Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 08-2023-07-24-GR-Protokoll-Sonder.pdf
- S.25
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ausgeführt hat, hätten wir die Verbindung
zwischen der IKB und ihren KundInnen verloren. Es war ein großer Verhandlungserfolg, dass es so ist, wie es jetzt ist. Das ist
gut für die IKB und daher auch gut für die
Stadt Innsbruck.
(GR Depaoli: Warum wurde bei einer solch
wichtigen Sache weder Stadtsenat noch
Gemeinderat informiert?)
Das ist nicht vorgesehen.
GR Ried: Da beißt sich die Katze etwas in
den Schwanz, denn auf der einen Seite will
man einen transparenten Wettbewerb haben und auf der anderen Seite hört man immer wieder von einem sehr schwammigen
Gesetzestext. Für mich stellt sich nun die
Frage, was man da machen kann?
Im Endeffekt ist es so, eine transparente
Firmenführung sollte immer so ausgerichtet
sein, dass man die MitarbeiterInnen und
KundInnen in den Mittelpunkt seines Handelns stellt. Wenn man schaut, wie das in
Tirol, in Innsbruck gehandhabt wird, glaube
ich, dass die IKB einen sehr treuen KundInnenstock über Jahrzehnte nachweisen
kann. Also ist man grundsätzlich damit zufrieden.
Momentan hört man aber schon von verschiedenen Seiten, dass man nicht mehr
weiß, was richtig ist und was nicht. Ich
glaube, das Ganze gehört einmal klar auf
den Tisch gelegt, für uns selbst und für unsere KundInnen. Wenn man jetzt € 15,-- pro
Monat mehr bezahlt, ist das ja nur der
Strompreis. Im Endeffekt hört man an jeder
Ecke und in allen medialen Netzwerken,
dass alles teurer wird.
Jetzt werden die € 7,-- oder € 15,-- dem
einen oder der anderen nicht wehtun, aber
gesamt gesehen, bricht das jenen mit den
niedrigsten und auch kleinen Einkommen irgendwann das Genick. Deshalb muss ich
sagen, in einem großen Unternehmen wie
der IKB - egal ob Aktiengesellschaft oder
eine andere Unternehmensform - brauche
ich in der Führungsriege auch ein gewisses
Maß an Risikobereitschaft, ein kalkulierbares Risiko.
Ich denke, in einer Vorstandsriege hat
Angst wenig Platz. Daher glaube ich, dass
es für uns und unsere BürgerInnen wichtig
ist und das ist meine Frage, wie man in Zukunft vielleicht transparenter sein kann,
(Sonder-)GR-Sitzung 24.07.2023
ohne, dass drei Informationsschreiben mit
jeweils sechs bis acht Blättern ausgesendet
werden. Bei solchen Schreiben kennt sich ja
der eine oder die andere schon nach dem
zweiten Blatt nicht mehr aus.
Das wäre vielleicht ein Ansatz. Nicht nur ein
studierter Jurist soll entscheiden können,
wie sein Strompreis in Zukunft aussieht. Es
muss für die breite Bevölkerung transparent
und gut erklärt dargestellt werden.
Der zweite Punkt betrifft den schwammigen
Gesetzestext: Wenn der Text wirklich so gegeben ist, habe ich wohl als Unternehmen
in einem kalkulierbaren Maß an Risiko, die
Möglichkeit meinen Strompreis soweit zu
drücken, dass man rechtlich noch im Reinen ist. Irgendwie spießt sich das!
Man hat auch gehört, dass jedes Prozedere
einkalkuliert ist, um auf der sicheren Seite
zu sein, wenn man im Juli wieder wenig
Wasser hat etc. Nur, auf der sicheren Seite
ist man dann für das Unternehmen, aber
nicht für die KundInnen. Ein gewisses Maß
an Risiko muss man als Landesenergieversorgerin schon eingehen. Im Sinne der Loyalität gegenüber meinen KundInnen muss
ich vielleicht auch in Vorlage gehen und versuchen, sie zufriedenzustellen, auch wenn
das am Jahresende vielleicht nicht so gelingt.
Für mich ist also eine sehr wichtige Frage,
warum man nicht versucht hat, die Änderungen transparenter darzustellen, damit der
Allgemeinheit einfach ein Produkt zur Verfügung gestellt wird, von dem man sagen
kann, man kann damit arbeiten, denn damit
kennen sich alle aus.
Eine weitere Frage: Warum muss das Antwortschreiben nach Hallein gesendet und
kann nicht in Tirol bearbeitet werden? Das
ist für mich auch eine Frage.
Aber wie gesagt, etwas mehr Risikofreude
in der Führungsriege wäre hier für die Allgemeinheit angebracht. Ein Cent mehr oder
weniger wird nicht allen das Genick brechen, aber in der Gesamtschau ist es für die
eine oder andere Familie sicher nicht mehr
zu stemmen.
GR Lukovic, BA MA MA: Im Grunde kann
ich mich den Wortmeldungen von GR
Mag. Plach und Bgm. Willi anschließen. Ich
darf meinen Redebeitrag damit beginnen,