Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 05-Mai.pdf

- S.96

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zu tun. Das ist eine Belastung und es braucht viel Überwindung, Geduld
und körperliche Kraft, um das zu bewältigen.
Ich habe festgestellt, GR Linser, dass es in jedem Wohn- und
Pflegeheim anders ist. Wenn man ein Heim beobachtet, sieht man die Leute
mit bleichen Gesichtern in den Betten liegen und man denkt sich, dass diese außer der Grundversorgung nichts haben. Von anderen Heimen wie zum
Beispiel in Völs weiß ich, dass gewisse Gruppen diese Leute besucht haben, um mit ihnen zu sprechen und ihnen die Zeit zu verkürzen, da es sich
oft auch um bettlägerige Personen handelt. Wenn diese Leute aber noch
gehen konnten, hat man mit ihnen einen Spaziergang gemacht.
Grundsätzlich müsste man vielleicht öfters appellieren, dass es
sich Familienangehörige und auch Freunde doch überlegen sollten, die alten Leute in einem Heim zu besuchen. Die Frau Bürgermeisterin hat erst
kürzlich erzählt, dass es in der Stadt Innsbruck mehr als 40 Personen gibt,
die über 100 Jahre alt sind. Wenn man in einem Wohn- und Pflegeheim
untergebracht ist und ein Durchschnittsalter von beinahe 90 Jahren erreicht
hat, dann verliert man jeglichen Kontakt. Man hat niemanden mehr, denn
der Schulkollege und die Freunde sind weggestorben. Die Leute brauchen
also einen Ansprechpartner und diesbezüglich sollte man öfters an die Öffentlichkeit bzw. an die Angehörigen appellieren. Es gibt zurzeit keine andere Lösung, als ständig über das Thema zu reden und es in der Öffentlichkeit zu besprechen. Insofern möchte ich GR Linser noch einmal danken.
GR Hafele: GR Linser, ich schätze Sie als eine sehr soziale
und engagierte Frau, nur vermisse ich bei Ihren vielen Anträgen, die in diesen Bereich einfließen, egal ob es Kindergärten, Schulhorte, Mittagstische,
Altenheime usw. betrifft, immer Folgendes: Sie können die besten Einrichtungen, die besten Mittagstische oder die besten Altenheime haben und
trotzdem kann es immer nur zweite Wahl sein. Es ist sehr traurig, wenn - so
wie es GR Kritzinger anspricht - man die Angehörigen motivieren muss,
damit sie ihre eigenen Leute besuchen. Wenn wir so weit sind, dann sind
wir arm dran.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Viele Leute haben keine Angehörigen
mehr.)

GR-Sitzung 22.5.2003