Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 04_Protokoll_26.04.2018.pdf
- S.46
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gab es plötzlich einen großen Artikel in der
Zeitung.
So war also mein Einstieg in die Politik.
GR Federspiel hat mich damals einfach öfter ins kalte Wasser geworfen. Bei der Sitzung zum Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck bin ich neben
GRin Mag.a Schwarzl gesessen, die mich
gefragt hat, wer aus unseren Reihen denn
die Budgetrede hält und ob GR Federspiel
wohl komme? Ich habe ihr geantwortet,
nein, er kommt nicht und ich werde halt aufstehen und ein paar Dinge sagen. So hat es
GR Federspiel mir gegenüber nämlich ausgedrückt: "Wir sind für Tourismus und Wirtschaft zuständig, also sag" ein bisschen
was." Gott sei Dank gab es davor noch eine
Mittagspause. Mit Hilfe des damaligen Bgm.
DDr. van Staa, der mir immer wieder
freundlich zugenickt hat, habe ich meine
Rede dann doch noch halbwegs ordentlich
über die Bühne gebracht. Rudi, danke, ich
habe von Dir das politische Know-How bekommen und wirklich sehr viel gelernt.
Wie Du, Frau Bürgermeisterin, heute auch
bei Deinem Interview für die Tiroler Tageszeitung (TT) gesagt hast, muss man den
Jungen eine Chance geben. Im Gemeinderat ist es wie bei einem Crashkurs auf der
Universität. Man muss sich in so vieles einlesen. Ob es das Cross-Boarder-Leasing
betrifft mit Put 1- und Put 2-Option, die
Stadtplanung oder was auch immer - ich
habe in diesen vergangenen 18 Jahren einfach wahnsinnig viel gelernt und nehme
ganz viel mit.
Ich bin bis heute der ehemaligen
Bgm.in Zach dankbar, mit der ich viele politische Diskussionen geführt habe. Ich hatte
das Privileg, einmal im Monat mit ihr einen
Jour fixe zu haben. Man musste sich mit ihr
allerdings immer "akkordieren". Bgm.in
Mag.a Oppitz-Plörer stellt heute wahrscheinlich noch die Haare auf, denn das war das
berühmte Zauberwort. Meistens ist das
Treffen so abgelaufen, dass wir zuerst eine
Dreiviertelstunde Kaffee getrunken und
dann noch politisch debattiert haben. Ich
habe von ihr sehr viel Sachliches gelernt.
Sie hat immer zu mir gesagt: "Der Gemeinderat ist kein Kaffeekränzchen, aber es wird
dort auch niemand erschossen." Diesen Stil
muss man einfach beibehalten und weitertragen. Ich bedanke mich bei Euch für den
Respekt, den wir für einander hegen. Mir ist
GR-Sitzung 26.04.2018
er von allen hier entgegengebracht worden
und ich habe das auch immer so gehalten.
Danke!
Meine Präferenzen liegen nun natürlich bei
meiner Familie - vor allem auch bei meinem
Sohn. Natürlich werde ich zudem auch
mehr Zeit für den Sport haben. Wenn jemand von Euch Lust hat, dann ist sie/er
gerne zu einem Tandem-Fallschirmsprung
mit mir eingeladen.
Meiner Mutter möchte ich auch herzlich
danke sagen. Sie hat mich, als ich gerade
18 Jahre alt war, zur Jungen Volkspartei
(JVP) gebracht. Sie war damals im Wirtschaftsbund tätig. Dort bei der JVP habe ich
StR Wanker kennengelernt. Er weiß es sicher noch - vielleicht auch Du, Frau Bürgermeisterin -, ich war damals schon aufmüpfig und habe recht kreative Ideen gehabt. Vielleicht war ich auch zu liberal. Man
hat mir immer wieder geraten, ich solle lieber nicht zu viel reden. Einmal im Jahr aber
hat man mich dabei haben wollen - und
zwar beim Bundesskirennen. Darauf bin ich
stolz, denn ich war österreichweit immer unter den ersten drei. (Beifall)
Einmal habe ich sogar gewonnen, da ist
dann die gesamte Truppe der JVP mit mir
beim damaligen Landeshauptmann (LH)
Ing. Dr. Partl eingeladen gewesen. Ich habe
einen riesigen Pokal überreicht bekommen.
Meine Mutter hat mich seither immer begleitet. Ich habe ja meinen politischen Weg erst
suchen müssen. (Gelächter)
Man könnte meine Laufbahn aber auch unter dem Aspekt sehen, dass auch die Parteien ihre Programme immer wieder neu
ausgerichtet haben. Wie auch immer.
Ich kann aber festhalten, ich habe bezüglich
meiner politischen Laufbahn einfach ein gutes Gefühl. Und ich darf sagen, liebe Frau
Bürgermeisterin, Dir ist auch zu gratulieren.
GR Grünbacher hat es schon angesprochen - die Zeit nach dem Tod der ehemaligen Bgm.in Zach war schwierig. Sich diese
Sandalen (oder wie sagt man?) anzuziehen - das war für Dich, Christine, nicht einfach.