Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf
- S.42
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 637 -
und dort schon viel öffentliches Steuergeld
vernichtet worden.
Aber schlussendlich - die Forderungen waren ja weit höher - ist man dann zu einem
sehr guten Ergebnis gekommen, mit dem
man auch leben kann, wenn man berücksichtigt, von wo aus man gestartet ist.
Wenn ich die touristische Entwicklung in Igls
betrachte - ich widerhole mich, denn das
habe ich schon in einer früheren Sitzung
des Gemeinderates gesagt -, dann war das
einmal ein gewaltiger, namhafter Ort: Igls. In
einem Atemzug mit Kitzbühel gesprochen.
Thomson Holidays - manche kennen sich
im Tourismus aus -, der größte Reiseveranstalter der Welt, hatte oben sein Büro.
Ich weiß nicht, warum das Büro nicht mehr
dort ist. Thomson Holidays hat sich auf jeden Fall schon vor Jahrzehnten zurückgezogen. Dass durch zwei Olympische Spiele
diese Tourismusentwicklung entstanden ist,
das ist auch eine Leistung, die vielleicht eine Anerkennung wert wäre. Andere würden
das als einen riesigen Erfolg feiern.
Als wir den Patscherkofel gekauft hatten alle haben gerufen: Kaufen, kaufen, kaufen!
- mussten wir uns fragen, was wir damit
machen? Sollen wir ihn so belassen oder
weiterentwickeln? Sollen wir etwas Ordentliches daraus machen? In diesem Fall wird
man auch Geld in die Hand nehmen müssen. Somit war damals beim Kauf schon
klar, dass man sehr viel Geld investieren
wird müssen, um etwas Attraktives daraus
zu machen.
Wir sind schon ein Garant dafür, dass
Sommer- und Winterbetrieb aufrechterhalten bleiben. Wenn es nach der Studie der
grischconsulta AG gegangen wäre, hätten
wir ganz anders handeln müssen. Aber
durch diesen Kauf und die gesamten Investitionen, die nun bevorstehen, durch die Bespielung des Berges ist die Garantie gegeben, dass Sommer- und Winterbetrieb gesichert sind.
Es wird kein großer Tourismusberg sein,
sondern mehr ein Berg für die Einheimischen. Ich glaube aber, dass man den Tourismus, was vor allem den Sommer betrifft,
mit Wandern, Zirbenweg usw. sicher entwickeln kann. Wobei der Zirbenweg jetzt nicht
ein Projekt im Zusammenhang mit der heutigen Beschlussfassung ist, sondern er ist
Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015
ein gemeindeübergreifendes. Sitzungen in
Igls mit teilweise bis zu 85 Personen wurden gestartet. Daraus kann sich etwas weiterentwickeln und am Ende des Tages wird
hier sicher ein gutes Ergebnis herauskommen.
Es wurde vorher davon gesprochen, dass
es für viel Geld wenig Bahn gibt. Ich weiß
nicht, ob immer die Anzahl der Bahnen ausschlaggebend ist. Mir fällt dazu etwas ein, in
das aktuell investiert und das im Dezember
eröffnet wird. Es ist die Verbindung von Fieberbrunn nach Saalbach Hinterglemm. Dort
wird ein Lift gebaut, der etwas mehr kostet.
Am Stubaier Gletscher werden € 57 Mio.
ohne ersichtlichen Grund investiert. Das ist
bei uns anders, denn wir mussten den Patscherkofel auch kaufen. Es mag alles sein,
aber es sind Investitionen.
Wenn wir nun schon beim Wirtschaftlichen
sind - wir sprechen auch immer von Arbeitslosenzahlen -, was ist denn damit? Es sind
auch Investitionen, die Betriebe und ihre
Arbeitsplätze absichern und den MitarbeiterInnen den sozialen Frieden usw. geben.
Auch das muss man sehen.
Das Land Tirol posaunt groß das Impulspaket hinaus. Da spricht niemand davon, dass
das Steuergelder sind. Es war auch der
Wunsch der Einheimischen - das sind nicht
nur die IglerInnen, sondern die gesamten
125.000 BewohnerInnen der Stadt Innsbruck. Igls ist einer von zwanzig Stadtteilen
und die InnsbruckerInnen werden das bezahlen müssen, nicht nur die IglerInnen.
Wenn man fragt, wem der Patscherkofel
gehört, dann muss auch die Meinung der
BewohnerInnen im Olympischen Dorf berücksichtigt werden, ob sie das wollen.
Was wir bisher gemacht haben, das war
eindeutig Projektmanagement. Wir haben
das Ziel formuliert, wo wir hin wollen. Wir
haben es aufbereiten lassen. Wir haben uns
ein Jahr und acht Monate mit Fachleuten
unterhalten. Das Ergebnis liegt heute auf
dem Tisch. Damit kann sich jede/r darüber
informieren.
Wir haben auf jeden Fall die Handlung
übernommen. Allen, die etwas zu kritisieren
haben, sage ich, Fehlerfreundlichkeit ist mir
lieber als Mutlosigkeit. Ich habe schon vorher gesagt, dass man Mut haben muss, um
Entscheidungen treffen zu können.