Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 08-Oktober-Fortsetzung.pdf
- S.35
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Regeln, die den Jugendlichen einfach vor
den Latz geknallt werden, denn diese
werden einfach ignoriert, weil sie bei den
Jugendlichen nicht mitdenken.
Genauso ist die Sache auch auf den
Hofgarten übertragbar. Natürlich ist der
Hofgarten noch einmal ein spezieller
öffentlicher Raum, weil er eben botanisch
und gestalterisch eine besondere Sensibilität hat. Wenn ich durch den Hofgarten
gehe, denke ich ob ich jetzt kurzfristig
auch unter Denkmalschutz stehe. Das ist
eine spannende Überlegung, was in einem
vorgeht.
Man sieht das, ob wir über das Olympische Dorf mit dem Olympia-Brunnen oder
über die Grünfläche in der Lohbachsiedlung - es gab diesbezüglich einen Artikel diskutieren, dass diese immer wieder
versaut werden. Das kommt immer und
überall vor. Welche Anforderungen haben
wir an den öffentlichen Raum? Welche
Nutzungsanforderungen gibt es? Welche
Konflikte sind damit auch programmiert
und wie geht man mit diesen um?
Verbietet man oder lässt man nach
Laissez-Faire alles zu? Gibt es dazwischen eine Sowohl-als-Auch-Lösung, die
Regeln vereinbart und diese Regeln dann
auch kontrolliert werden?
Mehr kann ich jetzt nicht beitragen. Wenn
es das Gelbe vom Ei als Lösung gäbe,
dann hätten wir diese schon beschlossen.
Daher sind solche polarisierenden
Diskussionen sehr wichtig, weil sie
vielleicht dazu führen, dass man zu
diesem dazwischen, zu diesem Sowohlals-Auch kommen kann. Das wäre
eigentlich mein Wunsch und damit würde
man viel lösen, nicht alles, aber man
könnte dazu beitragen.
Bgm. Zach: Es gibt durchaus auch
positive Beispiele, wie die Hungerburg, nur
muss man ständig am Drücker bleiben, da
gebe ich Ihnen, StR Mag. Schwarzl, schon
Recht.
GR Haller: Für mich ist diese Diskussion
gänzlich unverständlich. Ich kann damit
relativ wenig anfangen. Wir diskutieren
stundenlang über ein Thema, bei dem wir
nicht zuständig sind und bei dem jeder von
uns vierzig hier im Gemeinderat die
Antwort, die herauskommt, weiß, nämlich
ein klares Nein. Dipl.-Ing. Brigitte Mang
hat gar keine andere Möglichkeit, denn
sonst hat sie ein großes Problem.
Man geht dann eigentlich vom Thema
weg, denn es wird Jung gegen Alt
ausgespielt. Beruflich habe ich mit sehr
vielen Menschen zu tun. Das ist in der
Gastronomie verständlich. Es ist total egal,
ob diese 40, 50 oder 30 Jahre alt sind,
denn meistens sind die Jungen noch
klüger.
Jetzt werden ich aber ein bisschen
undemokratisch: Wir diskutieren stundenlang über eine Sache, wo klipp und klar
von vorneherein schon klar ist, wie diese
ausgeht. Geht es uns in der Stadt
Innsbruck so gut, dass wir nur Themen
haben, ob wir genügend Freiräume haben
oder nicht? Ich glaube, dass es wenige
Städte gibt, die so einen beengten Raum
haben und so viele Freiräume aufweisen.
Ich denke gerade an die Stadt Wien. Beim
Technischen Museum gibt es einen
großen freien Raum, wo man überhaupt
erst nach Voranmeldung eintreten darf.
Das ist nicht der Fußballplatz alleine,
obwohl dieser auch enthalten ist. Es ist
dies ein großer Freiraum, wo man liegen
könnte, denn das wäre schön. Große
Verbotstafeln stehen davor und die Stadt
Wien hat sicher flächenmäßig genug zu
bieten.
Wenn ich mir so die Anträge ansehe, die
in jeder Sitzung des Gemeinderates
eingebracht werden, dann haben diese
folgenden Inhalt: Wie schlecht es der
Stadt Innsbruck geht, wie schlecht
gewirtschaftet wird und was alles anders
oder besser gemacht werden soll und
dann diskutieren wir stundenlang, ob man
in einem historischen Garten in den
Wiesen liegen darf oder nicht. Es ist schon
von vorneherein klipp und klar, dass das
unmöglich gehen wird. Es stimmt daher
bei uns irgendetwas nicht. Ich kann das
einfach nicht verstehen, dass wir so viel
Zeit hier im Gemeinderat für eine klipp und
klare Sache verwenden, wo wir doch so
viel haben.
Die Anträge machen mir gar nicht so viel
aus, denn es haben alle Städte die
gleichen Anträge, denn ich habe mich im
Internet ein bisschen schlau gemacht.
Fast wortwörtlich stehen die gleichen
GR-Sitzung 23.11.2006 (Fortsetzung der am 19.10.2006 unterbrochenen Sitzung)