Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 07-Juni.pdf

- S.21

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 07-Juni.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2009
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 374 -

WAG), wo uns der damalige Vorstandsdirektor Dr. Helmut Mayr gedroht hat, dass
er, wenn wir nicht klein beigeben, in
Innsbruck den Strom abschalten wird.

wollen, müssen wir auf die Masse bauen,
die wir im Land zur Verfügung haben, und
das ist ein für allemal die Wasserkraft.
(Beifall)

Das haben wir nie so dramatisch gesehen,
aber es hat ein großes technisches
Problem gegeben, weil wir von Jenbach
bis Innsbruck keine Leitung hatten. Die
rechtlichen Gegebenheiten waren nicht so
wie heute, denn heute müssen die
Energieversorgungsunternehmen (EVU"s)
praktisch den Transport des Stroms über
die Leitung zulassen. Es hätte damals
erhebliche rechtliche und technische
Schwierigkeiten gegeben, um überhaupt
den Strom nach Innsbruck zu bringen.

Jetzt nehme ich uns Techniker parallel
dazu gleich bei der Nase. Es gibt Fakten,
an die wir uns halten. Es gibt hard facts
die wir abhaken und dann wissen wir,
dass es mit diesen positiv ausgehen
muss. Dann gibt es diese teilweise sehr
stark als minderwertig betrachteten soft
facts, die man einfach unberücksichtigt
lässt. Sehr oft sind aber in den Projekten
genau die soft facts. Das sind jene facts,
die uns Schwierigkeiten machen und die
Logik überrollt wird.

Die damaligen Verantwortlichen bei den
Stadtwerken Innsbruck hätten das
Kraftwerk sehr gerne gehabt, aber es hat
dann verständlicherweise darüber hinaus
die Abwägung gegeben, das Kraftwerk zu
verkaufen. Wir haben dafür damals
ATS 1,1 Mrd erhalten, welche in die
Stadtkasse geflossen sind. Dadurch
konnten wir unsere Finanzen weitgehend
sanieren. Wenn das Kraftwerk von uns
weiter betrieben worden wäre, hätte die
Stadt keinen Cent bekommen. Das
Vermögen der damaligen Stadtwerke
Innsbruck wurde zwar vergrößert, aber es
war für die Stadt Innsbruck kein unmittelbar monetärer Gewinn. Das waren die
Überlegungen. Die technischen Schwierigkeiten waren vor allem derart erheblich,
sodass man das nicht weiter verfolgt hat.

Wie leicht könnte man es sich machen,
wenn die soft facts auch als hard facts
berücksichtigt werden. Ich darf dafür ein
konkretes Beispiel nennen: Die Vorgehensweise der Tiroler Wasserkraft AG
(TIWAG) ist bezüglich der Wasserkraft ein
typisches Beispiel, wie man etwas nicht
macht.

StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Ich kann die
Frage schon vorwegnehmen, möchte sie
aber ganz kurz begründen.
Gibt es eine Gesprächsbereitschaft mit
einer Plattform? Wenn ja, wann bzw. wie?
Es sprechen alle Fakten für die Wasserkraft allgemeiner Natur. Es wurde das
"Kyoto-Ziel" und die allgemeine Energie
erwähnt. Nehmen wir zum Beispiel den
Innsbrucker Energieentwicklungsplan her,
der uns sicherlich dann auch die Werte
bringen wird. Uschi, wir werden über die
Photovoltaik nette Public Relations
zusammenbringen, aber hinsichtlich der
Wertigkeit oder Quantität müssen wir der
Realität klar ins Auge schauen.
Das heißt nicht, dass wir keine Akzente
setzen müssen, aber wenn wir wirklich
Masse in erneuerbare Energie haben
GR-Sitzung 18.6.2009

Wenn wir alle im Gemeinderat der
Meinung sind, dass die Wasserkraft
tatsächlich etwas Positives ist, dann
verstehe ich die Vorgangsweise hinsichtlich Wasserkraftbewerbung der Tiroler
Wasserkraft AG (TIWAG) nicht. Das ist
meine persönliche Meinung, zu der ich
auch stehe.
Daher wiederhole ich die Frage, ob es
eine Bereitschaft gibt, in weiterer Folge ein
Gespräch mit der Plattform zu führen?
Vorstandsvorsitzender Dr. Schmid: Ich
habe eingangs schon erwähnt, dass wir
bereits im letzten Jahr an die Plattform
eine Kommunikationsebene angeboten
haben. Diese wurde damals abgelehnt
und wir haben heuer noch einmal bei der
letzten Darstellung bzw. Gegenaussendung unsererseits Gesprächsbereitschaft
bekundet. Das heißt, wir haben wiederum
eine Gesprächsplattform angeboten.
Die Bedingung war für uns nicht akzeptabel. Uns wurde von der Plattform mitgeteilt, dass diese unter der Bedingung
gesprächsbereit ist, wenn wir das Projekt
vorderhand stilllegen, bis irgendwelche
Erhebungen österreich- bzw. tirolweit usw.
gemacht worden sind. Wir müssten also
das Projekt scheintot stellen und dann