Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 04_Protokoll_26.04.2018.pdf
- S.11
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Ich bin dann im Jahr 1989 zu den Innsbrucker Grünen (GRÜNE) gestoßen und in
den Gemeinderat gekommen. Es war einfach immer schön zu sehen, wie man verkrustete Strukturen etwas aufbrechen kann.
Es war schön, bei der Entwicklung dieser
Stadt dabei sein zu dürfen und mitwirken zu
können, egal ob in Opposition oder in Regierung - beide Funktionen sind wichtig.
Wenn ich jetzt auf 40 Jahre Heimat Innsbruck - 1978 bis 2018 - zurückschaue, dann
bin ich stolz auf die Stadt. Auf das, was sich
getan, was sich entwickelt hat. Das wäre
zwar auch ganz ohne unser Zutun geschehen, weil sich Städte einfach entwickeln.
Innsbruck ist irgendwie keine Weltstadt, hat
aber viele kosmopolitische Züge!
Innsbruck ist nicht groß, hat aber viele Vorteile, die Großstädte auch haben. Innsbruck
ist eine bunte Mischung aus Menschen, die
wie ich, zur Ausbildung hergekommen sind,
die temporär hier sind oder dann dableiben,
und sie hat traditionelle Stadtteilen, bei denen man glaubt, man sei in einem Dorf.
Die Stadt Innsbruck hat etwas, das wirklich
einzigartig ist, nämlich Sport ab 16:00 Uhr trotz Berufstätigkeit - und Kultur ab
20:00 Uhr. Das alles an einem Tag! Wo, in
welcher großen Stadt in Europa kann man
das? Das macht Innsbruck so lebens- und
besuchenswert.
Ich denke, alle Fraktionen hier im Gemeinderat, so unterschiedlich sie auch sein mögen, haben - so hoffe ich - Zukunftsvorstellungen für diese Stadt und meinen, das
Beste für diese Stadt zu wollen. Das ist jedem, jeder zu unterstellen, auch wenn wir
uns dann auch oft vortrefflich darüber streiten.
Die Herausforderungen sind jetzt ganz andere als in den Jahren 1978 oder 1989.
Damals war der Klimawandel kein Thema.
Damals war das große Wachstum der Städte - da ist ja Innsbruck kein Einzelfall - kein
Thema. Es war auch der überbordende motorisierte Individualverkehr noch ein anderer
und die Städte waren noch autogerecht geplant! Jetzt sind die Bedürfnisse ganz andere!
Es gibt aber unterschiedliche Herangehensweisen an diese Probleme und Herausforderungen, vor denen wir stehen. Man
kann vor ihnen Angst haben und auch die
GR-Sitzung 26.04.2018
Ängste der Menschen vor diesen komplexen Herausforderungen noch befeuern. Oder man kann diese annehmen und auch
die Chancen, die darin liegen, ergreifen.
Ich glaube, die große Mehrheit in diesem
Haus hat das in der letzten Periode getan
und wird es auch in der nächsten Periode
tun. Sie wird sich nicht auf die Seite der
ängstlichen PolitikerInnen, sondern auf jene
der gestaltenden stellen.
Wir haben in der letzten Regierungsperiode
die Mobilitätswende eingeleitet. Ich glaube,
sie ist weiterzuführen. Egal wohin man fährt,
für alle Städte ist ein öffentlicher Verkehr
(ÖV), neue Mobilitätslösungen, das Um und
Auf! Deshalb muss in Sachen Radverkehr
die Stadt Innsbruck Utrecht werden. (Unruhe im Saal)
Darum schauen wir auch über den Tellerrand hinaus, wie der vielgefeierte ExStadtrat für Tourismus, GR Federspiel, der
immer gerne nach Italien blickt. Daraus hat
man Dir nie einen Vorwurf gemacht!
Wir wollen diese Herausforderungen annehmen. Ein großes Thema ist der SpekulantInnen-Wahnsinn. Wir haben eigentlich
einen ungezügelten AnlegerInnenKapitalismus - nicht nur in Innsbruck, aber
hier in Verbindung mit der Raumknappheit!
Wir müssen dem entgegentreten, soweit es
uns möglich ist. Wir können das europäische Finanzsystem - es ist ja alles miteinander verwoben - nicht verändern, aber wir
können unseren Beitrag dazu leisten.
Wir werden uns nicht nur zu Energiewende
und Klimazielen bekennen, sondern die
Energiewende ab dem Jahr 2021 auch tatsächlich einläuten - für unser Klima, aber
auch für unser aller Geldtasche und Wertschöpfung vor Ort.
Ich glaube, wir werden ganz gut daran tun,
die Buntheit und Vielfalt der Stadt und die
vielen kulturellen Szenen in der Stadt in den
Vordergrund zu rücken.
Ich glaube, es sind viele InnsbruckerInnen
bereit, diesen Weg - nach vorne anstatt zurück, mutig anstatt ängstlich - mitzugehen.
Da brauche ich nicht - wie die FPÖ - den
Wahlsonntag bemühen. Ich glaube, die
weltoffene Stadt Innsbruck will diese Veränderungen, will vorwärtsgehen. Ich bin überzeugt davon, dass es im kommenden Ge-