Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.46
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Wortmeldung von GR Mag. Stoll sind einfach falsch.
Eine nachvollziehbare Kostenverfolgung mit
Soll-Ist-Prognose, das Vergleichen von
Mehr- oder Minderkosten, Forderungen und
Veränderungen zum Budget und Plankosten in regelmäßigen Abständen führten die
IIG und die spätere externe örtliche Bauaufsicht nicht durch. Daher wurde im Dezember 2016 bzw. im Mai 2017 die Steigerung
der Kosten von 7,7 % bzw. 7,3 % nicht bemerkt. Erst ab Mitte des Jahres 2017 konnte
ein Anstieg der prognostizierten Kosten von
€ 55,64 Mio. - Stand April 2015 - auf
€ 60,31 Mio. - Stand November 2017 - festgestellt werden.
Daher musste die IIG in dieser Summe Einsparungen von € 6,71 Mio. inklusive anteiliger Umsatzsteuer realisieren, um weitere
Kostensteigerungen zu vermeiden.
Im Mai 2019 betrug die Summe
€ 61,67 Mio., also 10,8 % zusätzlicher Kosten für den Architekturwettbewerb, für Kunst
am Bau sowie das Entfernen bzw. Verwahren von Kunstwerken und einer Orgel.
Schließlich lag der Betrag bei € 62,54 Mio.
Die durch das Projekt ausgelösten Gesamtkosten inklusive Vorplatzgestaltung betrugen somit € 65,53 Mio. Die tatsächliche
Kostenerhöhung liegt bei 16 %. So viel zum
kaufmännischen Rechnen, GR Mag. Stoll.
Du hast genau die gleiche Lobhudelei bei
der Patscherkofelbahn gebracht.
Beim Bau der Patscherkofelbahn hast Du
auch immer davon gesprochen, dass es
eine Kostenüberschreitung von nur 15 %
gibt. Was im Endeffekt herausgekommen
ist, haben wir bereits gesehen. Auch beim
Haus der Musik ist das klar erkennbar.
Gerne können wir die Rechnung nach der
Sitzung des Gemeinderates nochmals gemeinsam durchgehen.
Ich habe jetzt die Fakten aufgezählt und
keine Nebelgranaten gezündet, die von Seiten GR Mag. Stoll immer kommen. Ich
danke für die Aufmerksamkeit und die Möglichkeit hier eine Richtigstellung vornehmen
zu können.
Bgm. Willi: Es gibt für mich zwei Arten,
durch das Leben zu gehen. Man hat die Augen offen und erfreut sich an jenen Dingen,
die gelungen sind. Oder man sucht nur
Punkte, an denen etwas schiefgelaufen ist.
GR-Sitzung 16.07.2020
Es gibt in diesem Haus Leute, die nur den
schlechten Punkt suchen. Wenn ich den
Ausführungen von GR Depaoli zuhöre,
dann verweist er auf eine lange Mängelliste,
auf die ich zum Teil eingehen werde. Du
hast kritisiert, was alles nicht richtiggemacht
wurde. Dein eigenes Verhalten wundert
mich, da Du als Gemeinderat nicht weißt,
wo man Autos richtig parken darf. Wenn auf
Deinem Autos Strafzetteln zu finden sind,
frage ich mich auch, warum Du Dich mit den
Regeln nicht auskennst? Warum hältst Du
Dich nicht an die Vorschriften?
Man sollte vorsichtig sein, über andere ein
Urteil zu fällen, wenn man selber nicht in
der Lage ist, ganz einfache Regeln einzuhalten.
Immer wieder finden wir internationale
Gäste in der Stadt Innsbruck, die das Haus
der Musik besuchen. Ganze Gruppen kommen aus anderen Städten und Ländern und
schauen sich das Projekt an. Die Begeisterung dieser Personen ist sehr groß und
viele würden sich auch solche Räumlichkeiten in ihren Städten wünschen. Das Haus
der Musik kann großartige Dinge hervorbringen. Dass eine Baustelle dieser Größenordnung und Komplexität natürlich nicht ganz
einfach abzuwickeln ist, ist auch klar.
GR Depaoli zieht immer den Vergleich mit
dem privaten Häuslbauenden heran, die es
beherrschen den Bau sauber und kostengemäß abzuwickeln. Schau Dir bitte einmal
die Komplexität des Hauses der Musik an.
Je komplexer Dinge sind, desto schwieriger
werden diese in der Abwicklung. Zudem
sind die NutzerInnengruppen so vielfältig
und die Ansprüche haben sich im Laufe des
Baus noch verändert, worauf man sofort reagieren wollte. Das Agglomerat hat dazu
geführt, dass die ursprünglich geschätzten
Baukosten nicht eingehalten werden konnten.
Ich darf alle hier beruhigen. Ich hatte einen
Termin mit VertreterInnen des Rechnungshofes kurz bevor dieser Bericht öffentlich
wurde, um mit den Prüfenden zu sprechen.
Mir wurde nicht der Inhalt des Berichtes zur
Kenntnis gebracht, aber mitgeteilt, dass es
einige kritische Anmerkungen geben wird.
Daraufhin fragte ich die PrüferInnen, wie der
Gesamteindruck ist? Die Antwort war Folgende: Für die Komplexität dieses Bauwerks sowie die verschiedenen Ansprüche