Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 07-Mai-geschwaerzt.pdf
- S.14
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kauf, inklusive Darlegung der Endkosten der
Wohnung und der Ausstattung, überdacht
werden. Zur Ausstattung sei angemerkt,
dass es nicht sein kann, dass ein Tiefgaragenstellplatz bereits € 45.000,-- kostet.
Wohnungen in der alten Bausubstanz sollen
für junge Leute zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich diese selber renovieren
können. Auch bei der Raumordnung ist sicher einiges zu tun, was zum Beispiel den
Umwidmungsgewinn betrifft. In anderen
österreichischen Städten gibt es bereits
Modelle des Mietbauens: Hier können sowohl KäuferInnen, als auch MieterInnen
ausbauen, was natürlich die Erhaltungskosten senkt. (Beifall)
GR Mag. Dr. Überbacher: Ich kann mich
noch an den Wahlkampf zum Tiroler Landtag im Jahr 2008 erinnern. Der Slogan lautete: "Mieten runter, aber flott!" Ich freue
mich, wenn GRin Dr.in Pokorny-Reitter heute
sehr kompetent über das Problem "teures
Wohnen in Tirol" gesprochen hat. Ich hätte
mir sogar gewünscht, dass sie in diesem
Bereich Landesrätin gewesen wäre! Denn
das, was die Sozialdemokratische Partei
Österreichs (SPÖ) in diesem Bereich unternommen hat, war einfach nichtssagend.
Das Einzige das die Sozialdemokratische
Partei Österreichs (SPÖ) getan hat, war, für
den ehemaligen Chef einen guten Job bei
der Neue Heimat Tirol Gemeinnützige
WohnungsGesmbH (NHT) zu besorgen. Die
Realität ist, dass das die Bilanz dieser Partei in Sachen leistbares Wohnen in Tirol
war. Die Innsbrucker Volkpartei (ÖVP) war
auch mitschuldig.
Es ist in den letzten Jahren nichts passiert,
obwohl die Herausforderungen sehr massiv
sind. Dass wir eine Wohnungsknappheit in
Tirol und speziell in der Stadt Innsbruck
haben, wissen wir nicht erst seit heuer. Das
wissen wir schon seit vielen Jahren, wenn
wir die demographischen Strukturen beobachtet haben. Man musste sehen, dass
sich der Boom bei den Geburten in den
1970 iger Jahre auswirken wird. In den letzten 30 Jahren wurde von Seiten des Landes
Tirol, in Bezug auf die Wohnfrage, nicht
nachhaltig gedacht. Das möchte ich jetzt
einmal voranstellen.
Ich möchte auch gleich meinen Vorredner
GR Mag. Krackl replizieren. Wenn er sagt,
dass die Stellplätze mit dem RegionalbahnGR-Sitzung 16.5.2013
und Straßenbahnsystem für den Tiroler
Zentralraum zu tun haben, dann verkennt er
die Realitäten. Sie hat mit die Stellplätze
überhaupt nichts zu tun, sondern es braucht
einfach eine Änderung der technischen
Bauvorschriften. Vorarlberg hat vor drei
Jahren gezeigt, wie man, ohne Substanzverlust, billiger gemeinnützige Wohnungen
bauen kann: Es wurde die Raumhöhe um
20 cm verringert.
Zu den Stellplätzen möchte ich anmerken,
dass es nicht zwei Stellplätze für eine Dreizimmerwohnung braucht. Das sind Einsparungspotenziale! In Zeiten der wirtschaftlichen Knappheit und des beengten Wohnraumes muss man schon manches hinterfragen, zum Beispiel Kunst am Bau!
Bei jedem gemeinnützige Wohnbauprojekt
muss ein gewisser Anteil für moderne Kunst
ausgegeben werden. Ich liebe Kunst und
bin nicht kunstfeindlich, aber nicht in Zeiten,
wo Leute dringend Wohnungen benötigen!
Man muss sich nur ansehen, wie die StudentInnen, in einer Studentenstadt wie der
Stadt Innsbruck hausen müssen und welche
Mieten sie dafür bezahlen. Das ist ein
Wahnsinn und unmenschlich. Jeder Freigänger in der Justizanstalt Innsbruck, "Zieglstadl" hat es oft schöner. Das sind die
Realitäten und man muss sich schon fragen, was da passiert.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Woher weißt
Du das? - Entschuldigung für den unqualifizierten Zwischenruf. Ich möchte nicht, dass
es auf Deine Zeit geht.)
Frau Bürgermeisterin, GR Federspiel und
ich hatte zweimal die Ehre einer Führung
und daher wissen wir wie es dort aussieht.
Ich komme nun auf die gemeinnützigen
Wohnbaugesellschaften zurück, bei denen
auch die Stadt Innsbruck teilweise beteiligt
ist.
Es gibt einen Bericht des Landesrechnungshofes (LRH) aus dem Jahr 2007. Er
bezieht sich auf die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT), bei
der massive Missstände aufgelistet werden.
Die Wohnbaugesellschaften machen eine
sehr gute Arbeit. Leute, zum Beispiel
Prof. Dr. Lugger sind sehr engagiert, aber
was nützt es, wenn in Zeiten akuter Wohnungsnot, horrende Rücklagen zu bilden
sind. Diese Rücklagen müssen investiert