Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 09-2021-07-23-GR-Protokoll.pdf
- S.35
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Für die Voraussetzung, dass wir dort einen
klimafitteren Platz bekommen, als er es bisher war, ist jetzt die größeren Bäume zu reservieren. Ich kann mich daher nur nochmals bedanken, dass der Punkt nicht von
der Tagesordnung abgesetzt wurde und
bitte um Zustimmung.
GRin Dengg: StRin Mag.a Schwarzl hat es
gerade gesagt, der Bozner Platz ist das Entree in die Stadt aus Richtung Hauptbahnhof. Ich sehe den Platz nicht als aufgelassenen Kreisverkehr, aber das macht nichts.
Ich möchte zurückweisen, dass so viele
Gastbetriebe am Bozner Platz sind, wie
StRin Mag.a Schwarzl sagt. Ich möchte dazusagen, dass Gastronomiebetriebe mindestens so viel wert sind wie Handelsbetriebe oder andere. (Unruhe im Saal)
Jetzt bin ich am Wort! Sie zahlen genauso
viel Geld! Dieses Abwertende möchte ich
auf das Schärfste zurückweisen.
Wir müssen uns ja heute auch für den
Punkt Bozner Platz treffen, weil es um die
Bestellung der Bäume geht. Ich sage gleich
vorab, im Gegensatz zu manch anderen
hier habe ich ein sehr ausgedehntes Demokratieverständnis. Ich habe für alle Ideen
und Vorschläge immer ein offenes Ohr.
Was mich aber beim Thema Bozner Platz
sehr stört, ist wirklich die Situationselastizität der GRÜNEN - ganz höflich ausgedrückt.
Es war ja für heute in der Aktuellen Stunde
das Thema "Klimakrise - unsere größte Herausforderung" vorgesehen. Wenn ich mir
dann ansehe, dass genau die Fraktion, die
dieses Thema gebracht hätte, 30 Gleditschien pflanzen möchte! Ich kann gerne die
Infos herumgehen lassen, damit ihr seht,
welche Bäume wir dann bekommen. Im Übrigen heißen sie auch Lederhülsenbäume.
Diese Bäume werden als Ballenware angeboten. Ein Stützpfahl muss in das bemessene Pflanzenloch gerammt werden, bevor
man den Baum pflanzt. Der Baum entwickelt ledrige Hülsen, die er im Herbst abwirft, allerdings erst nach fünf bis zehn Jahren.
Schwere Fröste können Gleditschien schaden. Dagegen hilft ein Drahtgestell, das um
den Stamm aufgestellt und mit Laub gefüllt
wird. Die Bäume reagieren sensibel auf
Frost und Wind. Gut, wir haben keinen Frost
GR-Sitzung 23.07.2021
in Innsbruck und Föhn schon gar nicht. Sie
vertragen aber Hitze und Trockenheit.
Gegen die Klimakrise in der Stadt kämpfen
wir als GRÜNE am Bozner Platz an. Mit
Drahtgestell und Stahlpfahl für die zukünftigen Bäume, die um viel Geld, es sind
€ 44.620,--, aus Hamburg kommen. Da sie
nicht vom Himmel fallen werden, wird
dadurch auch noch der von den GRÜNEN
verpönte Verkehr ausgelöst. Wiederum
zeigt sich ihre Situationselastizität.
Ich habe im Jahr 2017 wegen des Bozner
Platzes einen Antrag eingebracht. Der damalige StR Mag. Fritz hatte mir versichert,
dazu gibt es die Protokollerklärung, dass im
Jahr 2018 der Platz saniert sein wird. Gut,
jetzt schreiben wir das Jahr 2021.
Ich bin für eine Sanierung des Platzes, obwohl ich ihn momentan mit seiner Blumengestaltung auch sehr schön finde - ein großer Dank an die MitarbeiterInnen der Mag.Abt. III, Grünanlagen! Was ich aber wirklich
schlimm finde, ist, dass es Jahre gedauert
hat, bis man draufgekommen ist, dass man
plötzlich die aufgelassenen Toilettenanlagen, die man nur mit schäbigen Brettern abgedeckt hat, entfernen muss. Das hätte
doch schon lange passieren sollen!
Ich glaube, es gibt kaum einen Platz, an
dem jahrelang aufgelassene WC-Anlagen
im Untergrund vor sich hindümpeln. Das
gibt es nur in der Stadt Innsbruck. Was wir
gerne hätten, wäre eine Sanierung des Bozner Platzes. Selbstverständlich, aber - jetzt
kommen meine Forderungen - mit der Erhaltung der Rasenfläche und mit heimischen Bäumen. Ich brauche keine Bäume
aus Hamburg. Im Übrigen, das kann man
nachlesen, gibt es diese Bäume hauptsächlich in Mittel- und Südamerika. In Europa
sind sie noch nicht weit verbreitet. Aber
StRin Mag.a Schwarzl möchte wahrscheinlich etwas Exotisches haben und Vorreiterin
sein.
Ich muss ehrlich sagen, wir geben Millionen
für diesen Platz aus - wir nicht, aber die
Mehrheit in diesem Haus. Nach meiner Meinung würde eine Sanierung leicht ausreichen und wir hätten dann die vielen Millionen für Sozialprojekte, die wahrscheinlich
leider aufgrund von Corona vermehrt auf
uns zukommen werden. Dann werden wir