Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf

- S.74

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buntes Pflaster auf die Wunde und denken
uns super gemacht.
Wahrscheinlich bin ich einfach eine alte
Frau, die sich noch an Zeiten erinnert, wenn
man etwas Selbstgekochtes gemacht oder
zu viel eingekauft hat, dies den NachbarInnen brachte. Vielleicht ist das heute einfach
nicht mehr üblich, das weiß ich nicht.
Wenn wir über Armut reden, welche in der
schriftlichen Begründung des Antrages das
große Thema ist, darf ich daran erinnern,
dass wir in einer Stadt leben, in der jeder
Mensch ohne gefragt zu werden, wer bist
du, was hast du, wo kommst du her oder
warum stehst du hier, drei Mal am Tag gratis eine Mahlzeit bekommt. Wenn ich im öffentlichen Raum Kühlschränke herumstehen sehe, denke ich an Sperrmüll und nicht
an eine tolle …
(GR Depoali: Parklett!) (Gelächter im Saal)
Ich möchte der Kollegin die wohlmeinende
Absicht überhaupt nicht absprechen, aber
der Antrag ist für mich hinten und vorne
falsch. Es tut mir daher leid, dass ich nicht
zustimmen kann.
GR Depaoli: Die Idee ist grundsätzlich sehr
gut, weil das Wegwerfen von Lebensmitteln
ein No-Go ist. Diese Praxis wird leider Gottes in vielen Haushalten so betrieben.
Wie könnten wir diese Kühlschränke betreuen? In der Adamgasse befindet sich der
Tiroler Sozialmarkt. Während der Öffnungszeiten könnte man die Lebensmittel beim
Sozialmarkt abgeben bzw. andere diese beziehen. Dadurch wären auch die Hygienevorschriften eingehalten. Der Zweck des
Gedankens, dass nichts entsorgt werden
muss, ist erfüllt. Personen, die wenig finanzielle Mittel haben, können sich dort die
Produkte holen, wir müssen nicht extra
Kühlschränke aufstellen und allen ist geholfen.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Es wurden jetzt in der Diskussion viele
Dinge angesprochen, aber es passiert derzeit schon einiges. Die Intention des Fairteilers, wie sie momentan vor sich geht, ist
eine gute Idee. Wir können jetzt nicht einfach eine Standortsuche betreiben und festlegen, wo ein Kühlschrank aufgestellt wird.
Es sind Kümmerer und Verantwortliche dafür notwendig, wie dies in der Debatte bereits erwähnt wurde.
GR-Sitzung 15.06.2023

Im Stadtteil Arzl gab es auch eine derartige
Initiative. Gemeinsam mit der Mag.-Abt. IV,
Liegenschaftsangelegenheiten, und der
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG
(IIG) wurde ein Grundstück mittels Präkarium zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es
auch eine Betreuung dieser Einrichtung.
Wir können nicht einfach Standorte definieren ohne eine Nachbereitung vorzusehen.
Wichtig ist, dass engagierte ehrenamtlich
tätige Leute notwendig sind, die sich darum
kümmern. Ich darf als Zuständiger für Soziales sagen, dass in Innsbruck niemand hungern muss. Es gibt total tolle Institutionen
und Vereine mit engagierten Freiwilligen,
die immer im Einsatz sind. GR Mag. Plach
hat bereits die Tafel angesprochen. Der Tiroler Sozialmarkt wurde ebenfalls erwähnt.
Aber auch der VINZI-Bus ist 365 Tage im
Jahr im Einsatz und teilt warmes Essen aus.
Das muss einfach einmal festgehalten werden.
Diesen Personen muss man größten Respekt zollen, denn diese Einrichtungen funktionieren hervorragend und gut. Wenn Anfragen aus Stadtteilen von ehrenamtlichen InitiatorInnen kommen, dann sollten wir uns
auf kurzem Wege überlegen - nicht über
Anträge im Gemeinderat -, welche Schritte
wir setzen können. Gibt es ein öffentliches
Gut, haben wir als Stadtgemeinde oder eine
unserer Beteiligungen einen entsprechenden Grund? Es fällt in die Zuständigkeit des
Bürgermeisters, eine präkaristische Nutzung zu vereinbaren.
Es ist nicht immer nur der Kühlschrank, der
aufgestellt wird, sondern man kann an diesen Orten auch andere Dinge, wie Bücher,
Spiele, aber auch Schuhe tauschen. Diese
Dinge sind immer mehr gefragt. Aber, die
Gegenstände müssen sauber sein und der
Tausch ist zu organisieren. Das Angebot ist
vorhanden und es braucht jemanden,
der/die sich darum kümmert, nur dann funktioniert das.
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv. Lassenberger.
Bgm. Willi: GRin Heisz, ich möchte an die
Worte von Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc anschließen. In der Nähe meines