Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 05-Mai.pdf

- S.137

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auch davon zu sprechen - beinhaltet zehn Milliarden Keime. Diese Zahlen
sind beim Österreichischen Statistischen Zentralamt nachzulesen.
Befüllt man ein Kinderplanschbecken vormittags mit Wasser,
beträgt die Temperatur zirka 20 Grad. Bei Temperaturen zwischen 20 und
37 Grad, wie sie in einem Kindergartenbecken ab einer Uhrzeit von
13.00 Uhr herrschen, vermehren sich Keime alle 15 bis 20 Minuten. Anfangs befinden sich nur eine Million Keime in diesem Kinderplanschbecken. Das ist nicht besonders viel, wie wir vorhin gehört haben. Um
17.00 Uhr sind es zwei Milliarden und 56 Millionen Keime pro Kubikzentimeter, das ist eine ganze Menge!
Gefährlicher wird es ab einer Zahl von drei Milliarden Keimen. Ich denke nur an "harmlose" Keime wie Kohle, Salmonellen oder
Streptokokken. Diese bewirken nichts Aufregendes, außer Gehirnhautentzündungen usw. An Salmonellen kann ein Kind innerlich vertrocknen! Es
genügt nicht, in das nächste Bauhaus zu gehen und einen Filter zu kaufen.
Es sind Chemikalien notwendig. Auch im Freibad Tivoli sind Chemikalien
notwendig, um das Kinderbecken und die anderen Planschbecken einigermaßen keimfrei zu halten.
Ich halte es für fahrlässig, Elternvereine und Eltern in diese
Diskussion miteinzubeziehen. Ich gebe Ihnen ein kleines Beispiel: Sie können sich an die Diskussion über die Salmonellen im Zusammenhang mit
den Frühstückseiern erinnern: Wie viele schlaue Gastwirte haben die Gäste
unterschreiben lassen, dass sie ihre Frühstückseier auf eigene Gefahr konsumieren. Ich war selbst in einem solchen Hotel in der Gemeinde Seefeld
tätig. In einem Salmonellenfall wurde ein Hotelier vor Gericht verurteilt: Er
war der Fachmann und deshalb entscheidungsfähig. Der normale Kunde
kann über die Tragweite der Gefahr nicht entscheiden. So ist es auch bei
Eltern, die sagen: "Meinem Kind passiert schon nichts!" Wenn etwas passiert, dann weiß dieser Elternteil sicher nichts mehr von seiner Äußerung!
Alle bei der heutigen Sitzung des Gemeinderates Anwesenden
einschließlich der Presse machen sich schuldig, wenn sie dieses Thema
verniedlichen und verharmlosen! Sie müssen es vor Ihrem eigenen Gewissen verantworten, wenn ein Kind wegen einer Gehirnhautentzündung ein
"Tschappele" bleibt oder an Salmonellen stirbt. Das kann schnell passieren,

GR-Sitzung 22.5.2003