Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 05-Mai-TeilB-Budget.pdf
- S.64
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Dazu kommt, das es keinerlei inhaltliche Bewertungskriterien
für die Vergabe von Subventionen gibt. Im Gegensatz zu den kleinen ist bei
großen Kulturinitiativen natürlich viel mehr Sicherheit vorhanden, es gibt
fixe Verträge, Investitionen in die Bausubstanz und Indexanpassungen. Uns
geht es um eine Partnerschaft in der Kulturpolitik mit Künstlern und Kulturschaffenden, um eine verlässliche Partnerschaft, die visionsfähig ist. Ich
wiederhole unsere Forderung nach einem Kulturentwicklungsgesetz, weil
endlich strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen gerade für die
junge freie Szene geschaffen werden müssen, die andere Abhängigkeiten
hat.
Außerdem gibt es keine Bestellung des Betriebsrates in den
Aufsichtsrat der Tiroler Landestheater und Orchester GesmbH. Vielleicht
können Betriebsräte bestellt werden, müssen aber nicht. Das ist sehr inakzeptabel.
Zum Thema Gesundheit: Empirische Daten bestätigen die alte
Volksweisheit "Lieber reich und gesund als arm und krank". Eine Studie
der Armutskonferenz zeigt, dass Frauen und Männer aus der unteren sozialen Schicht im Alter für 2,2 Jahre bzw. 2,8 Jahre derart eingeschränkt sind,
dass sie bei der Besorgung lebensnotwendiger Tätigkeiten auf fremde Hilfe
angewiesen sind. Frauen und Männer aus der oberen sozialen Schicht sind
nur zu 0,8 % bzw. 2,3 % auf fremde Hilfe angewiesen. Diese Zahlen zeigen, dass Armut krank machen kann und Krankheit arm machen kann.
Ich gehe noch kurz auf die Arbeitsplätze ein, die uns nicht nur
im Tourismus allen wichtig sind. Wir haben ja schöne Broschüren zum Sozialberreich bekommen. Diese enthalten viele Initiativen, die jährlich um
ihre Subventionen bangen und kämpfen müssen, die ihr Angebot im Gesundheits- und Sozialbereich eventuell einschränken und auch Personal abbauen müssen. Gerade der Gesundheitsbereich wird in Zukunft sehr viele
Arbeitsplätze brauchen und bieten, bei den sozialen Dienstleistungen und
der Pflege.
Unser Schwerpunkt liegt darin, nicht nur Gesundheitsförderung im städtischen Bereich zu machen, um individuelle Lebensweisen zu
verändern, sondern ganze Lebenswelten zu verändern, weil Armut krank
machen kann. Ich wünsche mir die Verstärkung von Frauengesundheits-
GR-(Budget-)Sitzung 25.5.2005