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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 09-Protokoll_11.10.2018.pdf

- S.14

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- 540 -

sichtbaren öffentlichen und privaten Stellplätze in der Stadt Innsbruck. Jene, die in
Innenhöfen liegen, sind dabei nicht erfasst.
Zudem haben wir die Tiefgaragenabstellplätze auch noch nicht hinzugezählt. Das
wären 17.000 Garçonnièren à 35,4 m2. Jetzt
wissen wir einmal, wie viel Raum wir in der
Stadt Innsbruck für das Abstellen von Fahrzeugen verwenden.
Ich denke, dass es die schönste Aufgabe
der Stadtpolitik ist, von diesem Raum einen
großen Teil wieder den Wirtschaftstreibenden zurückzugeben. Es vergeht keine Sitzung des Stadtsenates, in der nicht ein oder
zwei Anträge auf Errichtung eines Gastgartens gestellt werden. Die Wirtschaft boomt,
die Geschäfte wollen Flächen im Freien, da
sich das Leben auf den Straßen abspielt.
Wir wissen, dass das Leben dort stattfindet,
wo die Leute flanieren können.
Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, mit
dem Auto zu einem Geschäft zu fahren.
Man kann die Dinge besser im Fuß- bzw.
Radtempo erledigen, weil man dann die
Dinge in den Auslagen besser betrachten
kann. Die Wirtschaftstreibenden sind schon
viel weiter, denn es bestehen Bestrebungen
den Bozner Platz verkehrsberuhigt umzubauen. Aus guter Erfahrung weiß man, dass
verkehrsberuhigte Zonen Räume für die Lebens- sowie für die Wirtschaftsqualität
schaffen. Dazu gehört nicht nur die Beruhigung des bewegten, sondern auch des ruhenden Verkehrs.
Die aus der Parkraumbewirtschaftung lukrierten Mittel zu verwenden, um den Umweltverbund auszubauen, ist eine wunderbare Aufgabe, die ich sehr gerne mache
und wofür ich gewählt wurde. Wenn dies
nicht mehr gewünscht ist, werde ich in einer
Demokratie nicht auf dieser Position verbleiben. Die Menschen wissen, welche Partei sie mit welchen Inhalten gewählt haben.
Ein rechtes Innsbruck wird die Klimakrise
ignorieren und mit einer Tempoerweiterung
auf der Autobahn punkten wollen.
Ein gerechtes Innsbruck verteilt den öffentlichen Raum gerecht zwischen allen Menschen in der Stadt und nicht nur zwischen
denen, die meinen, dass sie privilegiert
sind, weil sie einen motorisierten Untersatz
unter dem "Hintern" haben.
GR Schmid: Unsere derzeitige wie auch
die vorhergehende Stadtregierung war leiGR-Sitzung 11.10.2018

der nicht sehr erfolgreich darin, unser Verkehrssystem in der Stadt auf aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Alles Notwendige
wird negiert und ignoriert. Ein Beispiel dafür
ist die Parkraumbewirtschaftung.
Im Jahr 2015 wurden die gebührenpflichtigen Zonen schrittweise ausgedehnt, verbunden mit massiven Gebührenerhöhungen. Diese als wunderbare Neuerungen gepriesenen Umstände haben zu gar nichts
geführt, außer zu einer Belastung des Wirtschaftsstandortes Innsbruck sowie einer
absoluten Abzocke und Ausbeutung der AutofahrerInnen.
(GR Depaoli: So ist es.)
Es sind derzeit unhaltbare Missstände, für
die es nur eine Sofortmaßnahme gibt. Abänderung der Parkzeit von 21:00 Uhr zurück
zur 19:00 Uhr Regelung sowie Reduzierung
der hohen Gebühren, die sich kein Mensch
leisten kann. Zudem schlagen wir vor, in der
Mittagszeit eine gebührenfreie Zeit einzuführen. Das sind absolut notwendige Sofortmaßnahmen, um diesen Irrsinn hier zu
stoppen.
Langfristig muss man sich einmal grundsätzlich ein Gesamtkonzept für die Parkraumbewirtschaftung überlegen. Eine Modernisierung und Vereinfachung ist dringend
anzustreben. Eine Möglichkeit wäre die
Schaffung von Zonen, wie bei einer Zwiebel
muss man sich das vorstellen. Solche Zonen gehören eingeführt und markiert, damit
diese auch für die TouristInnen klar und
deutlich erkennbar sind. Jede/r, der/die unsere schöne Stadt besucht, sollte sich auskennen. Derzeit haben wir nichts anderes
als einen Schilderwahn.
Ein paar Worte möchte ich noch zur allgemeinen Verkehrssituation verlieren. Meines
Erachtens haben wir nichts Anderes als ein
inkompetentes Flickwerk. Leider muss ich
es so ausdrücken. Wenn man in der Früh
mit dem Auto in die Stadt fahren möchte,
steht man im Stau. Fährt man am Nachmittag nach Hause, wieder das gleiche Bild.
Benutzt man das Fahrrad, wird man überfahren.
Wenn man die Straßenbahn nützen will,
fährt diese nicht, weil nur Baustellen vorhanden sind bzw. müssen € 3,-- für eine
Fahrt bezahlt werden. Wer soll sich das leisten können?