Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 04-Feber-Fortsetzung.pdf
- S.10
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Zuweisung an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich halte
einen solchen Ausschuss für eine
durchaus begrüßenswerte Einrichtung,
nachdem wir wissen, dass bei der
Durchführung der WYOG enorme
finanzielle Ausgaben auf die Stadt
Innsbruck zukommen werden. Diese
Veranstaltung sollte von allen GemeinderätInnen mitgetragen und daher auf eine
breite Basis gestellt werden. Deshalb wird
meine Fraktion den Antrag auf Zuweisung
an den Stadtsenat zur selbstständigen
Erledigung unterstützen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt
den Vorsitz von Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger.
GR Weiskopf: Es tut mir ein wenig Leid,
dass die Innsbrucker Grünen gegen die
WYOG sind und dieses Verhalten kann ich
nicht nachvollziehen. Ich möchte dezidiert
daran erinnern, dass ein Teil unseres
Innsbrucker Selbstverständnisses mit den
Olympischen Winterspielen 1964 und
1976 zu tun hat. Diese Veranstaltungen
hatten sehr viele positive Auswirkungen,
welche bis heute noch nachwirken - nicht
nur auf touristischer Ebene, sondern auch
im Bewusstsein der Innsbrucker Bevölkerung. Deshalb sind die WYOG eine große
Chance, diese Tradition wieder auffrischen
zu lassen und entsprechend nach innen
bzw. außen zu kommunizieren.
Es ist eine jungfräuliche Veranstaltung, da
bei uns zum ersten Mal solche Winter
Youth Olympic Games stattfinden. Gerade
in der Pionierarbeit liegen unheimliche
Chancen und man hat nicht so sehr das
Risiko, dass hier extreme Nebeneffekte
entstehen. Wenn man die Abläufe bei den
Olympischen Spielen in den Zeitungen
nachliest - ich sage nur Schwarzkonten
des Österreichischen Olympischen
Comitees (ÖOC) -, muss man sich eine
Tatsache vor Augen halten: Um solche
Megaveranstaltungen überhaupt an Land
zu ziehen, braucht es offensichtlich
gigantische Mittel. Daher haben wir auch
das Glück, dass man bei den WYOG im
Verhältnis nicht so viel Energie und Mittel
wie bei den Olympischen Spielen einsetzen muss.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass es
solche Schwarzkonten nicht nur in
Österreich gegeben hat. Ich kann es
natürlich nicht beweisen, aber ich vermute
es.
Wir wissen, dass es beim Olympischen
Gedanken nicht um das Gewinnen geht.
Ursprünglich war es eine Amateursportveranstaltung. Wer kann sich nicht an die
Geschichte mit Karl Schranz erinnern,
dem damals vorgeworfen wurde, dass er
einen professionellen Vertrag hätte und
dies nichts mehr mit amateurhaft zu tun
hätte. Deshalb sei er nicht würdig, an den
Olympischen Spielen teilzunehmen.
Wenn man sich vielleicht in der Zukunft
einmal für Olympische Winterspiele
bewerben möchte, wäre die Einrichtung
einer Art Lobbying-Agentur in den
einzelnen Ländern hilfreich. Das wäre
zumindest offiziell. Es gibt in Brüssel
Lobbying-Agenturen, die nichts anderes
tun, als Interessen zu wecken bzw.
dahingehend zu sensibilisieren. Allgemein
würde dies dem Olympischen Gedanken
ganz gut tun.
Aber um auf die WYOG zurückzukommen:
Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir
Pionierarbeit leisten könnten und darum
gehört dies einfach unterstützt. Man kann
Argumente gegen alles finden, aber ich
glaube, dass die Vorteile bei dieser
Veranstaltung überwiegen. Natürlich
haben wir nichts gegen die Einsetzung
eines Kontrollorganes. Aber die Innsbrucker Grünen sollten sich in Zukunft auch
für die Ausrichtung der WYOG einsetzen es würde sie auszeichnen.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Anlässlich der Diskussionen betreffend der
EURO 2008 habe ich mehrfach die
Meinung vertreten, dass man einen
begleitenden Ausschuss einsetzen soll.
Bei den Olympischen Spielen 1964 und
1976 hat es einen eigenen OlympiaAusschuss gegeben. Diese Form der
GR-Sitzung 25.3.2010 (Fortsetzung der am 25.2.2010 vertagten Punkte)