Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 05-Mai.pdf
- S.101
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vicevereinigungen gefragt, was zu machen ist. Die Dinge über die berühmten Bergbauern, die abgebrannt sind, die Kinderkrebshilfe usw., wissen wir
alle. Wenn ein Angehöriger dieser Menschen in einem Wohn- und Pflegeheim untergebracht ist, dann ist er platt, da die Leute im Rollstuhl in den
Garten oder in den Hofgarten geführt werden müssen. Ich kann jedem empfehlen, einen solchen Dienst zu machen und einen Ring zu bilden, dass jede
Woche zwei Leute mit den alten Menschen im Rollstuhl spazieren gehen.
Ich habe versucht, eine diesbezügliche Organisation aufzuziehen. Leider
funktionierte dies nur für eine gewisse Zeit und ist dann wieder eingeschlummert.
Ich werde von vielen gefragt, was sie diesbezüglich in der
Pension unternehmen könnten. Solchen Leuten mache ich den Vorschlag in
Krankenhäuser zu gehen und sich irgendjemanden auszusuchen, um ihn zu
betreuen. Das würde ich jedem, egal ob es ein Angehöriger ist oder nicht,
empfehlen, wobei das immer in Absprache mit dem Personal geschehen
muss. Es geht nämlich nicht, dass jemand einen karitativen Anfall hat und
den ganzen Dienstplan durcheinander bringt. Eine solche Hilfe erfordert
sehr viel Zuwendung, viel Intelligenz und es muss ein eiserner Wille dahinter stehen.
Es geht nämlich nicht, jemanden zu besuchen und eine Verbindung aufzubauen, dann aber aus heiterem Himmel zu sagen, dass diese
Besuche lästig sind und man sie nicht mehr fortsetzen möchte. Ich glaube,
das beinhaltet eine große Sache, die man nicht - das sage ich im Vollbesitz
der Unterlagen - nur rudimentär auf die öffentliche Hand abschieben kann.
Ich habe schon daran gedacht, ob man nicht in den höheren Schulen das als
Projekt bringen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie die Aufführung eines Theaterstückes oder ein Besuch mit Haustieren usw.
Letztendlich ist es ein gesellschaftliches Problem und ein gesellschaftliches Phänomen, da die Menschlichkeit, die Zuwendung sowie
die Zeit ein Luxus ist, wozu wir alle aufgefordert werden müssen. Ich sage
es ganz konkret, dass ich immer einen älteren Menschen betreue. Es ist dies
kein Angehöriger, da ich leider keinen mehr habe. Ich weiß wovon ich
spreche, da ich mich zur Randgeneration zähle.
GR-Sitzung 22.5.2003