Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 08-Juli.pdf

- S.48

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- 493 -

müssen aus dem Vergangenen lernen und
in Zukunft wirtschaftliche Entscheidungen
darauf basierend treffen, dass auch nach
den Youth Olympic Games 2012 eine
große Zufriedenheit - nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der Öffentlichkeit und bei der Bevölkerung - herrscht.
GR Kritzinger: Es war damals sehr
schwer einzuschätzen, wie hoch die
Einnahmen sein werden. Die Einnahmen
sind bei einem so großen Geschäft immer
von entscheidender Bedeutung. Zudem
gab es ja weitere Widrigkeiten, wie sie
GR Weiskopf bereits aufgezählt hat. Das
Wetter war schlecht und in jedem Tiroler
Dorf gab es Veranstaltungen. Es war also
vorauszusehen, dass so etwas auch
daneben gehen kann.

Landes Tirol und der Landesrechnungshof
prüfen im Nachhinein. Wenn wir so große
Ereignisse durchführen und so viel Geld in
die Hand nehmen, dann ist das doch eine
Frage der laufenden Kontrolle. Das bleibt
für mich auch als Schlussfolgerung übrig.
Es ist in Ordnung, wenn man eine
nachträgliche Belegkontrolle macht. Aber
das allein kann es nicht bei solchen
Veranstaltungen sein.
Ich bin keine Wirtschaftlerin und habe
noch nie ein Hotel oder Gastgewerbe
geführt. Wenn ich mich an den Umsatz
binde, habe ich dynamische Einnahmen
und eine Kalkulation, welche ein hohes
Risiko birgt.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das ist
in der Wirtschaft öfters so.)

Jetzt kommt aber ein Punkt, der mich ein
wenig stutzig macht. Heutzutage verlangt
jeder internationale Sportverband - sei es
die FIFA oder das Internationale Olympische Komitee (IOC) - dass ein/e PolitikerIn
an der Spitze steht. Jetzt kann man aber
nicht erwarten, dass diese/r in das
operative Geschäft eingreift. Deshalb war
der Rücktritt von Mag. Dr. Platzgummer
völlig zu unrecht und er hätte das auch
nicht tun sollen.

GR Hof: Ich möchte drei Bemerkungen
anbringen. Zur Kontrolle: Ich freue mich,
dass jetzt sehr viel über begleitende
Kontrolle gesprochen wird und eine
nachreichende Kontrolle nicht ausreicht.
Diese Kontrolle kann aber nur funktionieren, wenn man bereits im Vertragssystem
checks and balances hat anstatt der
Mauschelei, wie sie in diesem Fall passiert
ist.

GRin Dr.in Waibel: Irgendwie finden im
heutigen Gemeinderat sehr viele philosophische Betrachtungen zu einem Sportereignis statt. Ich würde es aber gerne ein
wenig konkreter sehen. Es wurden immer
wieder die Sicherheitskosten zum Thema
gemacht. Zu dem Zeitpunkt, als über die
Sicherheitskosten diskutiert wurde, waren
sehr viele Faktoren nicht bekannt.

Wenn man zusätzlich noch eine politische
Kontrolle einfügen möchte - was ich sehr
begrüßen würde -, dann gehört auch die
Opposition dazu. Die Erfahrung zeigt,
dass die Opposition aus verschiedenen
Gründen einfach besser kontrolliert als die
Regierenden. Das haben wir übrigens
bereits in der Beteiligungsverwaltung
gesehen - Stichwort Beteiligungsausschuss, den es ebenso dringend bräuchte.

Zum Beispiel hatte damals noch nicht die
Auslosung der Teams stattgefunden,
welche in der Stadt Innsbruck spielen
würden. Wir wussten also nicht, mit
welchem Sicherheitsgrad die drei Spiele
bei uns eingestuft werden. Das hat sich
erst später entschieden. Es ist ein wenig
gefährlich, wenn man im Nachhinein sehr
viele Informationen hat, um Dinge zu
beurteilen, welche zu einem Zeitpunkt
beschlossen wurden, wo diese Information
nicht vorgelegen sind. Das nennt man
Rückschaufehler.
Folgendes finde ich aber problematischer,
und das wirft auch für mich die Frage des
Controllings auf. Die Kontrollabteilung des
GR-Sitzung 9.7.2009

Zu GR Gruber: Seine Rede hat mich im
Hinblick auf Kontrolle schwer verunsichert
und ich bin mir nicht klar, ob das jetzt ernst
gemeint ist. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat er gemeint, dass die
Systematik nicht an den Fehlern Schuld
war. Die Wahl im Vorstand hätte schon die
Logik einer Wahl gehabt und eigentlich
hätte das Ganze schon so gepasst.
Weiters hat er gemeint, dass so etwas
einfach auch einmal passieren kann. Die
Beteiligten hätten ja zugegeben, dass sie
Fehler gemacht haben und wir sollten jetzt
allemal nicht so sein.