Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 07-Juni.pdf
- S.77
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29.4
I-OEF 87/2009
Fußball-Europameisterschaft
2008 (EURO), Finanzgebarung im
Rahmen der Durchführung (FPÖ
und FREI)
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer
verliest die dringende Anfrage der FPÖ
und FREI:
Die Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI) hat im
Rahmen der Fußball-Europameisterschaft
2008 (EURO) die vier Fan-Zonen am
Standort Innsbruck für den Verein
"Innsbruck-Tirol 2008" (im Folgenden kurz
EURO-Verein genannt) organisiert.
Obwohl bereits am 30.11.2008 eine
Schlussrechnung in der Höhe von
€ 6,7 Mio netto für die FußballEuropameisterschaft 2008 (EURO)
vorgelegt wurde ("Die von der OlympiaSport- und Veranstaltungszentrum
Innsbruck GesmbH {OSVI}/ Olympiaworld
Innsbruck gelegte, Endrechnung FanZonen und Fan-Meile Euro 2008 für die
vier Fanbereiche weist per 30.11.2008
Gesamtaufwendungen in der Höhe von
netto € 6.711.211,44 aus", heißt es im
Bericht der Kontrollabteilung dazu), macht
die Olympiaworld Innsbruck, die im Mai
2009 ihre Bilanz erstellen musste, nun
zirka € 950.000,-- beim EURO-Verein
geltend.
Das Fehlen dieses Betrages wurde offiziell
aber erst Anfang Mai 2009 bekannt, wie
EURO-Vereinsgeschäftsführer
Mag. Schnitzer in der "Tiroler Tageszeitung" vom 14.5.2009 behauptet: "Erst vor
einer Woche war die Summe klar." Man
werde diskutieren müssen, ob die
Forderung der Olympiaworld Innsbruck
überhaupt berechtigt ist. Dies, obwohl die
Tatsache, dass die Eigenleistungen der
Olympiaworld Innsbruck sowie die Kosten
für eine Sicherheitsfirma im Gesamtvolumen von € 350.000,-- noch zu bezahlen
sind, schon Mitte Jänner 2009 feststand.
Doch nicht einmal diese € 350.000,-wurden damals von der Olympiaworld
Innsbruck fakturiert noch vom Verein
bezahlt, weil dieser offenkundig nicht mehr
imstande war, die offene Forderung mit
den noch zur Verfügung stehenden Mitteln
zu begleichen.
GR-Sitzung 18.6.2009
Darüber hinaus soll der Geschäftsführer
Mag. Schnitzer gegenüber den Prüfern der
Kontrollabteilung argumentiert haben,
dass die liquiden Vereinsmittel noch zur
Begleichung des offenen Betrages aus der
Schlussrechnung der Olympiaworld
Innsbruck nötig seien. Die Finanzkraft des
Vereins soll zu diesem Zeitpunkt nur an
einem Steuerguthaben beim Finanzamt
(€ 175.000,--) sowie an einem geplanten
Verkaufserlös der für die Fan-Zonen
produzierten Mehrwegbecher an die
Olympiaworld Innsbruck (€ 120.000,--)
gehangen haben.
Auch der Landesrechnungshof kommt in
seinem Bericht vom Dezember 2008 zum
Schluss, dass die über die Olympiaworld
Innsbruck abgerechneten Kosten nicht zur
Gänze durch die Einnahmen aus den FanZonen abgedeckt werden konnten, "da ein
erheblicher Teil noch nicht vom Verein
Innsbruck-Tirol 08 beglichen wurde". Der
Finanzierungsbedarf war also Ende 2008
schon gegeben.
Für die vier Fan-Zonen am MesseGelände, in der Innenstadt, auf dem
Bergisel und auf der Seegrube wurde
schon vor der Fußball-Europameisterschaft 2008 (EURO) ein Defizit von
€ 8 Mio einkalkuliert. Die Stadt Innsbruck
und das Land Tirol haben deshalb bereits
€ 1,4 Mio zugeschossen. Von der UEFA
gab es noch einmal rund € 750.000,--.
Auch zu den veranschlagten Sicherheitskosten von € 2,2 Mio haben die Stadt
Innsbruck und das Land Tirol weitere
€ 350.000,-- zusätzlich entrichtet. Insgesamt haben die Stadt Innsbruck und das
Land Tirol bereits € 4 Mio für die FußballEuropameisterschaft 2008 (EURO)
aufgewendet.
Trotz des Finanzlochs wurden im Verein
an die vier Angestellten Erfolgsprämien
ausgezahlt: "In allen vier Dienstverträgen
wurden unter anderem auch Erfolgsprämien in Aussicht gestellt, welche schlussendlich ebenfalls auf Basis von nachvollziehbaren Bewertungskriterien zur
Auszahlung gelangt sind. Die Zielerreichung lag in drei Fällen bei 100 % bzw. in
einem Fall bei 80 %", heißt es im Bericht
der Kontrollabteilung dazu.
Wer den zusätzlichen Verlust von
€ 950.000,-- zu verantworten hat, ist