Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 09-Juli.pdf
- S.223
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ruhigen Gebrauch der Wohnung und dieser Hausgemeinschaft des Hauses
nicht gestört zu werden bzw. nicht mehr an Störungen zu erfahren haben,
als es notwendig ist, wenn man zusammenlebt. Ich finde die Mieter haben
ein ganz schutzwürdiges Interesse. Das will ich wirklich deponieren.
Nur, wer definiert denn Wohnfähigkeit? Wer definiert das?
Wo gibt es diese Stelle, die Wohnfähigkeit definiert? Ich kann Ihnen viele
Beispiele sofort auf der Stelle nennen, wo wir von der Universitätsklinik
eine Bestätigung bekommen haben, wo wir Zweifel haben, wie wir mit dieser Person tun oder wo wir diese Person oder diese Frau oder diesen Mann
unterbringen. Man bekommt natürlich von Professoren eine Bestätigung, in
der diese schreiben, dass sich der Patient in den letzten Monaten wohl verhalten hat und dass es überhaupt keine Probleme gibt. Natürlich muss man
dies dann in so einem Fall aufnehmen.
Wir hatten auch, Herr Bürgermeister, vor kurzem einen Fall,
wo es um eine Frau mit einer Krankheit gegangen ist, die die Betreuung in
einer betreuten Wohngemeinschaft verweigert hat. Daraufhin hat diese sozialtherapeutische Gemeinschaft nach langem gesagt, dass sie diese Person
nicht mehr behalten kann, dass sie gehen muss. Diese Person ist dann in der
Herberge aufgenommen worden, wo sie aber nur zwei oder drei Monate
war. Anschließend haben wir eine Bestätigung bekommen, obwohl diese
Person vorher in der betreuten Wohngemeinschaft sozusagen mit qualifiziertestem Personal nicht haltbar war, dass wir diese Frau wieder in die
Vormerkung aufnehmen sollen. Diese Frau hätte sich so gebessert, was
vielleicht auch sein kann. Nur, jeder der seinen Klienten helfen will, bestätigt so etwas auch.
Das bringt nicht die wirkliche Unterstützung für die Leute, die
sich schwer tun, sich in einer Wohngemeinschaft, in einer Hausgemeinschaft einzugliedern und die sich schwer tun, die Wohnung nicht zu verwüsten. Das bringt nicht die wirkliche Unterstützung. Hier muss man andere
Mechanismen finden. Man muss einfach mit mehr Qualität, mit mehr Professionalität, vielleicht auch mehr prophylaktisch arbeiten. Das sind Wege,
die zu begehen sind.
Noch etwas, damit Sie wissen, um wie viele Fälle es sich handelt. Wir haben im letzten Jahr neun durchgeführte Delogierungen gehabt,
GR-Sitzung 18.7.2002