Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 07-Mai-geschwaerzt.pdf
- S.12
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Das sind bei einer 80 m2 Wohnung immerhin € 60,-- mehr. Das ist schon ein guter
Beitrag zum leistbaren Wohnen. In diesem
Innsbrucker Mietzinsmodell, für das € 2 Mio
im Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck 2013 veranschlagt sind,
werden wir hoffentlich bald Nägel mit Köpfen machen, um etwas für die Zukunft zu
vereinbaren.
Es gäbe noch einige Bereiche, bei denen
man fragen könnte, wie man die WohnbauförderträgerInnen sowohl einbinden als
auch binden kann. Da gibt es viele Ideen
und Vorschläge. (Beifall)
GR Mag. Krackl: Ich glaube, es ist jetzt
schon vieles angesprochen worden, was
man tun kann und muss, um das Wohnen in
der Stadt Innsbruck und im ganzen Land
Tirol leistbarer zu machen. Es ist natürlich
ein wichtiges Thema, das für alle BewohnerInnen existenziell ist.
Die wichtigsten Maßnahmen sind ja bereits
im Gange. Das kann man bei der Verdichtung sehen, wo wir im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte, immer
sehr darauf achten, dass man möglichst
hohe Dichten bei den verschiedenen Projekten erreicht. Ich möchte mich deshalb bei
allen Mitgliedern dieses Ausschusses bedanken, weil wir schon manchmal etwas
ausscheren, um da und dort mehr Wohnungen unterzubringen. Ich denke, das ist sehr
wichtig, denn wir haben den Bedarf. Allerdings müssen wir aufpassen, dass es nicht
Anlegerwohnungen sind, sondern Wohnungen, die für Menschen verfügbar sind, die
sie brauchen. Vor allem für diejenigen, die
es sich sonst nicht gut leisten können.
In der Zukunft wird es da ab und zu auch
unangenehme Entscheidungen geben.
Wenn ich gerade an den Südring denke,
das Gebäude schräge gegenüber des
Westbahnhofs! Dort gibt es durchaus geteilte Meinungen, wie ich bis jetzt vernommen
habe. Es stellt sich die Frage, ob es wirklich
notwendig ist, jede Fassade zu erhalten,
auch wenn sie optisch natürlich sehr schön
ist. Man glaubt, auf den ersten Blick, dass
man das nicht zerstören kann!
Aber auf der anderen Seite hat man den
Druck, Wohnraum zu schaffen. Deshalb
muss man auch hinterfragen dürfen! Ich
denke, dass in allen Klubs sehr fleißig diskutiert wird und bin neugierig, was dabei
GR-Sitzung 16.5.2013
herauskommt. Generell muss man sagen,
dass es nicht sein kann, dass man über
alles eine Käseglocke stülpt, sonst hätte wir
keine Erneuerung und Veränderung in der
Stadt Innsbruck. Es muss erlaubt sein, darüber nachzudenken.
Im Bereich der Flächenwidmung gibt es
auch viel zu tun. Das örtliche Raumordnungskonzept (ÖROKO) wird gerade weiterentwickelt. Hier gibt es dann auch viel
Potenzial. Ich denke da gerade an die Bereiche Richtung Kranebitten und Peerhofsiedlung. Dort dem Hang entlang, haben
wir dementsprechend unsere Vorstellungen
in den Medien präsentiert. Auch hier muss
man prüfen, ob wirklich jeder Wald, der vielleicht nicht gerade den großen Beitrag zur
Natur bringt, erhalten werden muss oder ob
er für ein so hohes Gut, wie das Wohnen
verwendet werden kann.
Wir wissen, dass in Tirol im Jahr mehr Holz
wächst, als abgeholzt wird - insofern wäre
das vertretbar. Da gibt es sicherlich viele
Flächen, die dann vor allem günstig sind.
Deshalb kann dort auch günstiger Wohnraum geschaffen werden. Es ist natürlich für
niemanden eine einfache Entscheidung,
weil jeder gerne die Natur und den Wald
hat. Es ist auch ganz wichtig, dass wir unseren Naturraum erhalten, aber die Menschen
müssen wohnen können! Ich denke, auch
das wird man sich anschauen müssen.
Einhergehend damit, wir haben es vorher
von GRin Mag.a Schwarzl gehört, ist es wichtig, die Tiefgaragenplätze zu reduzieren. Ich
bin persönlich sofort dabei. Es muss natürlich sichergestellt sein, dass Projekte, wie
das des Regionalbahn- und Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum, massiv
von allen Seiten unterstützt werden. Damit
wird der öffentliche Nahverkehr weiterhin
noch attraktiver und möglichst viele Menschen fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es wird sich dann das Umdenken einstellen, dass nicht jeder ein eigenes Fahrzeug braucht. Da werden alternative Mobilitätskonzepte wie car-sharing
stärker an Bedeutung gewinnen. Momentan
ist es natürlich für die BürgerInnen sehr
schwer vorstellbar, denn heute hat jeder
sein Auto, womöglich auch zwei. Da benötigt es noch ein Umdenken. Wir werden uns
aber im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel sehr anstrengen.