendel, die
nicht in den Vordergrund gerückt werden.
Was den angesprochenen Abschnitt vom
Hochalmsattel zum kleinen Ahornboden
angeht, so war dort die Befürchtung, dass
mit einem Ausbau des Weges auch der
Autotourismus angelockt wird. Diese Strecke, wie auch die Larchetalm selbst, gehört
nicht den Bundesforsten, sondern dem
Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Bei der
Larchetalm wären bei einem PächterInnenwechsel große Investitionen notwendig geworden, sodass die Gesellschaft die weitere
Nutzung aufgab. Sie wollte die Kosten nicht
tragen. Es ist nicht bekannt, ob und wann
die Alm wieder geöffnet wird. Es ist diesbezüglich kein großes Interesse zu erkennen.
GRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte auf das
Thema Biken und Wandern zurückgehen.
Meine Frage ist, ob sich Wandern und Biken die Waage hält, oder ob die WanderInnen noch die Mehrheit bilden? Des Weiteren würde mich interessieren, ob im Karwendel verändertes Massenbewegungsbzw. Steinschlag- und Permafrostverhalten
zu erkennen ist, oder ist diesbezüglich nicht
viel spürbar?
Sonntag: Was die Verhältniszahl zwischen
Wandern und Biken betrifft, so hängt diese
sehr stark vom Zugangsgebiet in das Karwendel ab. Der Scharnitzer Zugang wird
zwischen 75 % und 80 % von MountainbikerInnen dominiert. Die langen Täler, wie das
Hinterautal, das Karwendeltal oder das
Gleirschtal, bilden gute Voraussetzungen
für das Mountainbiken. Hingegen sind die
Verhältniszahlen beim Zugang über das
Halltal oder vom Achensee aus gerade umgekehrt. Auch von der Hinterriss aus sind
mehr WanderInnen unterwegs.
GR-Sitzung 27.03.2014

Die BesucherInnenlenkung ist ein spannendes Thema. Gerade Innsbruck mit den vielen KletterInnen, darunter viele StudentInnen, fallen als Gruppe da hinein. Heute baut
diese Gruppe auf große Sicherheiten. Deshalb klettern z. B. in der Martinswand sehr
viele Leute. Dagegen ist vielen das Klettern
in den Laliderer Wänden zu unsicher. Es
gibt jedoch auch bestimmte Gegenden, wie
die Gleirschkette, die kaum begangen werden. Die alten Hüttenbücher dort gehen
noch bis zur Zeit Hermann Buhls zurück.
Zum Steinschlag ist zu sagen, dass durch
den Wettersteinkalk und dem Hauptdolomit
das Karwendel ein immer schon sehr brüchiges Gebirge war. Der Permafrost spielt
auf Grund der geringen Höhe jedoch keine
Rolle. Die klassischen Sommergewitter, die
sogenannte 5b Wetterlage, mit ihrem Starkregen, tritt hingegen sehr häufig auf.
Dadurch wird das Geschiebe stark in Bewegung gesetzt. Die Achenseer Wildbäche
oder der Rißbach, die ansonsten fast leer
sind, füllen sich dann in kurzer Zeit sehr
stark mit Wasser an.
GRin DIin Sprenger: Ich möchte ergänzend
die Frage stellen, ob so wie auf der Nordkette auch im Karwendel auf Wandersteigen
TrialfahrerInnen entgegenkommen, oder ist
dies nur ein Phänomen auf der Nordkette?
Sonntag: Auf der Nordkette ist durch die
Szene, die in Innsbruck situiert ist, diese
Situation sicherlich verschärft. Dies ist natürlich naheliegend. Es gibt jedoch auch
zwei, drei andere Strecken mit demselben
Problem. Eine davon ist die Strecke von der
Falkenhütte über das Hohljoch zur Eng. Wir
versuchen die FahrerInnen aufzuklären, um
eine Verbesserung zu erreichen. Dies ist ein
langer Weg, das wissen wir alle.
Gerade die Diskussion der letzten Tage
bezüglich der Wildruhezonen bezeugt, wie
sensibel dieses heikle Thema ist. Wir arbeiten hier auf verschiedenen Ebenen. So weisen wir auf den bestimmten InternetPlattformen auf besondere Schwierigkeiten
hin. Wenn dort eine Route abgebildet ist,
die nicht für das Befahren freigegeben ist,
und wenn es Probleme mit den GrundeigentümerInnen gibt, dann wirken wir auf die
BetreiberInnen der Plattform ein, eine Änderung vorzunehmen bzw. darauf hinzuweisen. Wir arbeiten auch mit den Verlagen