Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 06-Juni.pdf
- S.21
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dann genauer durchrechne, dann muss ich sagen, dass ich mir mit dem vorliegenden Entschuldungskonzept eine wirkliche Entschuldung nicht vorstellen kann, zumindest wenn ich mir das rechnerisch durchschaue. Entweder hilft man richtig und sagt, es besteht die Möglichkeit, diesem Theater
eine dementsprechende Subvention zu geben, weil dort gute Arbeit geleistet wird, und schüttet den Topf aus; oder man dreht den Hahn ab. Nach
meiner Rechnung ist eine Entschuldung mit diesem Konzept nicht möglich.
Bgm. Zach: Ich kann das aufklären. Die Entschuldung wird
gemeinsam mit dem Land Tirol durchgeführt, es entschuldet nicht die Stadt
Innsbruck allein. Im Amt der Tiroler Landesregierung ist Dr. Schumacher
für die Entschuldung des "Theater an der Sill" zuständig. Die Mitglieder
des Gemeinderates kennen alle den Intendanten dieses Theaters, Günther
Riedl. Nicht nur dieser steckt sein ganzes Geld und seine ganze Freizeit in
das "Theater an der Sill", auch die Raiffeisen-Landesbank Tirol reg. GenmbH ist ein großer Sponsor. Ich wage es einfach nicht, den Intendanten
Günther Riedl auf einmal zu entschulden, weil es ihn immer wieder dazu
bringt, sofort eine neue theatertechnische Einrichtung anzuschaffen, wenn
er wieder Luft hat; ich sage ihm das seit Jahren. Wir sind ihm mit Naturalien und allem Möglichen behilflich, zum Beispiel wenn Beleuchtungskörper ausgemustert werden.
Ich kenne die Materie sehr gut und glaube, dass dem "Theater
an der Sill" damit geholfen ist. Der Kredit ist sichergestellt, und das Land
Tirol gewährt ebenfalls eine Unterstützung. Dr. Schuhmacher ist Mitglied
des Vereins "Theater an der Sill", er ist verlässlich alle vierzehn Tage dort
anwesend. Es wird sehr viel für Kinder getan. Es gibt dort eine Ballettschule, und das "Theater an der Sill" ist für diesen Stadtteil wirklich eine kulturelle Perle. Ich würde aber wie gesagt abraten, es auf einen Schlag schuldenfrei zu stellen. Das ist schon einmal geschehen: Sobald die Schuldenfreiheit erreicht ist, beginnt die Anhäufung der nächsten großen Schuld.
Wir haben dem Intendanten jemanden zur Seite gestellt, der ihm bei der
Abwicklung der kaufmännischen Angelegenheiten behilflich ist. Günther
Riedl gibt als "Theaternarrischer" das Geld eben immer gleich aus. Das
sind keine Missgriffe und Missstände, sondern das ist Theaterbegeisterung.
Ich bitte das so zur Kenntnis zu nehmen.
GR-Sitzung 25.6.2003