Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 07-Protokoll_16.07.2015.pdf
- S.75
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Bgm.-Stellv. Kaufmann bittet die Klubobleute zu sich und unterbricht die Sitzung um
21:28 Uhr. Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit und Ermahnung zur Einhaltung der Disziplin setzt er die Sitzung um
21:29 Uhr fort.
GRin Mag.a Schwarzl: Ich habe drei Punkte.
Erstens würde ich dringend ersuchen, wenn
mich hier jemand politisch verabscheut,
mich nicht als Lehrerin zu bezeichnen. Sagen Sie zu mir, dass Sie mich für eine Idiotin halten oder mich blöd finden. Aber wenn
man das Wort Lehrerin als Schimpfwort
verwendet, diskreditiert man einen ganzen
Berufsstand. (Unruhe im Saal)
Ich finde, es ist nicht gut, dass ein so wichtiger Berufsstand, dem man die Kinder anvertraut, als Schimpfwort verwendet wird.
Das muss ich hier eindeutig sagen. Wenn
Sie mich als blöde Kuh bezeichnen, dann
kann ich ganz gut damit leben.
Zweitens, StR Gruber, Du hast natürlich
Recht. Wenn wir heute oder morgen über
einen Schulcampus auf dem Hegener-Areal
reden, dann müssen wir eigentlich Kaiserin
Maria Theresia von Österreich danken,
dass sie die allgemeine Schulpflicht eingeführt hat. Soweit reicht das zurück, von wegen Deiner Ursprungsgedanken.
Alles hat eigentlich die ÖVP für diese Stadt
schon einmal erfunden. Es muss aber eben
auch irgendwann von jemandem umgesetzt
werden. So ist das einfach. Ich glaube, da
sind wir nicht schlecht am Weg.
Jetzt aber noch etwas Sachliches, weil es
immer vergessen wird. Ich weiß nicht warum, aber vielleicht bekommen es viele
nicht mit. Wir haben ja mittlerweile auch das
Projekt mobil 21. Hier erarbeiten wir mit ExpertInnen zusammen mit dem Land Tirol
und Umlandgemeinden ein regionales Verkehrskonzept. Wer bei der letzten Sitzung
der Steuerungsgruppe dabei war, der weiß,
dass sich auch im Umland der Stadt Innsbruck der Modal Split ganz massiv verändert. Dort wird in den Gemeinden, wenn sie
z. B. einen Anschluss an die S-Bahn, gute,
dicht getaktete Busverbindungen oder gute
Wegerelationen nach Innsbruck und retour
für das Rad haben, umgestiegen.
Die Entwicklung geht einfach dahin, dass
die Menschen aus Kosten-, Umwelt-, SportGR-Sitzung 16.07.2015
oder welchen Gründen auch immer, nicht
mehr angewiesen sein wollen, auf ein, zwei
oder drei Autos im Haushalt.
Da haken wir ein. Wir starten im
Herbst 2015 mit einem Pilotprojekt, das je
zur Hälfte von der Stadt Innsbruck und dem
Land Tirol getragen wird. Es gibt eine
punktgenaue Mobilitätsberatung. Das ist
speziell auch für Menschen, die in einer
Umlandgemeinde einen Haushalt gründen
wollen. Damit können sie sich von Beginn
an beim Pendeln auf der Umweltschiene
bewegen. Das Projekt wird dann objektiv
evaluiert.
Das Zweite ist, dass wir damit beginnen, die
höheren Regionen mit Ebike-Stationen auszustatten. Dann kann man mit der S-Bahn
fahren und ohne zu schwitzen z. B. hinauf
nach Mils weiterfahren. Das wird, denke ich,
nächstes Jahr in die Probephase gehen.
Wir müssen bei der Diskussion aufhören,
immer nur die Stadt Innsbruck im Kopf zu
haben. In der Stadt Innsbruck haben wir
zwar etliche Stellschrauben - das ist die
Parkraumbewirtschaftung und der Ausbau
des öffentlichen Verkehrs -, aber im Endeffekt sind wir ein Mobilitätsgroßraum und wir
müssen den Großraum denken. Es geht
eben darum, zu sagen, das Hereinkommen
mit dem Auto ist nur für die, bei denen es
nicht anders geht. Alle anderen sollen anders pendeln. Wir müssen dafür aber auch
ein entsprechendes Angebot zur Verfügung
stellen.
Es ist eine mühsame Arbeit, die Umlandgemeinden und BürgermeisterInnen mit ins
Boot zu holen. Aber Schritt für Schritt geht
es und jetzt haben wir dann schon die ersten gemeinsamen Pilotprojekte.
Soviel dazu, etwas über das Ortsschild der
Stadt Innsbruck hinauszudenken. Das wird
die Lösung sein, nämlich auch für die Stadt
Innsbruck!
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Wenn
man den Ausführungen der ÖVP so zuhört,
dann muss man die Frage stellen: Wer hat"s
erfunden? Da gibt es doch so einen Werbespruch?
Offensichtlich ist alles auf die ÖVP rückzuführen und da habe ich noch eine Feder
fürs schwarze Hütchen: Die Parkraumbewirtschaftung! Bitte schaut Euch das Konzept aus der letzten Regierungsperiode an.