Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 08-Juli.pdf
- S.76
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nicht verantworten. Für mich hat dieses
Gebiet fast einen mystischen Charakter,
so schön ist es mit der alten Pfarrkirche
Hötting und dem Friedhof.
Hier eine Umwidmung zu machen und ein
Einfamilienhaus zu errichten, das verstehe
ich nicht. Dem werde ich mich nicht
anschließen können. Bei uns im Klub ist
die Abstimmung freigegeben und wir
werden im Gemeinderat ein unterschiedliches Abstimmungsverhalten haben.
GR Mag. Fritz: StRin Dr.in Pokorny-Reitter
hat genau das gesagt, was ich seit einem
Jahr im Bauausschuss erfolglos vertreten
habe. Ihre Parteikollegen haben sich im
Bauausschuss bei sämtlichen Diskussionen und Abstimmungen immer für diese
Umwidmung ausgesprochen. Mit der
Geschwindigkeit, wie sich die SPÖ
entwickelt, wird sie in ungefähr zwanzig
Jahren geschlossen gegen solche
Projekte stimmen.
GR Ing. Krulis: Wie StRin Dr.in PokornyReitter die Vorlage der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, zitiert hat, habe ich fast
feuchte Augen bekommen. Ich habe mich
gefragt, von welchem wunderbaren Gebiet
sie hier spricht.
Wir haben uns vor Ort dieses Grundstück
angesehen, aber das Bild stellt sich etwas
anders dar. Entweder habe ich an diesem
Tag die Bäume, den ebenen Fleck, die
Straße auf das Grundstück oder östlich
davor das Haus sowie die darunter
liegenden Häuser nicht gesehen. Wenn
man das isoliert betrachtet, würde ich
auch sagen, dass dies das Paradies auf
Erden ist, welches man schützen muss.
Wie wir uns das vor Ort angesehen haben,
hat sich das leider etwas anders dargestellt.
Ich würde mich niemals getrauen, das mit
dem Akt "M" am Schusterbergweg zu
vergleichen. Dort hat man die ganze
östliche Seite durchgehend freigehalten.
Der einzige Baukörper, den es dort gibt, ist
das Vereinsheim. Das ist nicht vergleichbar, denn hier sind östlich davon Baukörper und ein weiterer Abschluss auf der
Westseite. Noch dazu ist die genaue
Situierung auch hinsichtlich der Größe mit
der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, wirklich im
Detail abzustimmen. Wir haben gesagt,
GR-Sitzung 9.7.2009
dass es unter diesen Bedingungen
vertretbar ist.
Der Bauausschuss hat es sich nicht leicht
gemacht und sich dieses Grundstück
genau angesehen. Wir wollten wissen, ob
eine Umwidmung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes (ÖROKO) vertretbar ist.
Das ist auch nicht mit dem Beispiel
Botenthalweg vergleichbar.
Wenn es das Land Tirol gleich wie beim
Schusterbergweg sehen sollte, wird man
es akzeptieren müssen, aber ich glaube,
dass diese beiden Grundstücke nicht
miteinander zu vergleichen sind.
GR Buchacher: Ich bin Mitglied des
Bauausschusses und es ist so, wie es der
Obmann des Bauausschusses gesagt hat,
nämlich dass wir uns schon länger damit
befasst haben. Wir haben uns die
Entscheidung nicht leicht gemacht und
haben eine Besichtigung vorgenommen
und auch die Begleitumstände berücksichtigt.
Es steht dort nicht irgendwo ein Haus in
einem wunderschönen Feld, sondern über
steilstem Gelände. Wie man das erschließt, wird jedoch nicht unser Problem
sein. Ich kann im Sinne der Verlässlichkeit
nur sagen, dass wir sicherlich - zumindest
meine Person - dem Entwurf des Örtlichen
Raumordnungskonzeptes (ÖROKO)
zustimmen.
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Geschätzter
GR Ing. Krulis, die feuchten Augen hättest
Du eigentlich schon damals bekommen
müssen, wie die Vorlage der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, dem Bauausschuss
vorgelegt wurde. Ich habe aus dieser
Vorlage zitiert und habe mir das nicht aus
den Fingern gesogen.
(GR Ing. Krulis: Aber Du hast es so
theatralisch vorgetragen.)
Nein, ich habe nichts ausgeschmückt,
sondern wortwörtlich aus der Vorlage der
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, zitiert. Es ist
ganz klar, dass es überall gewisse
Besiedelungen gibt, aber es gibt Siedlungsränder. Dort ist eindeutig eine
Überschreitung des Siedlungsrandes
gegeben, nämlich nach Norden. Dieses
Haus im Osten ist durch einen stark
bewaldeten Hang abgetrennt und dieser