Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 04-Protokoll-25-04-2019_gsw.pdf
- S.11
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9.
Aktuelle Stunde zum Thema
"Stadtplanung - fair und nachhaltig" (Themenauswahl durch FPÖ)
GR Kurz: Die Stadtplanung ist eine zentrale
Institution für unsere Stadt Innsbruck und
für die Zukunft des urbanen Wohnraumes.
Das gilt für die Stadt Innsbruck, für die Stadt
Wien und für die Stadt Paris, wenngleich die
konkreten Rahmenbedingungen immer unterschiedlich durch die Topographie und
Geographie sind.
In der Stadt Innsbruck besteht eine besondere Situation durch die Tallage inmitten der
Nordkette und dem Mittelgebirge. Darum
gibt es auch eine veränderte Wahrnehmung
hinsichtlich der flächenmäßigen Ausdehnungsmöglichkeiten in der Zukunft.
Ebenfalls sind wir dadurch auch verkehrsmäßig begrenzt. Aus Sicht der FPÖ - Rudi
Federspiel (FPÖ) gilt es vor allem in Zukunft
auf gewisse Parameter zu setzen, welche
die Stadtentwicklung der Zukunft bestimmen müssten.
Unserer Auffassung nach kann die Einwohnerzahl der Stadt Innsbruck nicht ständig
wachsen. Die noch verträglich verbaubaren
Flächen sind und werden immer rarer. Die
Infrastruktur der Stadt Innsbruck ist ebenfalls nicht unbegrenzt belastbar. Hier geht
es um Schulen, Krankenhäuser und um den
Verkehr.
Wenn man sich die Bereiche Nordkette,
Hötting und die Hungerburg ansieht, kommt
man jetzt schon an die Grenzen der Belastbarkeit. Das derzeitige Bevölkerungswachstum ist nicht den Innsbruckern geschuldet,
sondern ausschließlich auf Zuwanderung
beruhend. Motive gibt es dafür die verschiedensten.
Das können multikulturelle Träume, der
Weltstadt-Größenwahn bis hin zur einfachen Milchmädchenrechnung sein, dass
man mit mehr Bürgern auch mehr Geld vom
Bundestopf bekommt. Für uns ist die Stadt
Innsbruck aufgrund ihrer geschichtlichen Situation her eine der dominierendsten Städte
in Österreich und für uns, ganz klar, ein Heiligtum an sich.
Die Geschichte reicht bis in das Hochmittelalter zurück. Ein paar Besiedlungen sind
schon aus der Antike nachweisbar. Man
muss nur von Stadtteil zu Stadtteil gehen
GR-Sitzung 25.04.2019
und kann wunderbare, historisch gründerzeitliche Bebauungen sehen. Die Bauten
aus den 1920 bis 1940er-Jahren sind beinahe einzigartig und auch die dörfliche
Struktur, wie z. B. in Amras, Hötting, Arzl
und Mühlau, ist so in kaum einer anderen
Stadt zu finden.
Die Stadt Innsbruck ist aber nicht nur eine
der schönsten Städte der Welt, sie ist auch
die Welthauptstadt des "Zubetonierens". Wir
haben kaum mehr grüne Flächen parat und
der Naherholungsraum wird immer kleiner.
Wenn es so weitergeht, ist der Pradler Ostfriedhof vermutlich die einzige Wiese, die in
der Stadt Innsbruck noch zum Spazieren
gehen zu finden ist.
Derzeit gibt es noch ein paar Freiflächen:
Das Harterhofplateau, die Nordkette, der
Paschberg und die Felder zwischen dem
Inn und dem Gewerbegebiet Neu-Rum.
Diese Bereiche müssen wir erhalten, und
das ist die große Frage, die wir stellen.
Gerade wenn man den Klimawandel beklagt, tut es unserer Stadt Innsbruck nicht
gut, alles zuzubetonieren. Darüber hinaus
kann die Natur, das ist bestätigt, eine große
Wirkung auf das Wohlbefinden der Menschen, der Kinder und der Haustiere haben.
Städtisches Leben und eine florierende
Wirtschaft brauchen eine dementsprechende Infrastruktur. Neben einer modernen Leitungsinfrastruktur, wie Strom, Gas,
Glasfaser, Wasser, Abwasser, usw., gehört
ein Angebot an Verkehrswegen dazu. Nicht
nur der öffentliche Verkehr, sondern auch
der motorisierte Individualverkehr, was man
in dieser Stadt vielleicht nicht glauben
würde, ist dabei zu nennen.
Es braucht Parkplätze und ein neues Parkraumkonzept. Eine 30 km/h Geschwindigkeitsbegrenzungen in der ganzen Stadt
Innsbruck bzw. künstliche Verengungen,
damit man irgendwann vier Stunden von der
Triumphpforte bis zum Hauptbahnhof
braucht, sind nicht notwendig.
(GRin Dr.in Krammer-Stark: Mit dem Rad ist
das nicht so!).
Das stimmt, mit dem Rad benötigt man
nicht so lange, aber es gibt auch ein paar
Familien, die nicht immer mit dem "TandemRad" unterwegs sein können. Gerade wenn
man im Stadtteil Hötting, Mühlau oder in
Arzl wohnt, geht es teilweise schwer mit