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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 05_2023-05-25-GR-Protokoll_geschwaerzt.pdf

- S.59

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Die Preise für eine Wohnung liegen in Igls
derzeit bei ungefähr € 1. Mio. für ca. 90 m2.
Ich weiß nicht, wer sich das noch leisten
kann - das ist fast unmöglich. Und trotzdem
wird weiterhin gebaut. Wenn man alles zusammenrechnet, dann sind in Igls derzeit
200 Wohnungen im Bau. Wo kann man hier
noch von Stadtentwicklung sprechen? Da
gibt es keine Entwicklung mehr. Das ist das
reine Kapital und sonst nichts - und die Gemeinde sowie die Ausschüsse genehmigen
das auch noch.
Man baut da oben im Prinzip ohne Rücksicht auf Verluste. Igls ist eigentlich fertig,
quasi kaputt gemacht. Das da oben ist
keine Dorfentwicklung mehr. Dafür muss
man sich nur einmal die Verkehrsbelastung
anschauen, wenn man beim Sporthotel oder
beim Aegidihof auf der Terrasse sitzt. Alle
paar Minuten fährt der Bus, die Traktoren
und die Autos auf und ab. Das habe ich sowohl Herrn Bürgermeister als auch StRin
Mag.a Schwarzl schon oft genug gesagt.
Und dann spricht man von einer Stadtentwicklung. Was wollt Ihr denn da noch entwickeln? Das ist vorbei. "Rien ne va plus"
(04:02)
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Ich frage mich,
was damit gemeint ist, dass die Stadt Innsbruck Igls entwickeln würde? Die Grundstücke, die dort verkauft und mit großer Zustimmung des Stadtteilausschusses zur Bebauung freigegeben wurden, waren im Eigentum von IglerInnen.
Ich begrüße diesen Stadtteilentwicklungsprozess wirklich sehr. Mich erinnert dieses
Rosinenpicken, frei nach dem Motto "für alles, was in Igls nicht gut läuft, ist die Stadt
Innsbruck schuld, und alles was gut läuft, ist
der Verdienst von Igls" nämlich ein wenig an
Brüssel. Für alles, was falsch läuft, ist auch
immer Brüssel, sprich die EU, schuld.
Aber wie gesagt, die Grundstücke waren in
der Hand von den IglerInnen. Sie haben
auch beantragt, dass dort gebaut wird. Sie
wollten das. Und ich denke, dass man diesen Wunsch auch zur Kenntnis nehmen
muss. Kann schon sein, dass es eine gewisse Klientel von alteingesessenen IglerInnen gibt, die niemand Neues oben haben
GR-Sitzung 25.05.2023

will. Das sollte man vielleicht im Stadtentwicklungsprozess mitdenken.
Aber das so hinzustellen, dass die
Stadt Innsbruck in Igls alles zubauen würde,
möchte ich zurückweisen. Die Grundstücke
waren nicht im Eigentum der Stadt.
GR Mag. Plach: Es freut mich, dass sich
die FPÖ darüber ärgert, wenn in Igls private, freifinanzierte Wohnbauträger Innsbruck zubauen. Offenbar gibt es bezüglich
Igls von Seiten der FPÖ eine gewisse Sensibilität.
Vielleicht schaffen wir es irgendwann Mehrheiten gegen solche Projekte im ganzen
Stadtgebiet zu finden. Die FPÖ hat diesbezüglich immer eine sehr große Divergenz
zwischen dem, was sie sagt, und wie sie
schlussendlich abstimmt.
Zum Stadtteilprozess möchte ich mich StRin
Mag.a Oppitz-Plörer anschließen. Ich
glaube, das ist eine wichtige Chance. Einerseits muss man definieren, wo es mit diesem Leitbild hingehen soll, und andererseits, wo noch Platz für öffentlich geförderten Wohnbau im Bereich Igls - und auch Vill
- besteht.
Bgm. Willi: Ich darf am Schluss mein Erstaunen zum Ausdruck bringen. StR Federspiel, Du hast Dich wortgewaltig gegen das
Kapital ausgedrückt und die Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, Mobilität und Integration meinem Empfinden nach - angegriffen.
Sobald die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Mobilität und Integration, gefordert ist, weil es
eine Bebauungsplan- oder Flächenwidmungsplanänderung braucht, achten wir
sehr darauf, wie wir diesen Stadtteil entwickeln. Die Beratungen darüber, was GrundstückseigentümerInnen in Igls verkaufen
und was innerhalb der Bebauungsvorschriften verdichtet wird, dauern oft viele Monate.
Indem noch einiges an Luft frei ist, entstehen dort nach wie vor Wohnungen, die oftmals sehr gewinnbringend verkauft werden
können. Es liegt zu 100 % in der Verantwortung der IglerInnen, wie sich ihr Stadtteil in
dieser Hinsicht entwickelt. Wenn aus Einfamilienhäusern mit großen Gärten auf einmal
Wohnblocks mit bis zu zehn Wohnungen
entstehen, dann ist das genau der Prozess,
denn Du beschreibst und kritisierst.